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Studie belegt Multiple Sklerose bei Kindern

10.06.2000 • 0 Kommentare

Die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS)
kann schon bei Kindern sicher nachgewiesen werden. Mediziner der Göttinger Universitätsklinik belegten dies jetzt weltweit erstmals mit einer Studie. Damit ergäben sich neue Chancen für die frühzeitige Behandlung der Krankheit, sagte Professor Folker Hanefeld.

MS gilt als nicht heilbare Entzündung im Gehirn, die zu
Lähmungserscheinungen führen kann. Die Krankheit kann aber ähnlich wie die Zuckerkrankheit Diabetes behandelt und auch zum Stillstand gebracht werden. Nach den Zahlen der Studie erkranken in Deutschland jährlich 50 Kinder neu an MS. Die Dunkelziffer liege vermutlich doppelt so hoch, sagte Hanefeld. Demnach sei jeder hundertste der 5.000 pro Jahr in Deutschland festgestellten neuen MS-Patienten schon
im Kindesalter erkrankt. Bislang wurde davon ausgegangen, dass die Krankheit erst im Erwachsenenalter auftritt.

Die Daten der Studie wurden seit 1997 über das bundesweite Programm zur Erfassung Seltener Pädiatrischer Erkrankungen in Deutschland (ESPED) erfasst. Bislang wurden in Göttingen 160 von 200 MS-verdächtigen Fällen ausgewertet. Bei 42 Kindern im Alter von drei bis 16 Jahren stellten die Mediziner eine gesicherte MS fest, bei 80
einen Verdacht auf die Krankheit. Die Studie biete «eine einmalige Chance, jene Faktoren in der Frühphase zu erkennen und zu analysieren, die für die MS-Erkrankung verantwortlich sind», sagte Hanefeld. Insbesondere durch die Entwicklung der Computertomographie sei die Diagnose in den vergangenen Jahren einfacher geworden. Früher
sei die Krankheit nur an ihren Symptomen feststellbar gewesen.

Quelle: A.Fraedrich/Göttingen (ddp-nrd).

Berlin-Lichterfelde

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