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Und auch darin sind sich die meisten Fachleute einig: Die Krankenkassen werden alles tun, um zu vermeiden, von ihren Versicherten Zusatzbeiträge erheben zu müssen. Sie fürchten den Verlust abwandernder Kunden, sind es doch nicht nur die Ministerinnen Schmidt und von der Leyen, die dazu aufrufen, teure Kassen zu verlassen. Was aber können sie tun, die Krankenkassen, wenn das Geld nicht reicht? Sie müssen die Ausgaben senken. Mit allen erdenklichen Mitteln werden sie versuchen, Leistungen zu kürzen. Keine Kasse will die erste sein, die einen zusätzlichen Obolus ausruft. So kämen sie um Kostensenkungen nicht herum, erklärte Jürgen Wasem, Gesundheitsökonom aus Essen.
Kassenfunktionäre bestätigen die Befürchtungen. Christoph Straub, Chef der Technikerkrankenkasse (TK) betonte, dass die Kassen nicht kalkulieren könnten, ob das Geld reicht. "Auch wenn im Herbst die Höhe des Einheitsbeitragssatzes feststeht, ist keineswegs klar, ob das Geld für die Krankenversorgung ausreicht." Das Verwaltungsverfahren zur Erhebung eines Zusatzbeitrags dauere mehrere Monate, sagte die Vorstandsvorsitzende des Landesverbands Nord der Betriebskrankenkassen, Claudia Korf. "Es ist möglich, dass eine Kasse in dieser Zeit in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Die Ärzte würde dies sicher nicht freuen."
In der Tat, die freuen sich nicht. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, befürchtet Zahlungsmängel der Krankenkassen gegenüber den KV. Verzögerungen bei den Abschlagszahlungen hätten einige Kassen schon angekündigt. Dies bedeute, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen keine Honorare mehr an die Ärzte zahlen können. "Versicherte der entsprechenden Kassen werden dann vermutlich nur noch gegen Vorkasse behandelt", warnte Köhler.
Peter Appuhn
physio.de
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