News - Mit virtuellen Welten Simulanten bekämpfen

Mit virtuellen Welten Simulanten bekämpfen

Neue Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten bei Schleudertrauma.

15.09.2007 • 0 Kommentare

Taurus heißt das gemeinsame Projekt der TU Darmstadt, des Frauenhofer-Institutes für Graphische Datenverarbeitung und der Uniklinik Ulm, mit dessen Hilfe Beschleunigungstraumata zweifelsfrei diagnostiziert werden können. Laut einem Bericht des Magazins GEO handelt es sich dabei um einen Virtual-Reality-Datenhelm mit Brille, durch die der Patient ein künstliches Weltall sieht. Der Helmträger erhält die Aufgabe einen Planeten mit den Augen zu folgen. Durch das eingeschränkte Blickfeld muss er dazu den Kopf bewegen, während der Spannungszustand der Wirbelsäulenmuskulatur über vier Elektroden gemessen wird. Bei einem tatsächlich erlittenen Schleudertrauma wird sich die Muskulatur zur Stabilitätserhöhung verkrampfen und die Messdaten können über den Grad der Schädigung Auskunft geben. Durch den "Realitätsverlust", das heißt das Verlieren eines realen Bezugspunktes, ist das Vortäuschen einer HWS-Zerrung nicht möglich.

Laut einer Studie der Uniklinik Ulm eignet sich Taurus nicht nur zum Kampf gegen den Simulanten-Terror sondern kann auch zu friedlichen Zwecken eingesetzt werden; nämlich als Therapiegerät - der Trainingseffekt sei besser als die klassische Physiotherapie.

Motoren im Helm üben robotergesteuert einen dosierbaren Widerstand gegen die Kopfbewegungen aus, worauf der Patient unwillkürlich mit mehr Gegendruck reagiert. Über den Einsatz bei Jet-Piloten und Formel-1-Fahrern als Trainingsgerät wird nachgedacht.

Ul.Ma / physio.de

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