Sie bringen mit: Teamfähigkeit,
möglichst Berufserfahrung mit
neurologischen Patienten ,
Ausbildung in Bobath wünschenswert
bzw. Bereitschaft zur Fortbildung.
Mobilität für Hausbesuche ist
Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen ein
anspruchsvolles Aufgabenfeld in
einem unbefristeten
Beschäftigungsverhältnis, Gehalt
analog TVÖD Bund 9a, 13
Monatsgehalt analog TVÖD,
Gehaltssteigerungen analog TVÖD,
30 Tage Urlaub, zusätzliche
Altersversorgung, Fort- und
Weiterbildung, fachlichen
Austausch...
möglichst Berufserfahrung mit
neurologischen Patienten ,
Ausbildung in Bobath wünschenswert
bzw. Bereitschaft zur Fortbildung.
Mobilität für Hausbesuche ist
Voraussetzung.
Wir bieten Ihnen ein
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einem unbefristeten
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analog TVÖD Bund 9a, 13
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Altersversorgung, Fort- und
Weiterbildung, fachlichen
Austausch...
Im Rahmen des Masterstudienganges „Therapiewissenschaften“ fand nun erneut eine Online-Befragung statt. Diesmal ging es insbesondere um die aktuelle und zukünftige berufliche Situation von Therapeuten aller Fachrichtungen. Dafür wurden die Probanden zu ihrem Einkommen, Einstellungen und Erwartungen an Veränderungen des Berufsbildes durch die Akademisierung sowie die mögliche Einführung von Direktzugang und Blankoverordnung befragt.
Am 29. September stellten die Wissenschaftler die Ergebnisse der Befragung mit dem Titel „Ab in die Zukunft“ im Rahmen eines Symposiums vor. Insgesamt haben rund 1.800 Therapeuten daran teilgenommen. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- • Therapeuten mit einem Staatsexamen verdienen pro Monat rund 250 Euro brutto weniger, als Therapeuten mit einem zusätzlichen akademischen Abschluss.
Die Lösung der aufgezeigten Probleme sehen viele der Befragten in einer größeren Berufsautonomie. Dazu gehören beispielsweise die Blankoverordnung oder der Direktzugang. Dass die Blankoverordnung tatsächlich in die Regelversorgung integriert wird, glauben allerdings nur 40 Prozent der Studienteilnehmer.• Seit der Verabschiedung des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) und der Lösung von der Grundlohnsummenbindung im April 2017 sind die Löhne der angestellten Therapeuten zwischen drei und dreieinhalb Prozent gestiegen. Die Einkommen der Selbstständigen stiegen im gleichen Zeitraum um vier bis fünf Prozent.
• 85 Prozent der Therapeuten sehen ein Ungleichgewicht zwischen beruflichem „Einsatz und Belohnung“ (Gratifikationskrise).
• Arbeitsstellen in den Therapieberufen bleiben durchschnittlich rund 250 Tage unbesetzt. Diese Zahl ist deutlich höher als von der Agentur für Arbeit bisher angenommen.
• Patienten müssen im Durchschnitt 30 Tage auf einen Therapieplatz warten.
Catrin Heinbokel / physio.de
StudieFreseniusHochschuleTherapieberufe
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Fiducia schrieb:
...nicht zu unterschätzen ist, dass viele meinen, die 30% durchschnittlich gibt es sofort. In der Logopädie z.B. gibt es 20er Verordnungen oder Frühförderpläne (Laufzeit ein Jahr) - wann diese Verordnungen in der Abrechnung landen und man dann das Geld sieht.... da vergeht teilweise ein dreiviertel Jahr
Ergänzen möchte ich noch:
Eigentlich finanziert man als Unternehmer grundsätzlich in fast allen Bereichen des Wirtschaftslebens die Löhne auf der Basis der zu erwartenden Einnahmen vor, das gehört sozusagen zum Geschäftsrisiko. Erwirtschaftet werden die höheren Vergütungen ja auch ab dem Moment, wo die neuen Preise gelten.
Bei Handwerkern geht das ja z.B. sogar so weit, dass der Unternehmer nicht nur die Löhne, sondern auch noch Material vorfinanziert. Der Unternehmer braucht zudem Betriebsmittel, bei deren Gesamtpreis wir wohl alle sehr blass würden - hat er auch vorfinanziert.
Wenn dann im Baugewerbe aber die Tariflöhne angehoben werden, kann sich der Unternehmer nicht darauf berufen, dass sein Auftraggeber noch nicht bezahlt hat - er muss die Lohnerhöhung zum Termin umsetzen.
Das ganze mit dem Vorfinanzieren hat ja zum Glück irgendwann auch folgenden Vorteil: Wenn man als Unternehmer ganz aufhört, hat man noch ein paar Monate weiter Einnahmen - typischerweise ohne noch Löhne zu zahlen ;0)
Aber da wir uns nun einig sind, dass die Umsätze der Praxen bald um ca. 30 % gestiegen sein werden, kann man ja mit den Angestellten auch über diesen Aspekt sprechen.
Vielleicht wäre es doch für die Angestellten total ok, die Anhebung der Löhne jeweils drei Monate verzögert durchzuführen. In anderen Heilmittelbereichen dann eben entsprechend zeitlich angepasst.
Über die rückwirkende Anhebung (also seit dem Ende der Grundlohnsummenbindung) könnte man ja in dem Zusammenhang auch sprechen, vielleicht geht sich da auch einiges 1:1 aus und man kann doch sofort loslegen.
Auf eine Angst möchte ich zum Schluss noch eingehen, die hier mehrfach geäußert wurde:
Dass einem das Finanzamt alles wieder wegnimmt, das stimmt so nämlich zum Glück nicht ganz.
Das Finanzamt verlangt zwar auf Einkommen eine Einkommenssteuer, um unser Gemeinwesen zu finanzieren. Diese ist aber in ihrer Höhe stark von der Höhe des Einkommens abhängig. Sie beginnt erst ab einer bestimmten Summe Einkommen, abhängig etwa auch von der Zahl der Kinder etc. Darunter wird durch Freibeträge und weitere Abzüge (Teile der Beiträge zur Altersversorgung, Beiträge zur Krankenversicherung etc.) nichts erhoben.
Die Grenze, ab der dann tatsächlich Steuern auf Einkommen erhoben werden, liegt allerdings deutlich unter dem Durchschnittseinkommen in Deutschland (das sind derzeit ca. 38 T€ brutto jährlich, bei angestellten Vollzeit-Physios im bundesweiten Schnitt ca. 26 T€). Wieviel - oder wenig - Lohnsteuer angestellte Physios entrichten, können sie auf ihrer monatlichen Lohnabrechnung sehen.
Wer nun als Praxisinhaber mit seinem Unternehmen kein Einkommen erzielt, sondern sogar noch zubuttern muss, so wie es hier anklang, der zahlt dementsprechend überhaupt keine Einkommenssteuer.
Wenn er dann aber anfängt Geld zu verdienen, oder auch etwas mehr verdient als vorher (oder sogar deutlich mehr, weil seine gesamten Umsätze um 20 bzw. 30% steigen), dann könnte es sein, dass er über die Freibeträge hinausrutscht und anfängt Einkommensteuer zu zahlen. Das sind aber am unteren Ende wirklich geringe Prozentsätze, und es wird auch immer nur der Teil des Einkommens besteuert, der oberhalb der Freibeträge liegt (wem das zu ungeschickt formuliert ist - einfach mal nachlesen).
Wenn jemand also fürchtet, "das Finanzamt nimmt einem alles wieder weg", dann ist das entweder eine unbegründete Befürchtung oder aber es handelt sich um jemanden, der für unseren Bereich erstaunlich gut verdient. Wer zum Beispiel ein Einkommen von mehr als 100.000 € oberhalb der Freibeträge und Abzüge versteuert (damit würde man sich allmählich in die Dimension von Einzelarztpraxen bewegen), der zahlt so etwa 30-33% Steuern aufs Ganze (kann man in so Einkommensteuerrechnern checken). Das, was einem da "weggenommen wird", ist dann aber eben immer noch nicht "alles", sondern halt ein Drittel.
Und wenn das wirklich der Fall sein sollte - herzlichen Glückwunsch!
"Zahlen Sie Ihre Steuern mit Freuden - Wer viel Steuern zahlt, verdient auch viel!" So sagte gern der Geschäftsführer eines Physio-Berufsverbandes, und damit hat er wohl recht.
Also, das war eine hilfreiche und interessante Diskussion - vielen Dank dafür!
Ich hoffe, dass unsere Angestellten bald flächendeckend besser verdienen und zumindest beim deutschen Durchschnittslohn landen, damit wir bald wieder mehr freudigen, talentierten und engagierten Nachwuchs haben. Praxisinhaber, angestellte Therapeuten und nicht zuletzt die Patienten hätten alle etwas davon.
Es liegt - auch - an uns.
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jensing schrieb:
Oh gut, ich sehe, wir nähern uns schon an - das finde ich schön.
Ergänzen möchte ich noch:
Eigentlich finanziert man als Unternehmer grundsätzlich in fast allen Bereichen des Wirtschaftslebens die Löhne auf der Basis der zu erwartenden Einnahmen vor, das gehört sozusagen zum Geschäftsrisiko. Erwirtschaftet werden die höheren Vergütungen ja auch ab dem Moment, wo die neuen Preise gelten.
Bei Handwerkern geht das ja z.B. sogar so weit, dass der Unternehmer nicht nur die Löhne, sondern auch noch Material vorfinanziert. Der Unternehmer braucht zudem Betriebsmittel, bei deren Gesamtpreis wir wohl alle sehr blass würden - hat er auch vorfinanziert.
Wenn dann im Baugewerbe aber die Tariflöhne angehoben werden, kann sich der Unternehmer nicht darauf berufen, dass sein Auftraggeber noch nicht bezahlt hat - er muss die Lohnerhöhung zum Termin umsetzen.
Das ganze mit dem Vorfinanzieren hat ja zum Glück irgendwann auch folgenden Vorteil: Wenn man als Unternehmer ganz aufhört, hat man noch ein paar Monate weiter Einnahmen - typischerweise ohne noch Löhne zu zahlen ;0)
Aber da wir uns nun einig sind, dass die Umsätze der Praxen bald um ca. 30 % gestiegen sein werden, kann man ja mit den Angestellten auch über diesen Aspekt sprechen.
