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Schwerpunkte...
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Eigentlich ein Thema, dass nicht unbedingt einer längeren Erörterung wert ist, möchte man meinen. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient scheint aber außerhalb üblicher Gewohnheiten angesiedelt zu sein, und das weltweit. Kaum hat der Patient den Mund aufgemacht, wird er schon von seinem Doktor unterbrochen.
Eine jetzt in der Zeitschrift „British Medical Journal (BMJ)“ veröffentlichte israelische Studie hat sich diesem Problem angenommen. Die Forscher wiesen nach, dass Ärzte sich nichts Gutes tun, wenn sie ihre Patienten nicht ausreden lassen. 200 Gespräche zwischen Ärzten und Patienten haben sie auf Video aufgezeichnet. Ganze 27 Sekunden dauert der einleitende Patienten-Monolog, wenn man ihn nicht unterbricht. Fällt der Medizinmann ins Wort gewinnt er dadurch gerade einmal zwei Sekunden. Betrachtet man die Gesamtzeit der Konsultation, einschließlich Untersuchung und Therapiebesprechung, dauert der Besuch eines unterbrochenen Patienten sogar länger, nämlich zehneinhalb Minuten, beim nicht Redegehinderten dagegen aber nur neun Minuten.
Die Ergebnisse sind unabhängig von Sprache oder ländertypischen Gewohnheiten. US-Bürger monologisieren 23 Sekunden und Slowenen 28 Sekunden. Einzig bei den Schweizern dauerte es mit 90 Sekunden länger, allerdings wurden dort Facharztbesuche beobachtet.
Die Problematik einzig unter dem Zeitgesichtspunkt zu betrachten erscheint schon etwas merkwürdig. Sollte es nicht zum ärztlichen Handwerkszeug gehören, den Patienten zuerst einmal selbst über sein Anliegen berichten zu lassen, ganz unabhängig davon, wie viel Zeit er dafür in Anspruch nimmt?
Hier können Sie die Studie lesen.
Peter Appuhn
physio.de
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