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Gestern nun die Meldung der Verbände, dass
• Fragen zur Festlegung geeigneter Diagnosen zurzeit besprochen würden.
• sich der Umgang mit dem Zertifikatswesen als schwierig erweise.
• am Ende ein Vertrag zur Blankoverordnung stehen solle, der von allen LeistungserbringerInnen „gesondert anerkannt werden“ müsse.
Die Probleme einmal näher beleuchtet
Zertifikate und Diagnosen
Wie aus dem Umfeld der Verbände zu erfahren war, gibt/gab es unter den Verbänden leider eine Uneinigkeit darüber, für welche Diagnosen die BV gelten solle und welche Zertifikate die Praxen hierfür vorweisen müssten. Einige der Akteure forderten vorschnell öffentlich, die BV für alle Diagnosen zu ermöglichen UND für etliche dieser Diagnosen aber eine Zertifikatspflicht (z. B. für alle Diagnosen der Diagnosegruppe „WS“ Manuelle Therapie) aufrecht zu erhalten.
Eventuell hatten diese Akteure aber nicht genau genug in das Gesetz geblickt. Denn aus diesem geht eindeutig hervor, dass die BV Regelversorgung werden wird. Das hieße in letzter Konsequenz: Hat eine Praxis keine(n) TherapeutIn mit „Manueller Therapie“, dürfte sie keine Rezepte der Diagnosegruppe „WS“ mehr annehmen. Sind alle Diagnosen „für die BV offen“ und alle Diagnosen mit „Zertifikatspflicht belegt“, dürfte ein Therapeut ohne das dazugehörige Zertifikat überhaupt keine Patienten mehr behandeln.
Schwarze Peter Spiel
Umstritten ist auch die Budgetverantwortung. Kassen und Ärzteschaft hätten nichts dagegen, wenn die TherapeutInnen die Verantwortung für alle Ausgaben im Rahmen der Blankoverordnung übernehmen würden.
Allerdings droht dann ein „Schwarze-Peter-Problem“. Die Ärzten könnten in der Rolle des Gutmeinenden ihren Patienten nach Lust und Laune Physiotherapie verordnen. Bewegung und Berührung sind erwiesenermaßen ja sehr gesundheitsförderlich.
Vor den Türen der Praxen würden aber dann infolgedessen die Patienten Schlange stehen und alle in der Hand wedelnd ein Rezept. Dem Therapeuten bliebe nur ein: „Ich darf Sie nicht mehr behandeln, mein Budget gibt das nicht her!“ Die Patienten dann lauthals im Chor zurück: „Mein Arzt sagt aber, ich brauche die Therapie - dringend!“
Ein Szenario, das keiner der maßgeblichen Verbände ernsthaft wollen dürfte.
Dauer der Therapie
Im Gesetz steht, dass bei einer Blankoverordnung der Therapeut die „Dauer der Therapie“ selbst bestimmen darf. Sind damit aber die Minuten der einzelnen Behandlung am Tag oder die Anzahl Behandlungen innerhalb einer Behandlungsserie insgesamt gemeint?
Laut dem Experten Volker Brünger, Physiotherapeut, Gesundheitsökonom (B.A.) und Geschäftsführer der auf therapeutische Versorgungsforschung spezialisierten gemeinnützigen TAL gGmbH gehe dies nicht eindeutig aus dem Gesetz hervor und müsse noch zwischen den Parteien ausverhandelt werden.
Desgleichen ist er der Meinung, dass die Budgetverantwortung keinesfalls bei den TherapeutInnen liegen könne, da die „Nachfrage“ zur Therapie ja von der Ärzteschaft ausgelöst werden würde. Ganz nach dem Motto: Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen. Oder vornehmer ausgedrückt: Konnexitätsprinzip.
