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Zurücktreten solle er, tönte es aus dem Bundesgesundheitsministerium als der Chef der Technikerkrankenkasse, Norbert Klusen, vor nunmehr drei Wochen verkündete, die Kassenbeiträge müssten allein zum Schuldenabbau um mindestens einen Prozentpunkt steigen. Ausgemachter Unsinn, meinten die Ministerialbürokraten. Zögerlich sprangen die anderen Kassen-Fürsten ihrem TK-Kollegen bei. Fünf bis sechs Milliarden Euro Schulden hätten sich angehäuft, und dieser Berg lasse sich eben nur durch Beitragserhöhungen abbauen. Das Magazin „Focus" sah sogar 20 Milliarden Miese auf der Tafel stehen, doch diesen Betrag wollten selbst die Krankenkassen nicht glauben und dementierten.
Das Gesundheitsministerium mischt derweil im Wettbewerb um die intelligenteste Behörde ganz vorne mit: „Uns liegen keine Zahlen vor", ließen die Beamten verlauten. Das Bundesversicherungsamt dagegen bestätigte, eine detaillierte Darstellung der Finanzlage dem Ministerium übermittelt zu haben.
Vorläufiger Höhepunkt der Geschichte: Gestern teilten die Spitzenverbände der Krankenkassen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit, die Beiträge müssten noch in diesem Jahr auf bis zu 15% steigen, nur so ließen sich die bis jetzt aufgelaufenen Defizite abbauen.
Auch das Bundesgesundheits- und Sozialministerium musste kleinlaut eine Zahl bekannt geben. Wegen der schlechten konjunkturellen Lage werden die Rentenbeiträge Anfang des kommenden Jahres von jetzt 19,5% auf 19,8% steigen. Die Wissenschaftler des „Schätzerkreises" haben für das Ministerium gerechnet.
Und eines ist sicher, die Rente, eines fernen Tages, wird fallen, auch wenn die Beiträge noch so hoch steigen – Logik der öffentlichen Kassen.
Peter Appuhn
physio.de
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