Vielleicht wäre es doch für die Angestellten total ok, die Anhebung der Löhne jeweils drei Monate verzögert durchzuführen. In anderen Heilmittelbereichen dann eben entsprechend zeitlich angepasst.
Über die rückwirkende Anhebung (also seit dem Ende der Grundlohnsummenbindung) könnte man ja in dem Zusammenhang auch sprechen, vielleicht geht sich da auch einiges 1:1 aus und man kann doch sofort loslegen.
Auf eine Angst möchte ich zum Schluss noch eingehen, die hier mehrfach geäußert wurde:
Dass einem das Finanzamt alles wieder wegnimmt, das stimmt so nämlich zum Glück nicht ganz.
Das Finanzamt verlangt zwar auf Einkommen eine Einkommenssteuer, um unser Gemeinwesen zu finanzieren. Diese ist aber in ihrer Höhe stark von der Höhe des Einkommens abhängig. Sie beginnt erst ab einer bestimmten Summe Einkommen, abhängig etwa auch von der Zahl der Kinder etc. Darunter wird durch Freibeträge und weitere Abzüge (Teile der Beiträge zur Altersversorgung, Beiträge zur Krankenversicherung etc.) nichts erhoben.
Die Grenze, ab der dann tatsächlich Steuern auf Einkommen erhoben werden, liegt allerdings deutlich unter dem Durchschnittseinkommen in Deutschland (das sind derzeit ca. 38 T€ brutto jährlich, bei angestellten Vollzeit-Physios im bundesweiten Schnitt ca. 26 T€). Wieviel - oder wenig - Lohnsteuer angestellte Physios entrichten, können sie auf ihrer monatlichen Lohnabrechnung sehen.
Wer nun als Praxisinhaber mit seinem Unternehmen kein Einkommen erzielt, sondern sogar noch zubuttern muss, so wie es hier anklang, der zahlt dementsprechend überhaupt keine Einkommenssteuer.
Wenn er dann aber anfängt Geld zu verdienen, oder auch etwas mehr verdient als vorher (oder sogar deutlich mehr, weil seine gesamten Umsätze um 20 bzw. 30% steigen), dann könnte es sein, dass er über die Freibeträge hinausrutscht und anfängt Einkommensteuer zu zahlen. Das sind aber am unteren Ende wirklich geringe Prozentsätze, und es wird auch immer nur der Teil des Einkommens besteuert, der oberhalb der Freibeträge liegt (wem das zu ungeschickt formuliert ist - einfach mal nachlesen).
Wenn jemand also fürchtet, "das Finanzamt nimmt einem alles wieder weg", dann ist das entweder eine unbegründete Befürchtung oder aber es handelt sich um jemanden, der für unseren Bereich erstaunlich gut verdient. Wer zum Beispiel ein Einkommen von mehr als 100.000 € oberhalb der Freibeträge und Abzüge versteuert (damit würde man sich allmählich in die Dimension von Einzelarztpraxen bewegen), der zahlt so etwa 30-33% Steuern aufs Ganze (kann man in so Einkommensteuerrechnern checken). Das, was einem da "weggenommen wird", ist dann aber eben immer noch nicht "alles", sondern halt ein Drittel.
Und wenn das wirklich der Fall sein sollte - herzlichen Glückwunsch!
"Zahlen Sie Ihre Steuern mit Freuden - Wer viel Steuern zahlt, verdient auch viel!" So sagte gern der Geschäftsführer eines Physio-Berufsverbandes, und damit hat er wohl recht.
Also, das war eine hilfreiche und interessante Diskussion - vielen Dank dafür!
Ich hoffe, dass unsere Angestellten bald flächendeckend besser verdienen und zumindest beim deutschen Durchschnittslohn landen, damit wir bald wieder mehr freudigen, talentierten und engagierten Nachwuchs haben. Praxisinhaber, angestellte Therapeuten und nicht zuletzt die Patienten hätten alle etwas davon.
Es liegt - auch - an uns.
Sorry, aber dieser Beruf geht unter und das ist gut so!!!
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Der Abräumer schrieb:
Für mich ist die gesamte Branche verrückt geworden. Da läuft ein ganzer Berufstand endlos irgendwelchen Fortbildungen hinterher, nur um am Ende für ein Apfel und ein Ei sich mit Wellnessmassagen durchschlagen zu können. Die gesamte Physiotherapie ist Blödsinn, weil sie keinerlei Wirkung hat. Bestenfalls lassen sich mit all den passiven Maßnahmen die Beschwerden lindern, eine Wirkung haben sie jedoch nicht. Schon der gute alte Turnvater Jahn sagte schon: „Nur das Aktive hilft“ und nicht das passive sich auf die Bank legen, den Zeigerfinger ausstrecken um damit auf die schmerzhaften Stellen zu deuten und den Therapeuten mal machen lassen. Die Patienten sollten endlich anfangen sich gesund zu ernähren und den Körper vernünftig zu trainieren und endlich Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen und schon haben sie die beste Physiotherapie die es gibt. Das werden sie aber solange nicht tun, solange es irgendwelche Therapeuten gibt, die irgendwie an ihren schmerzhaften Stellen rumdrücken, denn mehr ist die gesamte so genannte Physiotherapie nicht. Ein einziges dummes rumgedrückte an irgendwelchen faulen Patienten. Was hat die Physiotherapie gebracht??? Nur noch mehr Kranke!!! Die Rückenpatienten haben sich seit 2006 verdreifacht. Tendenz steigend. Aber klar, die Schulen verdienen sich eine goldene Nase und freuen sich ein zweites Loch in den Arsch, bei all den verblendeten Physiotherapeuten, die bis zum heutigen Tag nicht begriffen haben, dass es nur um Sie geht. Sie sind die „Eier-legenden-Wollmilchsäue“ um die es geht. Die Schulen verdienen (verdienten) sich dumm und dämlich, während die Physiotherapeuten mit einem Hungerlohn abgespeist wurden. Eine mir bekannte Physiotherapeutin hat 2012 ein Jobangebote in Landshut bekommen „850€ netto für Vollzeit und jetzt schlägt die ganze Branche Alarm und wundert sich warum den Job keiner mehr machen will??? Sorry, aber wo waren die Verbände??? Seit 1995 werden auf die Missstände hin gewiesen und nichts haben die Verbände unternommen. Klar, warum auch. Die Praxen hatten billige Arbeitskräfte, die Schulen die besten Melkkühe und die Patienten ihre staatlich-geprüfte Idioten.
Sorry, aber dieser Beruf geht unter und das ist gut so!!!
Und sehr viel differenzierter, informierter und ehrlicher als man es in so einem Rahmen erwarten würde. Da möchte ich nochmal ergänzen.
So viel Ärger über den eigenen Berufsstand - das gibt es allerdings auch in anderen Berufen. Wenn man zum Beispiel mal Ärzte übereinander schimpfen hört, ist das auch sehr unterhaltsam. (Alte Regel: Indem ich andere herabsetze, setze ich mich selbst herauf.)
Aber, mal im Ernst: Auch wenn Ärzte häufig unnützen Kram machen und eigentlich nur wenig Nachweise für Ihre Entscheidungen haben - so ganz ohne Ärzte wollen wir doch alle auch nicht sein, oder...?
Ich arbeite jetzt über zwanzig Jahre in unserem schönen Beruf, und in der Zeit habe ich ein paar Tausend Patienten persönlich geholfen. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Praxisinhaber waren es bisher weit über Zehntausend Menschen, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen versorgen durfte.
Ich würde die Patienten in zwei große Gruppen einteilen, wenn wir uns über den Sinn und die Notwendigkeit von Physiotherapie unterhalten wollen.
Eine Gruppe kann und sollte sich ein Leben ohne Physiotherapie - zumindest zeitweise - wohl kaum vorstellen müssen.
Darunter sind unter anderem (Klein-) Kinder mit kongenitalen Handicaps. Wie die sich unter der Therapie entwickeln und welche Hilfen die Kindertherapeutinnen ihren Eltern mit auf den Weg geben, das ist oft phänomenal. Am anderen Ende des Altersspektrums helfen wir sehr vielen Menschen in Alten- und Pflegeheimen mit unseren Fähigkeiten, nach Bettlägerigkeit oder OPs wieder auf die Beine und damit ins Leben zu kommen. Ich bin sehr froh, dass wir dazu Gelegenheit haben, denn so nebenbei in der Pflege läuft das nicht.
Insgesamt gibt es Menschen aller Altersklasssen mit Behinderungen, die von Physiotherapie sehr profitieren.
Unter anderem sind da recht viele Menschen mit neurologischen Erkrankungen, die ohne Physiotherapie sehr viel weniger Aussichten auf Wiedererlangung von Funktionen und Teilhabe hätten. Dazu kommen Menschen mit Berufskrankheiten und nach Berufsunfällen, oder auch solche, die sich durch Beruf, Pflege von Angehörigen u.ä. regelrecht kaputt gearbeitet haben und die manchmal dauerhaft unter erheblichen Schmerzen und Beeinträchtigungen leiden. Die nicht zu versorgen zu wollen wäre sicher zynisch.
Eine weitere Gruppe chronischer Physiotherapie-Patienten sind Lymphdrainagepatienten, denn Massagepraxen gibt es ja kaum noch - und diese Patienten kennen den unangenehemen Unterschied zwischen Behandlung und keiner Behandlung oft sehr gut.
Dann haben wir noch die post- und bei klugen Operateuren manchmal auch prächirurgischen Patienten, bei denen wir zur zügigen und erfolgreichen Gesundung erheblich beitragen können.
Nicht zuletzt gibt es eine Anzahl von Patienten, die in Folge schrecklicher Erlebnisse somatische Beschwerden zeigen und selbst nicht ohne Hilfe damit umzugehen wissen. Da sind wir oft ein guter Anlaufpunkt und gemeinsam mit den Hausärzten auch Lotse; bei uns sind in dieser Gruppe nun vermehrt Geflüchtete dabei, deren Erlebnisse und Leiden nur anzuhören manchmal schon schwer ist.
So, das wäre erstmal meine sicher lückenhafte Aufzählung dieser ersten Gruppe, die meines Erachtens auf jeden Fall gut qualifizierte und einfühlsame Therapeuten dringend braucht - und wo mir auch die Phantasie fehlt, wer diesen Menschen sonst helfen sollte.