Chancen der Blankoverordnung
Volker Brünger sieht in der Blankoverordnung aber auch die große Chance, endlich finanzierte Versorgungsforschung für Physiotherapeuten durchzuführen, denn im neuen § 125a stehe wörtlich:
Es "evaluieren die Vertragspartner [...] die mit der Versorgungsform verbundenen Auswirkungen:
- • auf das Versorgungsgeschehen im Bereich der Heilmittel,
=> Die Evaluierung hat durch einen durch die Vertragspartner gemeinsam zu beauftragenden unabhängigen Dritten zu erfolgen."• der Mengenentwicklung,
• der finanziellen Auswirkungen auf die Krankenkassen sowie
• die Auswirkungen auf die Behandlungs- und Ergebnisqualität innerhalb der ersten vier Jahre nach Abschluss der Verträge [...]
So könne man endlich einmal das ganze Bild zeichnen, da der GKV-SV nun alle relevanten Daten zur Verfügung stellen müsse. Dies war leider bisher nicht der Fall.
Brünger weiter: „Die TherapeutInnen könnten einmal zeigen, was durch ein bisschen mehr an Therapie auf der anderen Seite eingespart werden würde, z.B. an Operationen, an Pflegeaufwendungen oder an Krankheitsfehltagen. Konzepte hierzu liegen meines Wissens bereits vor.“
Interessant am Rande
Fast vier Wochen hört und liest man von den beteiligten Parteien nichts zu dem Thema.
Am Montag starten wir unsere Recherchen mittels Presseanfragen an Verbände, Schiedsstelle und den GKV-Spitzenverband. Begleitet von so manchem Telefonat.
Am Mittwoch erhalten wir vom GKV-SV dann die offizielle Auskunft, dass, "sich die verhandelnden Parteien geeinigt [hätten], sich bis mindestens Mitte nächsten Jahres Zeit zu nehmen."
Wegen der gesetzlich festgelegten Fristen für die Vertragsabschlüsse hätten sie gemeinsam das Bundesgesundheitsministerium und die Schiedsstelle über den Zeitverzug informiert. Mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung stünden sie in regelmäßigem Austausch.
Am Donnerstag dann veröffentlichen die maßgeblichen Verbände ein wortgleiches Statement in Sachen Blankoverordnung.
Recherchen unsererseits ergaben zudem, dass zumindest der nach eigenen Angaben größte Berufsverband bis vorgestern seine Mitglieder noch nicht informiert hatte.
Alles Zufall? Oder haben hier am Ende die Recherchen eines Informationsportals die Vertragsparteien in der Öffentlichkeitsarbeit „ein wenig unterstützt“?
Friedrich Merz / phyio.de
BlankoverordnungVerbändeGKV-SpitzenverbandTAL
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a schubart schrieb:
Ich bin jeden Tag dankbar das ich das alles nicht mehr an der Hacke habe ….arbeiten ohne Rezepte in der Klinik. Es ist super. Es steht in meinem Ermessen wie oft und wie lange ich den Patienten behandel oder eben auch nicht . Kurz im SAP quittiert fertig . Ich weiß meist nicht mal mehr was für ein Datum ist … viel weniger Stress und das ganze bei deutlich besser Bezahlung …ich hätte keine Lust auf blanko Verordnung und evtl Budget Verantwortung ….
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HCS schrieb:
Die Blanko-VO ist Gesetz und nicht am Ende. Die Budgetverantwortung nicht mal im Ansatz.
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morpheus-06 schrieb:
Zertifikate? Keine Diagnose rechtfertigt ein Zertifikat. Nach HMR ist immer die Wahl zw. KG oder Zertifikat! Ein Zertifikat macht den Therapeuten nicht unbedingt besser. Ein PT ohne Zertifikat ist auch vollwertig und hat seinen Beruf erlernt. Dann die Budgetverantwortung, Festlegung auf den Betrag X ? Oder Orientierung an der Höchstverordnungsmenge des HMK? Der schwarze Peter wird wohl wieder den Therapeuten zugeschoben. Die Blankoverordnung ist schon am Ende bevor sie überhaupt eingeführt wird.
