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Raus bis Du

Mit Tennisball zur Bewegungsstörung?

16.04.2007 • 0 Kommentare

Ein Tennisball dürfe in keiner Arztpraxis fehlen, zitierte die Ärztezeitung die Pädiatrie-Professorin Cheryl Missiuna aus Hamilton in Kanada. Das Sportutensil eigne sich nämlich vorzüglich als Diagnose-Instrument. Sechs bis sieben Jahre alte Kinder müssten den Ball wenigstens einmal aufspringen lassen und dann wieder fangen können, weiß die Kinderärztin. Falle der Versuch negativ aus "liegt meist eine Bewegungsstörung vor". Das missglückte Fangspiel könne auch gleich noch ein Hinweis auf kognitive und emotionale Entwicklungsdefizite sein, meint Professorin Missiuna.

Ballfangenkönnen als Bestimmungsmerkmal für eine Bewegungsstörung - eine gewagte Hypothese. Wie bewegt sich das Kind? Assoziierte Mitbewegungen? Pathologische Reaktionen? Bewegungsqualität? Kein Wort davon. In Zeiten von Rationierungsdruck mag man in der Tennisball-Aktion ein probates Mittel zur Entlastung überforderter Ärzte sehen. Und wenn der gestresste Doktor die so vorgerasterten ungeschickten Kleinen zur genauen diagnostischen Abklärung in die Hände, Augen und Ohren einer erfahrenen Physiotherapeutin schickt, dann, ja dann hätte das Verfahren durchaus sein Gutes.

Peter Appuhn
physio.de

Hessen , Frankfurt am Main

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