Dann kommen wir zur zweiten Gruppe, den orthopädischen - nenen wir es mal verhaltensbedingten - Patienten.
Praktisch ALLE ernsthafte Forschung weist darauf hin, dass solche orthopädischen Störungen, die durch Fehl- oder Minderbelastung entstanden sind, nur sinnvoll durch gezielte und / oder allgemeine Aktivitätssteigerung zu kurieren ist. Dazu gibt es tolle Methoden und Strategien, und eine besonders wichtige und befriedigende Rolle sollte für uns Physios darin bestehen, diese Methoden zu verfeinern und an der entsprechenden Forschung teilzuhaben. Dafür ist Akademisierung nicht nur gut, sondern essentiell. Ein zweiter, äußerst vernünftiger Grund ist übrigens die schlichte Angleichung an die Nachbarländer.
Ich konnte mal mit einem der beiden führenden deutschen Forscher in der Epidemiologie sprechen, und der hat interessanterweise uns Physios DIE zentrale Rolle beim Kampf für den Fortbestand unseres Gesundheitssystems und gegen das grassierende metabolische Syndrom zugeschrieben. Ein wichtiges Argument war, dass wir mehr, nähere und intensivere Zeit mit unseren Patienten verbringen können als praktisch jeder andere im Gesundheitssystem. Wer außer Physios bekommt die Menschen in dem Moment geliefert, wo sie, etwa durch starke Schmerzen, ein intrinsisches Bedürfnis nach Veränderung haben, und kann sie dann dabei begleiten und motivieren, wie sie aktiv werden, etwa für den Anfang immSchutz eines gut ausgestatteten Trainingsraums? Ich war erstmal etwas baff über diese Rollenzuweisung, mittlerweile finde ich"s großartig.
Aber die Richtung - Aktivierung - die muss dann eben auch stimmen, sonst ist das alles Käse - absolut. Kann man aber gut machen. Wir thematisieren genau das oft mit unseren Patienten.
Und schließlich gibt es noch eine weitere wichtige Rolle für Physios in der Gesellschaft, die liegt allerdings außerhalb der Praxen. Als Teilnehmer an der gesamtgesellschaftlichen Diskussion, als Berater im kommunalen Setting usw. können wir unsere täglichen (positiven) Erfahrungen und unser enormes Wissen über das, was gesund ist, teilen und das Gemeinwesen so günstig beeinflussen.
Was denn auch sonst? Durch Akademisierung, durch differenzierte und verständliche Ausdrucksweise in der Öffentlichkeit können wir dann, so tickt die menschliche Gesellschaft nun mal, auch unserem Berufsstand und unseren Erkenntnissen und Lösungsansätzen weitere Anerkennung verschaffen. Mehr kann man ja nicht tun, als seinen besten Beitrag zu leisten. Eine einzelne Berufsgruppe ist weder im positiven noch im negativen für alles verantwortlich, was gut oder schief läuft - aber wenn man sich der großen Aufgabe immerhin bewusst annimmt, muss man sich hinterher auch nicht eingestehen, man hätte es nicht versucht. Schon mal was, oder ;0)?
Physios sollten auch in Deutschland - so wie bei unseren direkten Nachbarn - eine sehr gut ausgebildete, motivierte, selbstreflektierte und mindestens anständig bezahlte Gruppe von Profis sein, die im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft wichtige und interessante Beiträge liefern.
Da wo wir das bereits sind - Brust raus, super Sache! Da wo es noch werden muss - hepp, ran an die Aufgaben!
Wenn das alles dazu beiträgt, dass weniger Menschen medizinische Leistungen benötigen - hurra!!
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Natürlich brauchen wir die Physiotherapie, genauso wie wir Ärzte brauchen. Wir Sportlehrer hatten bereits in den 80'er Jahren genauestens die Entwicklung vorhergesagt, die heute eingetreten ist. Am Ende dieser Entwicklung wird der gesamte Berufsstand den Beruf an den Nagel hängen, weil die Bedingungen so unattraktiv geworden sind, dass niemand mehr in dem Beruf arbeiten will, bzw. es sich leisten kann in dem Beruf zu arbeiten. So etwas gab es glaube ich in der Geschichte von Berufsständen noch nie. Es gab immer schon Berufsbilder, die aufgrund von Modernisierung und Industrialisierung ihre Existenzgrundlage verloren hatten (Seiler, Schlittenbauer, etc.). All diese Berufe mussten aufhören, weil es keine Arbeit mehr für sie gab, oder nur noch in einem Nischendasein. Anders bei der Physiotherapie. Hier hängt nahezu der gesamte Berufsstand den Beruf an den Nagel, weil die Arbeit eine Zumutung geworden ist und das, wo Physiotherapie dringender denn je gewollt wird. Gebraucht wird sie nur von wenigen. Komme ich noch dazu. Am Höhepunkt seines Standes, hängt der Berufsstand seinen Beruf an den Nagel. Das gab es noch nie! Ich kenne mittlerweile keinen Physiotherapeuten/in mehr, die nicht bald damit aufhören wollen. Die mag es geben, aber ich kenne niemanden.
Man muss sich mal den Irrsinn vor Augen halten. Ständig wird dir erzählt wie dumm man doch eigentlich ist und was man alles braucht. Da setzen sich junge Menschen in eine dreijährige Vollzeitausbildung und lernen den Beruf des Physiotherapeuten, mit dem Resultat das nix anerkannt ist. Anschließend können sie losziehen und für teures Geld wieder all die Kurse belegen, wie MT, Bobath, Lymphe, usw.. Wenn sie das alles (bezahlt) haben, erzählt man ihnen, dass sie den Bachelor brauchen. Wieder tausende von Euros locker machen für nichts. Bis zum heutigen Tag kann das System mit dem Bachelor nix anfangen. Anschließend brauchen sie den "Master of blablabla". Dann erzählt man ihnen "Ihr müsst Osteopathie machen". Wieder 20.000 - 30.000€ . Man verdient es ja. Dann erzählt man ihnen, das die Osteopathie ohne Heilpraktiker eigentlich nix bringt, wegen Abrechnung, Diagnosen stellen, etc. Dann kommt aber die EU und will den Heilpraktiker eigentlich abschaffen, weil es den Heilpraktiker in der Form nur in Deutschland gibt. Gleichzeitig kommt der Gesetzgeber und will den sektoralen Heilpraktiker für die Physiotherapeuten einführen. Himmel Herrgott, ja spinnen den alle???
Aus der Sicht von uns Sportlehrer ist nahezu die gesamte Physiotherapie Blödsinn, weil sie keinerlei Wirkung hat. Man kann mit ihr lindern, mehr aber auch nicht. Siehe Realität. Dies bedeutet aber nicht, dass sie keine Existenzberechtigung hat oder wir sie nicht brauchen. Wir brauchen sie, aber mit Maß und Ziel.
Für uns Sportlehrer hätte jeder Anspruch auf Physiotherapie (auf Rezept, Verordnung, Solidargemeinschaft), der sich a) nicht mehr aus eigener Kraft bewegen kann, z.B. wegen hohem Alter, Krankheit (neurologische Erkrankungen, Muskelerkrankungen, Schlaganfälle, usw.) oder Unfall (z.B. Querschnitt nach Motorradunfall), und b) der sich aus eigener Kraft gerade nicht bewegen darf, z.B. Knochenbrüche, Prellungen, etc. All diese Fälle hätten Anspruch auf PT von der Solidargemeinschaft und zwar in dem Umfang wie sie es bräuchten. Es ist eine Schande für unsere Gesellschaft, dass all die alten Leut'chen um ihre Behandlungen betteln müssen, während 90% der Verordnungen für irgendwelche nutzlose Fresser verwendet werden, die nur mal Verantwortung für ihre Ernährung und Leben übernehmen müssten. Dann könnte man die Ressourcen des Beruf und der Gelder richtig einsetzen. D.h. all die Bedürftigen bekämen PT so wie sie es bräuchten, dass ganze Jahr und ohne Zuzahlung. Gleichzeitig könnte man den PT's endlich ein angemessenes Gehalt bezahlen und 3000€ netto wäre noch zu wenig. Das gleiche gilt für Altenpfleger und Krankenschwestern.
Die Physiotherapie hat wie gesagt aus Sicht von uns Trainern null Wirkung und die Beweislast der Realität gibt und Recht. Die Zahl der orthopädischen Patienten explodiert geradezu und das wo seit mehr als 30 Jahren rumgedrückt und massiert wird (Oh, entschuldigt bitte! Therapiert natürlich! Ich habe vergessen welch überzogene Berufsehre ihr Physiotherapeuten habt. Ihr drückt nicht - ihr therapiert natürlich*[zwinker]*). Ihr Physiotherapeuten müsst endlich lernen zwischen Wirkung und Linderung zu unterscheiden. Die PT lindert, aber sie wirkt nicht (siehe Realität).
Wie auch immer, lange gibt es den Berufstand in der heutigen Form ohnehin nicht mehr.
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Der Abräumer schrieb:
Aber genau darum geht es doch!
Natürlich brauchen wir die Physiotherapie, genauso wie wir Ärzte brauchen. Wir Sportlehrer hatten bereits in den 80'er Jahren genauestens die Entwicklung vorhergesagt, die heute eingetreten ist. Am Ende dieser Entwicklung wird der gesamte Berufsstand den Beruf an den Nagel hängen, weil die Bedingungen so unattraktiv geworden sind, dass niemand mehr in dem Beruf arbeiten will, bzw. es sich leisten kann in dem Beruf zu arbeiten. So etwas gab es glaube ich in der Geschichte von Berufsständen noch nie. Es gab immer schon Berufsbilder, die aufgrund von Modernisierung und Industrialisierung ihre Existenzgrundlage verloren hatten (Seiler, Schlittenbauer, etc.). All diese Berufe mussten aufhören, weil es keine Arbeit mehr für sie gab, oder nur noch in einem Nischendasein. Anders bei der Physiotherapie. Hier hängt nahezu der gesamte Berufsstand den Beruf an den Nagel, weil die Arbeit eine Zumutung geworden ist und das, wo Physiotherapie dringender denn je gewollt wird. Gebraucht wird sie nur von wenigen. Komme ich noch dazu. Am Höhepunkt seines Standes, hängt der Berufsstand seinen Beruf an den Nagel. Das gab es noch nie! Ich kenne mittlerweile keinen Physiotherapeuten/in mehr, die nicht bald damit aufhören wollen. Die mag es geben, aber ich kenne niemanden.
