Du möchtest Dich persönlich und
fachlich weiterentwickeln und Dich
als Therapeut abheben?
Du möchtest auch andere Wege der
Therapie kennenlernen und bist
interessiert an der asiatischen
Medizin?
Du legst Wert auf wertschätzende,
interdisziplinäre und
unterstützende Zusammenarbeit?
Dann bist Du bei uns genau richtig.
Über uns:
Wir sind ein 7-köpfiges Team,
dessen oberste Priorität es ist,
unseren Patienten professionell und
mit Freude in interdisziplinärer
Zusammenarbeit zu vers...
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Die Februar-Ausgabe des durch seine perfekten und oft unter die Haut gehenden Fotografien bekannt gewordenen Magazins ist dem Thema Rückenschmerz gewidmet. Liebgewordene Erklärungsmodelle werden radikal in Frage gestellt, der Mythos Bandscheibe – „evolutionsbiologisch, werkstofftechnisch, raumplanerisch ein Flop“ – zum Lieblingsspielzeug operationswütiger Ärzte erklärt, die Hand in Hand mit therapiesüchtigen Patienten ein einträgliches Geschäft betreiben.
Das eigene Leid knüpft dem Autor den roten Faden, so hangelt er sich durch Kiesers „calvinistische“ Muskel-Maschinen-Werkstätten – „ein starker Rücken kennt keinen Schmerz“ – schaut bei leutseligen spritz- und schneidefreudigen Orthopäden vorbei um schließlich auf dem Boden einfacher und damit auch so schwieriger Tatsachen zu landen. 30 Prozent aller Operationen brächten nur neue Schmerzen – „failed back surgery syndrome“ – das ganze Therapie-Business „ein medizinisches Desaster“, getrieben vom Anspruch der Patienten „beeindruckende“ Behandlungen zu erfahren, einen Rechtfertigungsgrund für die Schmerzen zu haben. Solange die Kassen alles bezahlen, wachse das Phänomen Rückenschmerz, andersherum, werden Leistungen eingeschränkt, verschwindet auf wundersame Weise auch der Schmerz, wie skandinavische Studien belegen. „Playing pain games with the doctors“, hält das System in Schwung, und nach rund 6 Wochen hat die Therapie sogar angeschlagen, ohne Therapie wären die Schmerzen aber auch weg, jedenfalls bei 90 Prozent der Betroffenen, wie der Bochumer Orthopädieprofessor Jürgen Krämer feststellte. Man könne mit dem Patienten machen was man will, „helfen“ würde es auf jeden Fall. Wolfgang Michel, Autor des lesenwerten Artikels, beschreibt auf seiner Reise durch den lädierten Rücken besonders eindrucksvoll die psychosozialen Bedingungen des Schmerzes. Konflikte würden körperlich „maskiert“ oder „Rückgrat beweisen“ als Lebensstrategie, hochdramatisches Übertreiben oder Durchhalten, beide Varianten bewiesen letztlich nur die Unfähigkeit zu kommunizieren. Am Ende fällt Michel in ein „multimodales“ Behandlungszentrum, eine Psychologie-Professorin rät dazu, das eigentliche Übel läge in eindimensionalen Therapien. „Physiotherapie sei zu passiv, Chirotherapie zu undurchsichtig, Rückenschule zu schonend, Training zu inkompetent, Psychotherapie zu abgehoben, Spritzen zu symptombezogen und die Reha-Kur zu weit weg“, verkündet der Multimodal-Doktor dem Journalisten. Nach den „Möglichkeiten“ wolle er gucken, nicht nach den „Schäden“ und empfahl das hauseigene Programm von Tai Chi, Entspannungsübungen und Krafttraining. Von Glückshormonen überrannt, träumt der Schmerzgeplagte von einer Wanderung über die Alpen. „Probieren Sie es aus“, ermuntert ihn der Rücken-Coach, und der Gequälte mag im Finale eines langen Martyriums das Vertrauen in die Medizin finden.
Ein Lexikon erläutert die üblichen Begriffe zum Thema, eingebunden in einzigartige dreidimensionale Bilder von Knochen, Nerven und Bandscheiben. Beeindruckend sind die Fotografien von Franz Killmeyer. In GEO-üblicher Qualität zeigt er einfache Alltagsinterventionsmöglichkeiten zur Schmerzvermeidung. Verkäuferinnen im Supermarkt, der Archivar hebt rückengerecht den verstaubten Zeitungsstapel, die Lehrerin schiebt die Türrahmen des Klassenzimmers auseinander, ein Manager im Schneidersitz auf dem Dach der Konzernzentrale, im U-Bahnhof wird das Warten übend verkürzt und die Mitarbeiterin des Naturkundemuseums im modischen Hosenanzug dehnt sich unter den grinsenden Augen ausgestopfter Alligatoren. Schon allein wegen dieser Bilder lohnt sich der Kauf des Heftes. Sie sprengen die sonst übliche Muffigkeit bei medizinischen Themen, lassen den Betrachter begreifen, die Probleme müssen auch dort wo sie entstehen angegangen werden, im Alltag, nicht nur im therapeutischen Kämmerlein.
Wer sich das empfehlenswerte Heft nicht kaufen möchte, kann sich Texte und Bilder auch auf den heimischen Bildschirm zaubern.
Peter Appuhn
physio.de
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