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HCS schrieb:
Vielen Dank Friedrich Merz. Ein sehr guter Beitrag. Ergänzend hier der aktuelle Beitrag der TAL gGmbH Game-Changer Blankoverordnung - tal-ggmbh
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kroetzi schrieb:
Dann dürften Blankoverordnungen auch nur noch von dafür zertifizierten Fachärzten mit Doktortitel ausgestellt werden.
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Daniel Bombien schrieb:
Es gibt Dinge, die kann man sich nicht ausdenken
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Claudia Kemper schrieb:
Blankoverordnung in der PT an Zertifikate knüpfen? Ich brauche Blutdrucksenker oder Tavor, oder beides… 😒
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Horatio72 schrieb:
Gut gemeint ist nicht auch immer gut gemacht. Wie bei so vielen Sachen bin ich voller Hoffnung und werde dann am Ende des Tages mit Tränen in den Augen ne Flasche Single Malt leeren...
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Gelabinchen schrieb:
Das die Zertifikate nun zur Komplexität beitragen und wirtschaftlich sogar unwirtschaftlich sind, war doch klar. Wo steht denn, dass die MT als teureres Heilmittel für jede WS-Diagnose eine höhere Evidenz als KG besitzt? Welcher der maßgeblichen Verbände fordert so einen komplizierten Mist, außerhalb der Regelversorgung? Nur innerhalb der KG kann man auf ein breites therapeutisch-technisches Angebot einschließlich aller Grifftechniken (auch MT eingeschlossen) je nach Diagnose zu greifen und damit die Wirtschaftlichkeit der Blankoverordnung sichern. Blankoverordnung weit weg für alle Heilmittelerbringer, weil Wirtschaftlichkeit versus Zertifikatspositionen = Widerspruch. Physiotherapie Verbände műssen im Interesse aller anderen Heilmittelverbände auf die teurere Einschränkung der Therapie verzichten, sonst entwickelt sich nichts mehr weiter und wir bleiben bei total veralteten Strukturen.
Ein Blick über den Tellerrand zu den Kolleginnen und Kollegen in der Logopädie zeigt, wie einfach es sein kann: hier gab es noch nie weder Zertifikate, noch unzählig verschiedene Abrechnungspositionen. Es gab und gibt lediglich eine Abrechnungsposition: Logopädie. Die Behandlungseinheiten beinhalten 30, 45 oder 60 Minuten und die Vergütung richtet sich nach der entsprechenden Taktung. Zusätzlich gibt es eine einmal abzurechnende Befund/Diagnostik-Position.
All dies gilt es, analog zur Logopädie, auch für die Physiotherapie zu erreichen.
An dieser Stelle sind insbesondere die Physioverbände gefordert, nicht weiter auf der Bremse zu stehen, sondern sich endlich für eine entsprechende Änderung einzusetzen. Dieses Rumgeeiere kann keiner mehr mit ansehen.
Was die Budgetverantwortung betrifft: hier müsste eine deutlich höhere Vergütung am Ende stehen. Mehr Verantwortung bedeutet in dem Fall auch mehr Risiko (Stichwort: Regress).
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saarländer schrieb:
Das Beispiel der Logopädie zeigt es ! Es könnte alles so einfach sein, doch solange unsere eigenen Verbände mit den Zertifikatspositionen Geld verdienen, was nicht sein dürfte, wird dieses krankhafte System weiterlaufen.
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logofox schrieb:
Meiner Meinung nach wird es höchste Zeit, dass die teils veralteten und längst überholten Zertifikate inklusive des Zertifikatssystems in der Physiotherapie endlich der Vergangenheit angehören und endgültig abgeschafft werden. Wenn es um die o.g. BV geht, dürfen Zertifikate hierbei keine Rolle spielen, egal bei welcher Diagnose (hier gehe ich mit morpheus-06 überein).
Ein Blick über den Tellerrand zu den Kolleginnen und Kollegen in der Logopädie zeigt, wie einfach es sein kann: hier gab es noch nie weder Zertifikate, noch unzählig verschiedene Abrechnungspositionen. Es gab und gibt lediglich eine Abrechnungsposition: Logopädie. Die Behandlungseinheiten beinhalten 30, 45 oder 60 Minuten und die Vergütung richtet sich nach der entsprechenden Taktung. Zusätzlich gibt es eine einmal abzurechnende Befund/Diagnostik-Position.