Man muss sich mal den Irrsinn vor Augen halten. Ständig wird dir erzählt wie dumm man doch eigentlich ist und was man alles braucht. Da setzen sich junge Menschen in eine dreijährige Vollzeitausbildung und lernen den Beruf des Physiotherapeuten, mit dem Resultat das nix anerkannt ist. Anschließend können sie losziehen und für teures Geld wieder all die Kurse belegen, wie MT, Bobath, Lymphe, usw.. Wenn sie das alles (bezahlt) haben, erzählt man ihnen, dass sie den Bachelor brauchen. Wieder tausende von Euros locker machen für nichts. Bis zum heutigen Tag kann das System mit dem Bachelor nix anfangen. Anschließend brauchen sie den "Master of blablabla". Dann erzählt man ihnen "Ihr müsst Osteopathie machen". Wieder 20.000 - 30.000€ . Man verdient es ja. Dann erzählt man ihnen, das die Osteopathie ohne Heilpraktiker eigentlich nix bringt, wegen Abrechnung, Diagnosen stellen, etc. Dann kommt aber die EU und will den Heilpraktiker eigentlich abschaffen, weil es den Heilpraktiker in der Form nur in Deutschland gibt. Gleichzeitig kommt der Gesetzgeber und will den sektoralen Heilpraktiker für die Physiotherapeuten einführen. Himmel Herrgott, ja spinnen den alle???
Aus der Sicht von uns Sportlehrer ist nahezu die gesamte Physiotherapie Blödsinn, weil sie keinerlei Wirkung hat. Man kann mit ihr lindern, mehr aber auch nicht. Siehe Realität. Dies bedeutet aber nicht, dass sie keine Existenzberechtigung hat oder wir sie nicht brauchen. Wir brauchen sie, aber mit Maß und Ziel.
Für uns Sportlehrer hätte jeder Anspruch auf Physiotherapie (auf Rezept, Verordnung, Solidargemeinschaft), der sich a) nicht mehr aus eigener Kraft bewegen kann, z.B. wegen hohem Alter, Krankheit (neurologische Erkrankungen, Muskelerkrankungen, Schlaganfälle, usw.) oder Unfall (z.B. Querschnitt nach Motorradunfall), und b) der sich aus eigener Kraft gerade nicht bewegen darf, z.B. Knochenbrüche, Prellungen, etc. All diese Fälle hätten Anspruch auf PT von der Solidargemeinschaft und zwar in dem Umfang wie sie es bräuchten. Es ist eine Schande für unsere Gesellschaft, dass all die alten Leut'chen um ihre Behandlungen betteln müssen, während 90% der Verordnungen für irgendwelche nutzlose Fresser verwendet werden, die nur mal Verantwortung für ihre Ernährung und Leben übernehmen müssten. Dann könnte man die Ressourcen des Beruf und der Gelder richtig einsetzen. D.h. all die Bedürftigen bekämen PT so wie sie es bräuchten, dass ganze Jahr und ohne Zuzahlung. Gleichzeitig könnte man den PT's endlich ein angemessenes Gehalt bezahlen und 3000€ netto wäre noch zu wenig. Das gleiche gilt für Altenpfleger und Krankenschwestern.
Die Physiotherapie hat wie gesagt aus Sicht von uns Trainern null Wirkung und die Beweislast der Realität gibt und Recht. Die Zahl der orthopädischen Patienten explodiert geradezu und das wo seit mehr als 30 Jahren rumgedrückt und massiert wird (Oh, entschuldigt bitte! Therapiert natürlich! Ich habe vergessen welch überzogene Berufsehre ihr Physiotherapeuten habt. Ihr drückt nicht - ihr therapiert natürlich*[zwinker]*). Ihr Physiotherapeuten müsst endlich lernen zwischen Wirkung und Linderung zu unterscheiden. Die PT lindert, aber sie wirkt nicht (siehe Realität).
Wie auch immer, lange gibt es den Berufstand in der heutigen Form ohnehin nicht mehr.
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jensing schrieb:
Hohoho..., na hier geht"s aber ab. Noch ein spannender Aspekt.
Und sehr viel differenzierter, informierter und ehrlicher als man es in so einem Rahmen erwarten würde. Da möchte ich nochmal ergänzen.
So viel Ärger über den eigenen Berufsstand - das gibt es allerdings auch in anderen Berufen. Wenn man zum Beispiel mal Ärzte übereinander schimpfen hört, ist das auch sehr unterhaltsam. (Alte Regel: Indem ich andere herabsetze, setze ich mich selbst herauf.)
Aber, mal im Ernst: Auch wenn Ärzte häufig unnützen Kram machen und eigentlich nur wenig Nachweise für Ihre Entscheidungen haben - so ganz ohne Ärzte wollen wir doch alle auch nicht sein, oder...?
Ich arbeite jetzt über zwanzig Jahre in unserem schönen Beruf, und in der Zeit habe ich ein paar Tausend Patienten persönlich geholfen. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Praxisinhaber waren es bisher weit über Zehntausend Menschen, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen versorgen durfte.
Ich würde die Patienten in zwei große Gruppen einteilen, wenn wir uns über den Sinn und die Notwendigkeit von Physiotherapie unterhalten wollen.
Eine Gruppe kann und sollte sich ein Leben ohne Physiotherapie - zumindest zeitweise - wohl kaum vorstellen müssen.
Darunter sind unter anderem (Klein-) Kinder mit kongenitalen Handicaps. Wie die sich unter der Therapie entwickeln und welche Hilfen die Kindertherapeutinnen ihren Eltern mit auf den Weg geben, das ist oft phänomenal. Am anderen Ende des Altersspektrums helfen wir sehr vielen Menschen in Alten- und Pflegeheimen mit unseren Fähigkeiten, nach Bettlägerigkeit oder OPs wieder auf die Beine und damit ins Leben zu kommen. Ich bin sehr froh, dass wir dazu Gelegenheit haben, denn so nebenbei in der Pflege läuft das nicht.
Insgesamt gibt es Menschen aller Altersklasssen mit Behinderungen, die von Physiotherapie sehr profitieren.
Unter anderem sind da recht viele Menschen mit neurologischen Erkrankungen, die ohne Physiotherapie sehr viel weniger Aussichten auf Wiedererlangung von Funktionen und Teilhabe hätten. Dazu kommen Menschen mit Berufskrankheiten und nach Berufsunfällen, oder auch solche, die sich durch Beruf, Pflege von Angehörigen u.ä. regelrecht kaputt gearbeitet haben und die manchmal dauerhaft unter erheblichen Schmerzen und Beeinträchtigungen leiden. Die nicht zu versorgen zu wollen wäre sicher zynisch.
Eine weitere Gruppe chronischer Physiotherapie-Patienten sind Lymphdrainagepatienten, denn Massagepraxen gibt es ja kaum noch - und diese Patienten kennen den unangenehemen Unterschied zwischen Behandlung und keiner Behandlung oft sehr gut.
Dann haben wir noch die post- und bei klugen Operateuren manchmal auch prächirurgischen Patienten, bei denen wir zur zügigen und erfolgreichen Gesundung erheblich beitragen können.
Nicht zuletzt gibt es eine Anzahl von Patienten, die in Folge schrecklicher Erlebnisse somatische Beschwerden zeigen und selbst nicht ohne Hilfe damit umzugehen wissen. Da sind wir oft ein guter Anlaufpunkt und gemeinsam mit den Hausärzten auch Lotse; bei uns sind in dieser Gruppe nun vermehrt Geflüchtete dabei, deren Erlebnisse und Leiden nur anzuhören manchmal schon schwer ist.
So, das wäre erstmal meine sicher lückenhafte Aufzählung dieser ersten Gruppe, die meines Erachtens auf jeden Fall gut qualifizierte und einfühlsame Therapeuten dringend braucht - und wo mir auch die Phantasie fehlt, wer diesen Menschen sonst helfen sollte.
Dann kommen wir zur zweiten Gruppe, den orthopädischen - nenen wir es mal verhaltensbedingten - Patienten.
Praktisch ALLE ernsthafte Forschung weist darauf hin, dass solche orthopädischen Störungen, die durch Fehl- oder Minderbelastung entstanden sind, nur sinnvoll durch gezielte und / oder allgemeine Aktivitätssteigerung zu kurieren ist. Dazu gibt es tolle Methoden und Strategien, und eine besonders wichtige und befriedigende Rolle sollte für uns Physios darin bestehen, diese Methoden zu verfeinern und an der entsprechenden Forschung teilzuhaben. Dafür ist Akademisierung nicht nur gut, sondern essentiell. Ein zweiter, äußerst vernünftiger Grund ist übrigens die schlichte Angleichung an die Nachbarländer.
Ich konnte mal mit einem der beiden führenden deutschen Forscher in der Epidemiologie sprechen, und der hat interessanterweise uns Physios DIE zentrale Rolle beim Kampf für den Fortbestand unseres Gesundheitssystems und gegen das grassierende metabolische Syndrom zugeschrieben. Ein wichtiges Argument war, dass wir mehr, nähere und intensivere Zeit mit unseren Patienten verbringen können als praktisch jeder andere im Gesundheitssystem. Wer außer Physios bekommt die Menschen in dem Moment geliefert, wo sie, etwa durch starke Schmerzen, ein intrinsisches Bedürfnis nach Veränderung haben, und kann sie dann dabei begleiten und motivieren, wie sie aktiv werden, etwa für den Anfang immSchutz eines gut ausgestatteten Trainingsraums? Ich war erstmal etwas baff über diese Rollenzuweisung, mittlerweile finde ich"s großartig.
Aber die Richtung - Aktivierung - die muss dann eben auch stimmen, sonst ist das alles Käse - absolut. Kann man aber gut machen. Wir thematisieren genau das oft mit unseren Patienten.
