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"Nicht tatenlos zusehen" - Gesundheitspolitiker kritisieren Beitragserhöhungen.

Weitere Krankenkassen kündigen Steigerungen an.

19.12.2005 • 0 Kommentare

Schnell noch einen Schluck aus der Pulle bevor die nächsten Reformmaßnahmen greifen, das sei nicht akzeptabel, wetterte Klaus Vater, der Pressesprecher des Bundesgesundheitsministeriums, am Freitag, nachdem weitere Krankenkassen über Beitragserhöhungen berichteten.

Von jetzt 13 auf 13,4 Prozent hebt die AOK Rheinland am 1. Januar 2006 ihre Beitragssätze an. Zuvor hatten bereits die Gesundheitskassen in Schleswig-Holstein (+ 0,8 Prozent) und Hessen (+ 0,5 Prozent) Steigerungen angekündigt. Fest steht auch eine Erhöhung der Beiträge bei der Berliner AOK. Einige Betriebskrankenkassen haben ebenfalls den Charme höherer Mitgliederzahlungen entdeckt. Als sicher gelten Anhebungen bei der BKK Anker-Lynen-Prym, der BKK Dr. Oetker, der BKK Pfaff und der BKK Conzelmann (nach Fusion mit der BKK mhplus).

Die Finanzergebnisse der Krankenkassen in den ersten drei Quartalen dieses Jahres zeigten überhaupt keine Notwendigkeit an der Beitragsschraube zu drehen, sagte der Ministeriumssprecher. Wenn Kassenvorstände 130.000 Euro im Jahr verdienen, könne man erstklassiges Kostenmanagement erwarten. Auch der CSU-Fraktionsvizechef Wolfgang Zöller und seine SPD-Kollegin Elke Ferner wollen der Entwicklung „nicht tatenlos zusehen“. Man wolle rasch eine Organisationsreform für die gesetzlichen Krankenkassen verabschieden. Das Haftungsrecht soll verschärft und ein Frühwarnsystem für absehbare Finanzentwicklungen eingerichtet werden.

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg

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