All dies gilt es, analog zur Logopädie, auch für die Physiotherapie zu erreichen.
An dieser Stelle sind insbesondere die Physioverbände gefordert, nicht weiter auf der Bremse zu stehen, sondern sich endlich für eine entsprechende Änderung einzusetzen. Dieses Rumgeeiere kann keiner mehr mit ansehen.
Was die Budgetverantwortung betrifft: hier müsste eine deutlich höhere Vergütung am Ende stehen. Mehr Verantwortung bedeutet in dem Fall auch mehr Risiko (Stichwort: Regress).
Aber ehrlich gesagt liest sich die Pressemitteilung so als ob die Verbände in Wirklichkeit gar keine Lust auf die BV haben.
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mark760 schrieb:
Eine BV ohne Befundposition zur Therapieplanung macht keinen Sinn. Ebenfalls notwendig ist bei jeder Erstverordnung die Anforderung des „großen" Berichts. Das sollte den verhandelnden Parteien bewusst sein.
Aber ehrlich gesagt liest sich die Pressemitteilung so als ob die Verbände in Wirklichkeit gar keine Lust auf die BV haben.
Schon dieses Rumgeeiere was sie beinhalten soll und und wie denn dieses Konstrukt überhaupt auszusehen hat - und das schon über einen so langen Zeitraum - kann zu nichts anderem als einer Totgeburt führen.
Wahrscheinlich würde der zusätzliche bürokratische Aufwand ebenfalls immens sein.
Die BV stärkt die Physiotherapie in keinster Weise, macht alles nur noch komplizierter und letztlich sind wir doch wieder von den Ärzten abhängig.
Wir brauchen den Direktzugang und Schluß.
Auf die Diskussion mit der Budgetverantwortung lass ich mich erst recht nicht ein, da hier nur wieder dieses nichtsnutzige Wirtschaftlichkeitsprinzip vorn vornherein aktzeptiert wird. Und genau das hat in einer guten medizinischen Versorgung nichts zu suchen.
Wohin uns dieser ganze Mist gebracht hat sieht man ja an dem Búdgetunsinn bei den Ärzten oder der Fallpauschale für die Krankenhäuser
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mbone schrieb:
Die BV interessiert mich überhaupt nicht.
Schon dieses Rumgeeiere was sie beinhalten soll und und wie denn dieses Konstrukt überhaupt auszusehen hat - und das schon über einen so langen Zeitraum - kann zu nichts anderem als einer Totgeburt führen.
Wahrscheinlich würde der zusätzliche bürokratische Aufwand ebenfalls immens sein.
Die BV stärkt die Physiotherapie in keinster Weise, macht alles nur noch komplizierter und letztlich sind wir doch wieder von den Ärzten abhängig.
Wir brauchen den Direktzugang und Schluß.
Auf die Diskussion mit der Budgetverantwortung lass ich mich erst recht nicht ein, da hier nur wieder dieses nichtsnutzige Wirtschaftlichkeitsprinzip vorn vornherein aktzeptiert wird. Und genau das hat in einer guten medizinischen Versorgung nichts zu suchen.
Wohin uns dieser ganze Mist gebracht hat sieht man ja an dem Búdgetunsinn bei den Ärzten oder der Fallpauschale für die Krankenhäuser
und ein Heilpraktiker das komplette Spektrum abdeckt, ohne irgendeine Ausbildung, sogar rein theoretisch operieren dürfte ???
Wer hat denn da wieder welche Interessen im Kopf ?
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Supermann schrieb:
Mir geht gerade durch den Kopf warum bei uns eine 3 Jährige geregelte Ausbildung nicht reicht reichen soll, einen Patienten zu behandeln ? oder nur bei bestimmten Diagnosen...
und ein Heilpraktiker das komplette Spektrum abdeckt, ohne irgendeine Ausbildung, sogar rein theoretisch operieren dürfte ???
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