Und schließlich gibt es noch eine weitere wichtige Rolle für Physios in der Gesellschaft, die liegt allerdings außerhalb der Praxen. Als Teilnehmer an der gesamtgesellschaftlichen Diskussion, als Berater im kommunalen Setting usw. können wir unsere täglichen (positiven) Erfahrungen und unser enormes Wissen über das, was gesund ist, teilen und das Gemeinwesen so günstig beeinflussen.
Was denn auch sonst? Durch Akademisierung, durch differenzierte und verständliche Ausdrucksweise in der Öffentlichkeit können wir dann, so tickt die menschliche Gesellschaft nun mal, auch unserem Berufsstand und unseren Erkenntnissen und Lösungsansätzen weitere Anerkennung verschaffen. Mehr kann man ja nicht tun, als seinen besten Beitrag zu leisten. Eine einzelne Berufsgruppe ist weder im positiven noch im negativen für alles verantwortlich, was gut oder schief läuft - aber wenn man sich der großen Aufgabe immerhin bewusst annimmt, muss man sich hinterher auch nicht eingestehen, man hätte es nicht versucht. Schon mal was, oder ;0)?
Physios sollten auch in Deutschland - so wie bei unseren direkten Nachbarn - eine sehr gut ausgebildete, motivierte, selbstreflektierte und mindestens anständig bezahlte Gruppe von Profis sein, die im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft wichtige und interessante Beiträge liefern.
Da wo wir das bereits sind - Brust raus, super Sache! Da wo es noch werden muss - hepp, ran an die Aufgaben!
Wenn das alles dazu beiträgt, dass weniger Menschen medizinische Leistungen benötigen - hurra!!
Na Gott sei dank gibt es ja die "Trainer" und Sportlehrer......*[lecker]*!
Seit mehr als 30 Jahren stehen die mit den Händen in der Tasche auf der Trainingsfläche oder in der Sporthalle und "Kratzen sich am........".
Ob das dann wohl mehr geholfen hat........??
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VAUPE schrieb:
@Der Abräumer,
Na Gott sei dank gibt es ja die "Trainer" und Sportlehrer......*[lecker]*!
Seit mehr als 30 Jahren stehen die mit den Händen in der Tasche auf der Trainingsfläche oder in der Sporthalle und "Kratzen sich am........".
Ob das dann wohl mehr geholfen hat........??
Jeder Besuch bei der EDEKA verbraucht heute mehr Kalorien und benötig mehr Muskelarbeit als der Besuch beim Krankengymnasten. Dies zeigt schon eine kleine Rechnung: Als Patient stehen einem 6 mal Krankengymnastik im Quartal zu. Danach kann noch ein Folgerezept ausgestellt werden. Das sind dann 12 x 20 Minuten Gymnastik im Quartal. Hochgerechnet sind das gerade mal 16 Stunden Training im Jahr. Immer unter der Vorraussetzung, dass tatsächlich irgendeine Form von aktiver Körperertüchtigung erfolgt, was ja in den allermeisten Fällen nicht zutrifft. Man stelle sich nur vor der Bundestrainer Löw würde seine Jungs gerade mal 16 Stunden im Jahr trainieren. Da gäbe es einen Aufschrei unter den Fans, da eine solche Mannschaft niemals ein Spiel bestehen könnte.
Allein schon der Irrsinn, dass wir in einer Zeit leben, in der Bewegung verordnet werden muss. Sollte uns mal das Geld ausgehen, na dann bewegen wir uns einfach nicht mehr. So einfach ist das. Verrückte Welt.
Dies rächt sich jetzt. Sonst hätten wir nicht die Probleme die wir haben.
Auch verwundert es scheinbar nicht weiter, dass Studien von Krankenkassen und anderen Einrichtungen belegen, dass 96% der Rückenschmerzen auf eine schwache Muskulatur zurückzuführen sind. Wenn man also die Ursache schon kennt, dann muss man sich doch die Frage stellen „Was all die passiven Methoden bringen sollen, außer Linderung!
Auf diese grundlegenden Fehler weisen die Sportlehrer mit den Händen in der Tasche seit über dreißig Jahren hin, vergebens. Auf so Fragen wie „Wieso sollen sich schwache Strukturen auf passiven Maßnahmen verstärken? Wieso sollen sich verkürzte Strukturen verlängern. Wieso sollen sich muskuläre Dysbalancen ausgleichen? Selbst das Wissen über die Tatsache, dass Bandscheiben und Knorpelgewebe durch Bewegung ernährt wird, führt zu keinem Umdenken bei den PT’s und ändert nix an der Tatsache, dass Patienten mit Inaktivität und Bewegungsarmut „therapiert“ werden. Mit dem Ergebnis das Gelenkverschleiss ungeahnte Ausmaße erreicht haben. Wo ist die Wirkung der Physiotherapie?
Wenn man nur bedenkt, welch ein Trainingsaufwand es bedarf, um wirklich nur ein Quäntchen an Beweglichkeit zu gewinnen. Die Kunstturner und Baletttänzer müssen mehrere Stunden am Tag die Beweglichkeit beüben, um eine tatsächliche Verbesserung zu erzielen. Ähnliches gilt für Muskel- und Kraftzuwachs. Dies alles wird seit Jahrzehnten von den PT’s einfach ausgeblendet, mit dem Ergebnis das die orthopädischen Erkrankungen exorbitant ansteigen.
Auf Kritik reagieren die PT‘s erbost, statt das sie mal ihr Tun überdenken würden und nicht jeden Andersdenkenden anfeinden.
Aber lange geht das jetzt nicht mehr, für beide Seiten. Weder für die Therapeuten, noch für Patienten.
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Wenn Ihr in über 30 Jahren also auch nichts auf die Kette bekommen habt, was ist dann eigentlich eure Daseinsberechtigung........
Und damit ich was lerne. Magst Du mir die Studie dazu mal posten:
"... dass Studien von Krankenkassen und anderen Einrichtungen belegen, dass 96% der Rückenschmerzen auf eine schwache Muskulatur zurückzuführen sind."
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VAUPE schrieb:
Hey Abräumer,
Wenn Ihr in über 30 Jahren also auch nichts auf die Kette bekommen habt, was ist dann eigentlich eure Daseinsberechtigung........
Und damit ich was lerne. Magst Du mir die Studie dazu mal posten:
"... dass Studien von Krankenkassen und anderen Einrichtungen belegen, dass 96% der Rückenschmerzen auf eine schwache Muskulatur zurückzuführen sind."
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Der Abräumer schrieb:
Sorry, aber soviel ich weiß heißt das Krankengymnastik und nicht Therapeutengymnastik.
Jeder Besuch bei der EDEKA verbraucht heute mehr Kalorien und benötig mehr Muskelarbeit als der Besuch beim Krankengymnasten. Dies zeigt schon eine kleine Rechnung: Als Patient stehen einem 6 mal Krankengymnastik im Quartal zu. Danach kann noch ein Folgerezept ausgestellt werden. Das sind dann 12 x 20 Minuten Gymnastik im Quartal. Hochgerechnet sind das gerade mal 16 Stunden Training im Jahr. Immer unter der Vorraussetzung, dass tatsächlich irgendeine Form von aktiver Körperertüchtigung erfolgt, was ja in den allermeisten Fällen nicht zutrifft. Man stelle sich nur vor der Bundestrainer Löw würde seine Jungs gerade mal 16 Stunden im Jahr trainieren. Da gäbe es einen Aufschrei unter den Fans, da eine solche Mannschaft niemals ein Spiel bestehen könnte.
Allein schon der Irrsinn, dass wir in einer Zeit leben, in der Bewegung verordnet werden muss. Sollte uns mal das Geld ausgehen, na dann bewegen wir uns einfach nicht mehr. So einfach ist das. Verrückte Welt.
Dies rächt sich jetzt. Sonst hätten wir nicht die Probleme die wir haben.
Auch verwundert es scheinbar nicht weiter, dass Studien von Krankenkassen und anderen Einrichtungen belegen, dass 96% der Rückenschmerzen auf eine schwache Muskulatur zurückzuführen sind. Wenn man also die Ursache schon kennt, dann muss man sich doch die Frage stellen „Was all die passiven Methoden bringen sollen, außer Linderung!
Auf diese grundlegenden Fehler weisen die Sportlehrer mit den Händen in der Tasche seit über dreißig Jahren hin, vergebens. Auf so Fragen wie „Wieso sollen sich schwache Strukturen auf passiven Maßnahmen verstärken? Wieso sollen sich verkürzte Strukturen verlängern. Wieso sollen sich muskuläre Dysbalancen ausgleichen? Selbst das Wissen über die Tatsache, dass Bandscheiben und Knorpelgewebe durch Bewegung ernährt wird, führt zu keinem Umdenken bei den PT’s und ändert nix an der Tatsache, dass Patienten mit Inaktivität und Bewegungsarmut „therapiert“ werden. Mit dem Ergebnis das Gelenkverschleiss ungeahnte Ausmaße erreicht haben. Wo ist die Wirkung der Physiotherapie?
Wenn man nur bedenkt, welch ein Trainingsaufwand es bedarf, um wirklich nur ein Quäntchen an Beweglichkeit zu gewinnen. Die Kunstturner und Baletttänzer müssen mehrere Stunden am Tag die Beweglichkeit beüben, um eine tatsächliche Verbesserung zu erzielen. Ähnliches gilt für Muskel- und Kraftzuwachs. Dies alles wird seit Jahrzehnten von den PT’s einfach ausgeblendet, mit dem Ergebnis das die orthopädischen Erkrankungen exorbitant ansteigen.
Auf Kritik reagieren die PT‘s erbost, statt das sie mal ihr Tun überdenken würden und nicht jeden Andersdenkenden anfeinden.
Aber lange geht das jetzt nicht mehr, für beide Seiten. Weder für die Therapeuten, noch für Patienten.
Allerdings: Daraus, dass hier Defizite zu konstatieren sind, eine Verantwortung für das Entstehen oder die Verschlechterung der Probleme zum Beispiel mit Rückenbeschwerden zu konstruieren ist logisch und tatsächlich eher abwegig.
Womit könnte man das vergleichen?
Vielleicht mit den unterschiedlichen Ansätzen von Umweltaktivisten, die Umweltverschmutzung zu vermindern:
Hat meistens nicht geklappt, also sind die Umweltaktivisten schuld an der Verschmutzung?
