News - Prävention: Anstrengungen ausbaufähig. Eigenlob hoch.

Prävention: Anstrengungen ausbaufähig. Eigenlob hoch.

GKV-Bericht 2012 erschienen.

27.11.2013 • 0 Kommentare

Alle reden von der Bedeutung kranheitsverhütender Aktivitäten. Auch die Krankenkassen tun es und loben gebetsmühlenartig ihre exorbitanten Bemühungen, Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Der gerade erschienene Präventionsbericht des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und des Medizinischen Dienstes (MDS) für 2012 zeigt, dass die Gesamtausgaben für die Gesundheitsförderung 238 Millionen Euro betragen. Fünf Jahre vorher waren es noch 100 Millionen Euro mehr. Dabei hatten die Kassen den gesetzlich vorgeschriebenen Richtwert von 2,94 Euro für jeden Versicherten um knapp 50 Cent übertroffen. Dieser Wert aber sinkt bereits seit vielen Jahren. Deutlich abgenommen hat die Zahl der individuellen Kurse. Zugelegt haben auf der anderen Seite die Betriebliche Gesundheitsförderung und Projekte in Kindergärten und Schulen.

Kurse mit Einzelpersonen machen immer noch den Löwenanteil der Präventionsaktivitäten der GKV aus. 164 Millionen Euro geben die Kassen aus für Maßnahmen zur Bewegung, Ernährung oder Stressbewältigung. Das sind knapp 70 Prozent der Gesamtaufwendungen für die Gesundheitsförderung, wenn auch 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

Beeindruckend zugelegt haben die früheren Stiefkinder Schulen und Kindergärten. "Lebensweltbezogene Projekte" nahmen um nahezu ein Viertel zu. 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche wurden so erreicht.

Ähnlich erfolgreich waren Programme am Arbeitsplatz. Aktivitäten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung klettern kontinuierlich. Einzig kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern konnten bislang nur in geringer Zahl erreicht werden.

Die hoffnungsfrohen Großkoalitionäre von Union und SPD planen ein Präventionsgesetz. Vier Versuche von Vorgängerregierungen landeten allerdings schon auf dem großen Parlamentsmüllhaufen. Die aktuellen Regierungsaspiranten wollen festlegen, dass ab 2015 mindestens sieben Euro für jeden Versicherten als Präventionsleistung ausgegeben wird. Bis zum Jahr 2018 sollen es dann zehn Euro sein.

Peter Appuhn
physio.de

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