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Pausenlos am Arbeitsplatz

BKK-Bundesverband beklagt betrieblichen Bewegungsmangel und lobt vorbildliche Großunternehmen.

15.05.2008 • 0 Kommentare

Nichts kann ihn von der Arbeit abhalten. Das Bild vom allzeit schaffenden Deutschen geistert seit Urzeiten um die Welt. Ein Körnchen Wahrheit scheint in dem weit verbreiteten Vorurteil zu stecken. Sitzt der Bundesbürger erst einmal an seinem Schreibtisch, verlässt er ihn so schnell nicht wieder. 60 Prozent der Beschäftigten machen nicht genügend Pausen und etwa die Hälfte klebt buchstäblich den ganzen Tag an ihrem Arbeitsplatz. Das berichtete jetzt dir Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) unter Berufung auf Arbeitszeitexperten.

Wer sich obendrein im Büro mit schwerer Kost füttert, darf sich über Rückenschmerzen, Herz- Kreislauferkrankungen und nachlassender Leistungsfähigkeit nicht beklagen. "Das schadet nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern senkt auch die Produktivität im Betrieb. Aber das muss nicht zwangsläufig so sein", bemerkte Hildegard Demmer, Vizevorsitzende des BKK-Verbandes. Gerade große Unternehmen hätten sich schon viel einfallen lassen, um ihre Mitarbeiter zu mobilisieren. Bewegung und gesunde Ernährung gehörten dort zum Arbeitsalltag.

Ein fahrbares Fitnessstudio etwa rollt bei Daimler direkt an die Fließbänder. So können die Arbeiter der Produktion im "Kraftwerk Mobil" ein Rückentraining absolvieren. In der Softwareschmiede SAP in Walldorf bei Heidelberg stehen Tai Chi, Aqua Fitness und Nordic Walking auf dem Programm. Die Badener stärken zudem im betriebseigenen Trainingszentrum ihre Muskeln.

Auch die Ernährung findet bei dem Stuttgarter Autobauer große Beachtung. Ein eigenes Kompetenzzentrum für die Beköstigung der Arbeitnehmer hat Daimler eingerichtet. Vitalbuffets, gesunde Verkaufsshops und Ernährungsberatung entwickelten die Experten. DATEV, der Softwaredienst für Steuerberater, setzt auf die lebensverlängernde Wirkung der Mittelmeerküche und kredenzt seinen Beschäftigten viel Gemüse und Fisch.

400 präventionsbewusste Betriebe haben sich "Move Europe" angeschlossen. Das Netzwerk will zusammen mit der Europäischen Kommmission die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung in Europa stärken. Interessierte Unternehmen können sich noch bis zum 18. Juli 2008 um den Gesundheitspreis 2008 bewerben. Neben den schon genanten Firmen gehören unter anderem diese Betriebe zu "Move Europe": AWO, Bundesamt für den Zivildienst, Burda, Deka Bank, Deutsche Bahn, Deutsche Post, EON, Flughafen München, Gothaer Versicherungen, Freie Universität Berlin, VW, sowie die Städte Berlin, Dortmund, Essen, Halle, Wolfsburg.

Peter Appuhn
physio.de

Heidelberg/Eppelheim

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