Die Gründe für die Zunahme der unbewegten Lebensweise ausgerechnet bei einer Gruppe des Gesundheitssystems zu suchen ist irreführend und irrelevant - dafür gibt es doch eine ernsthafte Ursachenforschung, und das Problem ist ein globales. Da geht es eher um Lebens- und Arbeitswelten, Automatisierung von manueller Arbeit incl Haushaltstätigkeiten, dazu Siedlungspolitik, Mobilität usw.
Da sind also leider einige Haken in der Argumentation, dazu eine Menge gewagte Behauptungen... vor allem aber das etwas selbstbezogen wirkende Pochen auf „die Realität“ - hmmm. Immer ein ungünstiges Zeichen.
Ich hoffe, dass Physio-Studenten da mehr Logik und wissenschaftliche Grundsätze lernen.
Ich versuche aber zum Thema noch einen positiven Ansatz:
Ich habe in einer tollen EAP und einem hoch dekorierten Rückenzentrum Sportlehrer/innen als Kollegen erlebt, die differenziert und wissenschaftlich fundiert argumentiert und gearbeitet, sogar selbst geforscht haben - allerdings waren die auch echt dankbar, wenn wir Physios die Patienten und Kunden erstmal fit fürs Training gemacht und den Sportlehrern geholfen haben, die echt harten Nüsse zu knacken - war ein netter Umgang. Wir haben kein Problem damit gehabt, voneinander zu lernen, und die Grenzen waren durchaus fließend. Das war toll!
Vielleicht fehlen tatsächlich manchen Physios ähnlich positive Erfahrungen - mich wundert schon auch, dass es überhaupt Praxen ohne Trainingsraum und ohne Möglichkeit gibt, KGG / MTT abzugeben. Die Krankenkassen (Heil- und Hilfsmittelreport Barmer/GEK) haben tatsächlich beim Schwerpunktthema chronischer Kreuzschmerz von den Ärzten gefordert, wesentlich mehr KGG zu verordnen - mag neben der Budgetierung auch daran liegen, dass diese Leistung, die super geeignet ist, Patienten zu aktivieren und Richtung selbstverantwortlicher Sport zu lenken, von PT Praxen zu selten angeboten wird.
Also, nehmen wir das doch als weitere Anregung für die Zukunft der Physiotherapie / Bewegungsmedizin (super Begriff, oder?):
- Aktive Therapie wo immer angezeigt und möglich, ggf Möglichkeiten dafür schaffen
- Gute Bezahlung für die professionellen Akteure
- Aktive Teilnahme an Forschung und Lehre, dafür natürlich Akademisierung
- Aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen
Das gibt doch eine gute Zukunft - und alle vielleicht sogar zusammen mit den hellsichtigen Sportlehrern ;0))
So, nun ist aber gut.
Viel Freude beim Lernen, Lehren, Arbeiten, Forschen, Geld verdienen, auch beim Freizeit genießen - Mitmenschen zu helfen als Beruf(ung) ist eine tolle Beschäftigung!
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Auf all diese Fragen reagieren gerade die Physiotherapeuten, aber auch das gesamte Gesundheitssystem mit Ablehnung, mit dem Resultat das wir allmählich genau in das gesundheits-politische Disaster schlittern, welches wir in den 80‘er Jahren genauestens vorhergesagt haben. Klingt wieder Klugschwätzer‘isch, aber wie soll ich mich ausdrücken.
Bis zum heutigen Tag haben wir keine wirksame Waffe gegen irgendwas. Verspannungen steigen unentwegt. Arthrosen und Bandscheibenvorfälle explodieren geradezu. Rückenoperationen haben sich von 2006 auf 2011 verdreifacht. Fehltage und Krankheitstage nehmen bedrohliche Zahlen an. Sozialrichter schlagen Alarm vor einer unfinanzierbaren Welle an Frührentnern. Seit dreißig Jahren erzählt man uns, wie wir uns zu ernähren haben, mit dem Resultat das kein Mensch mehr weiß wie er sich zu ernähren hat. Übergewicht verursacht mittlerweile Kosten bis zum abwinken und dies alles bei immer ergonomischen Arbeitsplätzen und Schutzmaßnahmen. Die Liste ließe sich endlos Fortsetzen!!!
Und es wird weiter herumgedoktert und therapiert als gäb‘s keinen Morgen. Die Kosten für unser so genanntes Gesundheitssystem - in Wahrheit ist es ein Krankheitsfinanzierungssystem - belaufen sich bald auf 350 Milliarden Euro pro Jahr. Und das ist die Realität und kein ungünstiges Zeichen.
Über das Argument „wissenschaftliches arbeiten und Akademisierung muss ich - nicht böse sein - nur lachen. Wie lange wollt ihr das Rad neu erfinden? Wir haben doch alle Informationen. Die Lehrbücher über Trainingslehre und Trainingswissenschaften werden seit 50 Jahren nicht mehr umgeschrieben. Es wurde ausreichend geforscht. Nur mal nachdenken. Im Sport werden Millionen verdient und Milliarden umgesetzt. Dementsprechend wurde fieberhaft geforscht und gearbeitet, denn wer sich aufgrund neuer Kenntnisse einen Vorteil verschaffen konnte, konnte satte Gewinne einfahren. Alle heutigen so genannte Forschungsarbeiten sind nur noch ein Mittel zum Zweck, um Forschungsgelder locker zu machen. Die Alten schütteln über all den Blödsinn nur noch den Kopf.
Auch der ewige Ruf nach evidenzbasierter Physiotherapie ist ein Witz. Wenn man sich die ganzen Probleme (siehe oben) ansieht in Verbindung mit der Kostenexplosion, dann zeigt dies nur eines: Physiotherapie wirkt nicht!!! Der ewige Ruf der PT‘s nach evidenzbasierter Physiotherapie führt nur dazu, dass ihr euch selbst wegrationalisiert. Darum!!! Nennt endlich die Dinge beim richtigen Namen!!! Physiotherapie lindert, aber sie wirkt nicht!!! Dennoch wird sie gebraucht - siehe oben.
Und da geht es schon in die nächste Runde. Als wir in den 80er gesagt haben „Nur das Aktive hilft, gesunde Ernährung gepaart mit vernünftigen Training, vor allem konzentrisch-exzentrisches Muskeltraining (sprich Fitnessstudio - kein Bodybuilding) sind wir gerade von den PT‘s in der Luft zerrissen worden. Heute stellen sie sich als die feinen Maxen hin und werben für KGG und MTT!!! Und was ist das??? Konzentrisch-exzentrisches Muskeltraining. Nichts anderes. Nur das es natürlich verordnet werden muss. Ein Schelm der Böses dabei denkt. Allein die Bezeichnung Medizinische Trainingstherapie ist pure Heuchlerei. Es ist Training und sonst nichts.
Was nützt uns all das Wissen aus der Physiologie und Sportphysiologie, wie z.B. Knorpelgewebe und Bandscheiben ernährt werden, Regeneration stattfindet, usw. usf., wenn wir es nicht anwenden??? Stattdessen wird nach noch mehr Forschung geschrien, nur um immer und immer wieder die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Was übrigens Wahnsinn ist, laut Einstein.
Wie auch immer. Alles Gute
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Der Abräumer schrieb:
Albert Camus sagte einmal „Wer die Dinge beim falschen Namen nennt, trägt zum Unglück dieser Welt bei“. Und genau darum geht es doch! Überall werden die Dinge nur noch beim falschen Namen genannt. So auch in der Medizin. Scheinbar bastelt sich hier jeder seine eigene Wunsch-Physiologie zurecht. Einfach am Patienten ein bisschen rumdrücken und rumkneten, und schon findet Heilung statt. Das der Mensch nicht aus Plaste besteht, spielt scheinbar keine Rolle. Wie ich es oben schon nannte „ Wieso sollen sich auf passive Maßnahmen schwache Strukturen verstärken? Kontrakturen verbessern? Muskuläre Dysbalancen ausgleichen? Knorpel und Bandscheiben regenerieren? Usw. usf.???
Auf all diese Fragen reagieren gerade die Physiotherapeuten, aber auch das gesamte Gesundheitssystem mit Ablehnung, mit dem Resultat das wir allmählich genau in das gesundheits-politische Disaster schlittern, welches wir in den 80‘er Jahren genauestens vorhergesagt haben. Klingt wieder Klugschwätzer‘isch, aber wie soll ich mich ausdrücken.
Bis zum heutigen Tag haben wir keine wirksame Waffe gegen irgendwas. Verspannungen steigen unentwegt. Arthrosen und Bandscheibenvorfälle explodieren geradezu. Rückenoperationen haben sich von 2006 auf 2011 verdreifacht. Fehltage und Krankheitstage nehmen bedrohliche Zahlen an. Sozialrichter schlagen Alarm vor einer unfinanzierbaren Welle an Frührentnern. Seit dreißig Jahren erzählt man uns, wie wir uns zu ernähren haben, mit dem Resultat das kein Mensch mehr weiß wie er sich zu ernähren hat. Übergewicht verursacht mittlerweile Kosten bis zum abwinken und dies alles bei immer ergonomischen Arbeitsplätzen und Schutzmaßnahmen. Die Liste ließe sich endlos Fortsetzen!!!
Und es wird weiter herumgedoktert und therapiert als gäb‘s keinen Morgen. Die Kosten für unser so genanntes Gesundheitssystem - in Wahrheit ist es ein Krankheitsfinanzierungssystem - belaufen sich bald auf 350 Milliarden Euro pro Jahr. Und das ist die Realität und kein ungünstiges Zeichen.
Über das Argument „wissenschaftliches arbeiten und Akademisierung muss ich - nicht böse sein - nur lachen. Wie lange wollt ihr das Rad neu erfinden? Wir haben doch alle Informationen. Die Lehrbücher über Trainingslehre und Trainingswissenschaften werden seit 50 Jahren nicht mehr umgeschrieben. Es wurde ausreichend geforscht. Nur mal nachdenken. Im Sport werden Millionen verdient und Milliarden umgesetzt. Dementsprechend wurde fieberhaft geforscht und gearbeitet, denn wer sich aufgrund neuer Kenntnisse einen Vorteil verschaffen konnte, konnte satte Gewinne einfahren. Alle heutigen so genannte Forschungsarbeiten sind nur noch ein Mittel zum Zweck, um Forschungsgelder locker zu machen. Die Alten schütteln über all den Blödsinn nur noch den Kopf.
