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Mit der neuartigen Prothese, die er am linken Arm trägt, hat sich das zumindest unter Laborbedingungen massiv geändert. Das neue Ersatzteil besitzt sieben Gelenke, die mehrfache gleichzeitige Bewegungen ausführen können. Die Steuerungsinstrumente der Prothese sind mit dem Nervensystem verbunden. Dazu wurden die noch vorhandenen Nervenbahnen Kandlbauers mit seiner Brustmuskulatur vernäht. Diese Signale, von Muskulatur auf Nervenbahnen übertragen, werden an Elektroden weitergeleitet, die sich in der Prothese befinden. Hochmoderne Technik setzt Impulse in die gewünschte Bewegung um.
"Wir machen uns dabei die Möglichkeit der künstlichen Intelligenz zunutze", erläutert Hubert Egger. Er ist der Projektleiter für die gedankengesteuerte Prothese bei dem Unternehmen Otto Bock Health Care.
Der Apparat speichert Signalmuster und Bewegungsabläufe, sodass nach einmaligem Handeln, allein durch Denken, Muster komplexer Abläufe abgerufen werden können. Die Steuerung erfolgt somit intuitiv.
Noch ist die gedankengesteuerte Armprothese im Labor in der Testung. Jede Elektrode muss bei jedem Tragen exakt an Kandlbauer ausgerichtet werden. Aber der Proband selbst empfindet seinen Armersatz als deutliche Verbesserung. "Essen, Waschen oder auch der Gang zur Toilette, alles kann ich jetzt wieder selbstständig", erklärt Kandlbauer.
Nachteilig ist noch, dass das Gerät sehr schwer ist und damit nur maximal fünf Stunden am Stück benutzt werden kann. Außerdem muss das Gerät noch von fremden Personen angelegt werden. Zwei Punkte, an denen die nächsten drei bis vier Jahre gearbeitet werden soll, um eine Alltagstauglichkeit herzustellen. Der Bedarf ist da, zumal die Bedienung der herkömmlichen Prothese sehr schwer zu erlernen ist. Das veranlasst viele Patienten, ganz auf den Armersatz zu verzichten. Mit der intuitiven Steuerung könnte hier Abhilfe geschaffen werden.
Ul.Ma / physio.de
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