Auch der ewige Ruf nach evidenzbasierter Physiotherapie ist ein Witz. Wenn man sich die ganzen Probleme (siehe oben) ansieht in Verbindung mit der Kostenexplosion, dann zeigt dies nur eines: Physiotherapie wirkt nicht!!! Der ewige Ruf der PT‘s nach evidenzbasierter Physiotherapie führt nur dazu, dass ihr euch selbst wegrationalisiert. Darum!!! Nennt endlich die Dinge beim richtigen Namen!!! Physiotherapie lindert, aber sie wirkt nicht!!! Dennoch wird sie gebraucht - siehe oben.
Und da geht es schon in die nächste Runde. Als wir in den 80er gesagt haben „Nur das Aktive hilft, gesunde Ernährung gepaart mit vernünftigen Training, vor allem konzentrisch-exzentrisches Muskeltraining (sprich Fitnessstudio - kein Bodybuilding) sind wir gerade von den PT‘s in der Luft zerrissen worden. Heute stellen sie sich als die feinen Maxen hin und werben für KGG und MTT!!! Und was ist das??? Konzentrisch-exzentrisches Muskeltraining. Nichts anderes. Nur das es natürlich verordnet werden muss. Ein Schelm der Böses dabei denkt. Allein die Bezeichnung Medizinische Trainingstherapie ist pure Heuchlerei. Es ist Training und sonst nichts.
Was nützt uns all das Wissen aus der Physiologie und Sportphysiologie, wie z.B. Knorpelgewebe und Bandscheiben ernährt werden, Regeneration stattfindet, usw. usf., wenn wir es nicht anwenden??? Stattdessen wird nach noch mehr Forschung geschrien, nur um immer und immer wieder die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Was übrigens Wahnsinn ist, laut Einstein.
Wie auch immer. Alles Gute
"Rumkneten" bestehen ?
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hermi schrieb:
Wer sagt denn, dass physiotherapeutische Maßnahmen nur aus "Rumdrücken" und
"Rumkneten" bestehen ?
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jensing schrieb:
Die Frage, ob bei verhaltensbedingten orthopädischen Beschwerden passive oder aktive Therapieformen angewendet werden, geht absolut ins Herz der Physiotherapie. Guter Ansatz! Das lohnt sich zu diskutieren.
Allerdings: Daraus, dass hier Defizite zu konstatieren sind, eine Verantwortung für das Entstehen oder die Verschlechterung der Probleme zum Beispiel mit Rückenbeschwerden zu konstruieren ist logisch und tatsächlich eher abwegig.
Womit könnte man das vergleichen?
Vielleicht mit den unterschiedlichen Ansätzen von Umweltaktivisten, die Umweltverschmutzung zu vermindern:
Hat meistens nicht geklappt, also sind die Umweltaktivisten schuld an der Verschmutzung?
Die Gründe für die Zunahme der unbewegten Lebensweise ausgerechnet bei einer Gruppe des Gesundheitssystems zu suchen ist irreführend und irrelevant - dafür gibt es doch eine ernsthafte Ursachenforschung, und das Problem ist ein globales. Da geht es eher um Lebens- und Arbeitswelten, Automatisierung von manueller Arbeit incl Haushaltstätigkeiten, dazu Siedlungspolitik, Mobilität usw.
Da sind also leider einige Haken in der Argumentation, dazu eine Menge gewagte Behauptungen... vor allem aber das etwas selbstbezogen wirkende Pochen auf „die Realität“ - hmmm. Immer ein ungünstiges Zeichen.
Ich hoffe, dass Physio-Studenten da mehr Logik und wissenschaftliche Grundsätze lernen.
Ich versuche aber zum Thema noch einen positiven Ansatz:
Ich habe in einer tollen EAP und einem hoch dekorierten Rückenzentrum Sportlehrer/innen als Kollegen erlebt, die differenziert und wissenschaftlich fundiert argumentiert und gearbeitet, sogar selbst geforscht haben - allerdings waren die auch echt dankbar, wenn wir Physios die Patienten und Kunden erstmal fit fürs Training gemacht und den Sportlehrern geholfen haben, die echt harten Nüsse zu knacken - war ein netter Umgang. Wir haben kein Problem damit gehabt, voneinander zu lernen, und die Grenzen waren durchaus fließend. Das war toll!
Vielleicht fehlen tatsächlich manchen Physios ähnlich positive Erfahrungen - mich wundert schon auch, dass es überhaupt Praxen ohne Trainingsraum und ohne Möglichkeit gibt, KGG / MTT abzugeben. Die Krankenkassen (Heil- und Hilfsmittelreport Barmer/GEK) haben tatsächlich beim Schwerpunktthema chronischer Kreuzschmerz von den Ärzten gefordert, wesentlich mehr KGG zu verordnen - mag neben der Budgetierung auch daran liegen, dass diese Leistung, die super geeignet ist, Patienten zu aktivieren und Richtung selbstverantwortlicher Sport zu lenken, von PT Praxen zu selten angeboten wird.
Also, nehmen wir das doch als weitere Anregung für die Zukunft der Physiotherapie / Bewegungsmedizin (super Begriff, oder?):
- Aktive Therapie wo immer angezeigt und möglich, ggf Möglichkeiten dafür schaffen
- Gute Bezahlung für die professionellen Akteure
- Aktive Teilnahme an Forschung und Lehre, dafür natürlich Akademisierung
- Aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen
Das gibt doch eine gute Zukunft - und alle vielleicht sogar zusammen mit den hellsichtigen Sportlehrern ;0))
So, nun ist aber gut.
Viel Freude beim Lernen, Lehren, Arbeiten, Forschen, Geld verdienen, auch beim Freizeit genießen - Mitmenschen zu helfen als Beruf(ung) ist eine tolle Beschäftigung!
Aber Zynismus ist mir auch zu billig.
Was der Sportlehrer in unserer Runde mit bewundernswerter Hartnäckigkeit schuldig bleibt in seiner engagierten Tirade gegen die Physiotherapie, ist seine eigene „echte“ Lösung der tatsächlich enormen gesellschaftlichen Problemstellung. Wer soll all die sich „falsch verhaltenden“ Menschen denn nun wie auf den Pfad der sportlichen Tugend zurück bringen?
Oder haben wir bei dieser definierten Gruppe von Menschen gar eine gemeinsame Aufgabe?
Ungünstige Verhaltensweisen zu ändern, indem man von oben herab auf die Leute schimpft und sie darüber informiert, was sie alles tun und lassen sollten, hilft anscheinend nicht so richtig. Es gibt wohl keine Apotheken-Umschau, kein Fernsehprogramm mehr ohne tausend gute und auch fiese Tipps.
Hej Sportlehrer, was hältst du von Änderung der Verhältnisse und der Lebenswelten, damit Menschen sich im Alltag wieder mehr bewegen? Dafür muss man allerdings in die Niederungen und auch an die Spitzen ran, man muss Verständnis für die Unzulänglichkeiten und Nöte anderer aufbringen und das ganze dann auch verständlich und annehmbar transportieren können.
Oder sollen tatsächlich alle Zack, 2-3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehen, weil du das findest - und dann ist alles gut? Das glaubst du doch nicht wirklich, das ist dir eigentlich viel zu flach.
Komm runter von deinem Ross, da oben wird man nur einsam.
Bring dich ernsthaft ein.
Du kannst politisch und fachlich wirken und natürlich auch mit jedem einzelnen Menschen, der sich dir anvertraut, an diesen Themen arbeiten.
Genau so wie wir alle - hoffentlich!
Nur noch eins:
Bei sehr vielen der Patienten, die nicht in die „Du kannst dir selbst zur Heilung verhelfen“-Gruppe passen, weil es leider auch gar kein „heilen“ gibt, ist „lindern“ ein wundervolles, ur-menschliches Ziel. Und auch da, das muss wohl jeder neidlos anerkennen, sind Physios verdammt gut drin, vielleicht vielleicht vielleicht sogar besser als alle anderen.
Aber klar, wenn möglich bewusst über das wann, wo und wie - bei aller Fehlbarkeit, die uns nun mal eigen ist.
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jensing schrieb:
Oh, nach allem was ich von PT-Schulpraktikanten und vielen vielen Kollegen aus anderen Praxen höre, die nicht dezidiert aktive Therapien verfolgen, wird schon verdammt viel an verhaltensmedizinisch-orthopädischen Patienten rumgedrückt. Natürlich auch immer wieder ergänzt durch Eigenübungen, aber der Fokus liegt schon viel zu häufig auf „hilf mir mal mit deinen Wunderhänden“ - „ok, mach ich!“
Aber Zynismus ist mir auch zu billig.
Was der Sportlehrer in unserer Runde mit bewundernswerter Hartnäckigkeit schuldig bleibt in seiner engagierten Tirade gegen die Physiotherapie, ist seine eigene „echte“ Lösung der tatsächlich enormen gesellschaftlichen Problemstellung. Wer soll all die sich „falsch verhaltenden“ Menschen denn nun wie auf den Pfad der sportlichen Tugend zurück bringen?
Oder haben wir bei dieser definierten Gruppe von Menschen gar eine gemeinsame Aufgabe?
Ungünstige Verhaltensweisen zu ändern, indem man von oben herab auf die Leute schimpft und sie darüber informiert, was sie alles tun und lassen sollten, hilft anscheinend nicht so richtig. Es gibt wohl keine Apotheken-Umschau, kein Fernsehprogramm mehr ohne tausend gute und auch fiese Tipps.
Hej Sportlehrer, was hältst du von Änderung der Verhältnisse und der Lebenswelten, damit Menschen sich im Alltag wieder mehr bewegen? Dafür muss man allerdings in die Niederungen und auch an die Spitzen ran, man muss Verständnis für die Unzulänglichkeiten und Nöte anderer aufbringen und das ganze dann auch verständlich und annehmbar transportieren können.
Oder sollen tatsächlich alle Zack, 2-3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehen, weil du das findest - und dann ist alles gut? Das glaubst du doch nicht wirklich, das ist dir eigentlich viel zu flach.
Komm runter von deinem Ross, da oben wird man nur einsam.
Bring dich ernsthaft ein.
Du kannst politisch und fachlich wirken und natürlich auch mit jedem einzelnen Menschen, der sich dir anvertraut, an diesen Themen arbeiten.
Genau so wie wir alle - hoffentlich!
Nur noch eins:
Bei sehr vielen der Patienten, die nicht in die „Du kannst dir selbst zur Heilung verhelfen“-Gruppe passen, weil es leider auch gar kein „heilen“ gibt, ist „lindern“ ein wundervolles, ur-menschliches Ziel. Und auch da, das muss wohl jeder neidlos anerkennen, sind Physios verdammt gut drin, vielleicht vielleicht vielleicht sogar besser als alle anderen.
Aber klar, wenn möglich bewusst über das wann, wo und wie - bei aller Fehlbarkeit, die uns nun mal eigen ist.
Erstens, bin ich nicht gegen die Physiotherapie. Dies habe ich bereits mehrfach erwähnt. Ich bin aber dafür wieder die Dinge beim Namen zu nennen und den Patienten schon vom System her reinen Wein einzuschenken, indem man den Patienten ehrlich erklärt, dass sich mit den gängigen Therapiemethoden lediglich eine Linderung erzielen lässt, jedoch keine Wirkung als solche erreichen lässt. Patienten müssen mitarbeiten in allen Bereichen. Doch genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Solange man den Patienten den Weg des geringsten Widerstandes anlegt (Physiotherapie), solange werden sie ihn gehen. Die Beweislast der Realität spricht mittlerweile Bände. Die Zahlen und Statistiken ebenfalls.
Ich denke hier liegt der Konflikt, weil mir häufig auffällt, das viele PT dafür keinen Blick haben. Selbst wenn die Hälfte der Bevölkerung sich mit 40 nicht mehr auf den Beinen halten können, werden die PT‘s noch immer an ihren Therapien festhalten und es wird zu keinem Umdenken kommen. Bin ich überzeugt von. Ist aber nicht böse gemeint. Ich stelle es einfach nur fest. Wir haben damals gesagt, dass die Rückenproblem massiv zunehmen werden, nach dem in den 90‘er Jahr massiv Physiotherapie hochgefahren wurde. Schon damals wussten wir das sich ein solches System nicht lange finanzierbar lässt und so wurde 1996 die Rezeptgebühr eingeführt. Auch war klar das ab einen gewissen Zeitpunkt es zu einem sprunghaften Anstieg an orthopädischen Erkrankungen, wie Rückenbeschwerden kommen wird. Wie schon erwähnt haben sich die Rücken-OP‘s von 2006-2011 verdreifacht, wobei ein Mitarbeiter einer Krankenkasse bereits von einer Verfünffachung spricht. Danach wird es zu einem großen Einbruch an Therapeuten kommen, weil der Beruf in allen Bereichen unattraktiv werden wird. Auch mussten wir, dass sich dann die Patienten auf Wartezeiten von mehreren Wochen bis einige Monate einstellen müssen. An dem Punkt stehen wir heute.
Ohne überheblich sein zu wollen, wenn man dies alles so genau vorhergesagen könnte (und da war ich ja nicht alleine), dann kann man doch so falsch nicht liegen.
Ich denke es muss erst noch viel schlimmer werden, bis beide Seiten, sowohl die Therapeuten, als auch die Patienten aufwachen und umdenken.
Seit dreißig Jahren (aus meiner Sicht) wird physiotherapeutisch an den Patienten herumgedoktert und nichts hat sich verbessert. Es wird immer schlimmer. Das müsste einem doch zu denken geben.
Das Prinzip der biologischen Anpassung kommt nicht zur Wirkung bei passiven Maßnahmen und das zeigt sich jetzt nach über 30 Jahren.
Ich schrieb es bereits, wenn man sich die wachsenden Probleme ansieht, dann muss man sich doch irgendwann fragen „ Woran liegt das, dass trotz eines gigantischen Therapieaufgebotes es zu keiner Verbesserungen kommt, sondern ganz im Gegenteil es immer schlimmer wird. Aber vermutlich sehen das nur die „Älteren“, aber da auch nicht unbedingt
Aber die Beweislast der Realität kann nicht erdrückend genug werden, woran der Mensch glauben will, daran wird er glauben.
Ich denke ich habe alles mehrfach erklärt und meine Sichtweise dargelegt. Auch wenn ich Klugschwätzer‘isch rüber komme, aber das tut man als Systemkritiker immer.
Ich für meinen Teil habe meine Sichtweise dargelegt. Ich wünsche euch PT‘s trotzdem das ihr die aktuellen Probleme bewältigen könnt, d.h. das sich wieder Nachwuchs finden lässt und die finanzielle Situation endlich wirklich verbessert. Nicht nur wiede eine Abspeisung mit ein paar Euros. Für beides sehe ich aber schwarz. Sorry
Alles Glück
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Der Abräumer schrieb:
Ich denke das es wirklich ein Generationenproblem gibt. Obwohl ich selbst noch nicht so alt bin (49) zähle mich zu den Old-School‘er, die noch scheinbar einen unverblümteren Blick auf die Dinge haben. Ich glaube an ein solches Phänomen, man möge es mir verzeihen.
Erstens, bin ich nicht gegen die Physiotherapie. Dies habe ich bereits mehrfach erwähnt. Ich bin aber dafür wieder die Dinge beim Namen zu nennen und den Patienten schon vom System her reinen Wein einzuschenken, indem man den Patienten ehrlich erklärt, dass sich mit den gängigen Therapiemethoden lediglich eine Linderung erzielen lässt, jedoch keine Wirkung als solche erreichen lässt. Patienten müssen mitarbeiten in allen Bereichen. Doch genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Solange man den Patienten den Weg des geringsten Widerstandes anlegt (Physiotherapie), solange werden sie ihn gehen. Die Beweislast der Realität spricht mittlerweile Bände. Die Zahlen und Statistiken ebenfalls.
Ich denke hier liegt der Konflikt, weil mir häufig auffällt, das viele PT dafür keinen Blick haben. Selbst wenn die Hälfte der Bevölkerung sich mit 40 nicht mehr auf den Beinen halten können, werden die PT‘s noch immer an ihren Therapien festhalten und es wird zu keinem Umdenken kommen. Bin ich überzeugt von. Ist aber nicht böse gemeint. Ich stelle es einfach nur fest. Wir haben damals gesagt, dass die Rückenproblem massiv zunehmen werden, nach dem in den 90‘er Jahr massiv Physiotherapie hochgefahren wurde. Schon damals wussten wir das sich ein solches System nicht lange finanzierbar lässt und so wurde 1996 die Rezeptgebühr eingeführt. Auch war klar das ab einen gewissen Zeitpunkt es zu einem sprunghaften Anstieg an orthopädischen Erkrankungen, wie Rückenbeschwerden kommen wird. Wie schon erwähnt haben sich die Rücken-OP‘s von 2006-2011 verdreifacht, wobei ein Mitarbeiter einer Krankenkasse bereits von einer Verfünffachung spricht. Danach wird es zu einem großen Einbruch an Therapeuten kommen, weil der Beruf in allen Bereichen unattraktiv werden wird. Auch mussten wir, dass sich dann die Patienten auf Wartezeiten von mehreren Wochen bis einige Monate einstellen müssen. An dem Punkt stehen wir heute.
Ohne überheblich sein zu wollen, wenn man dies alles so genau vorhergesagen könnte (und da war ich ja nicht alleine), dann kann man doch so falsch nicht liegen.
Ich denke es muss erst noch viel schlimmer werden, bis beide Seiten, sowohl die Therapeuten, als auch die Patienten aufwachen und umdenken.
Seit dreißig Jahren (aus meiner Sicht) wird physiotherapeutisch an den Patienten herumgedoktert und nichts hat sich verbessert. Es wird immer schlimmer. Das müsste einem doch zu denken geben.
Das Prinzip der biologischen Anpassung kommt nicht zur Wirkung bei passiven Maßnahmen und das zeigt sich jetzt nach über 30 Jahren.
Ich schrieb es bereits, wenn man sich die wachsenden Probleme ansieht, dann muss man sich doch irgendwann fragen „ Woran liegt das, dass trotz eines gigantischen Therapieaufgebotes es zu keiner Verbesserungen kommt, sondern ganz im Gegenteil es immer schlimmer wird. Aber vermutlich sehen das nur die „Älteren“, aber da auch nicht unbedingt
Aber die Beweislast der Realität kann nicht erdrückend genug werden, woran der Mensch glauben will, daran wird er glauben.
Ich denke ich habe alles mehrfach erklärt und meine Sichtweise dargelegt. Auch wenn ich Klugschwätzer‘isch rüber komme, aber das tut man als Systemkritiker immer.
Ich für meinen Teil habe meine Sichtweise dargelegt. Ich wünsche euch PT‘s trotzdem das ihr die aktuellen Probleme bewältigen könnt, d.h. das sich wieder Nachwuchs finden lässt und die finanzielle Situation endlich wirklich verbessert. Nicht nur wiede eine Abspeisung mit ein paar Euros. Für beides sehe ich aber schwarz. Sorry
Alles Glück
1. braucht es für die messerscharfe Expertise, dass die Bevölkerung sich zu wenig bewegt und die sozialen Sicherungssysteme wahrscheinlich mittelfristig Probleme bekommen, weder einen Trainer noch einen Sportlehrer........
2. hast Du die besagte Studie zu Deinen Zahlen wohl noch nicht gefunden.......
3. sind Deine Ergüsse zu Ursachen, Wirkungen, Zahlen etc. und Schlussfolgerungen so ein wirres Geschwafel, dass es sich nicht
lohnt, weiter Zeit darauf zu verschwenden......
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VAUPE schrieb:
@ Abräumer,
1. braucht es für die messerscharfe Expertise, dass die Bevölkerung sich zu wenig bewegt und die sozialen Sicherungssysteme wahrscheinlich mittelfristig Probleme bekommen, weder einen Trainer noch einen Sportlehrer........
2. hast Du die besagte Studie zu Deinen Zahlen wohl noch nicht gefunden.......
3. sind Deine Ergüsse zu Ursachen, Wirkungen, Zahlen etc. und Schlussfolgerungen so ein wirres Geschwafel, dass es sich nicht
lohnt, weiter Zeit darauf zu verschwenden......
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