Die Nation zuckt zusammen. Jeder zweite Bundesbürger schleppt zuviel Gewicht mit sich herum. Normalgewichtige Männer sind eine kleine Minderheit, nur ein Drittel von ihnen zählt nicht zu den Fettleibigen. Genüsslich werden die Ergebnisse der "Nationalen Verzehrstudie" durch die Medien gejagt. Dabei weiß jeder, die Dicken wie die Dünnen, warum aus dem einstmaligen Hungervolk der Eltern und Großeltern das übersättigte Gemeinwesen ihrer Kinder und Enkel geworden ist. Ulla Schmidt und Horst Seehofer, die stämmigen Fachminister für Gesundheit und Ernährung, rufen zum Kampf gegen die hausgemachte Seuche. Ein "Aktionsplan" soll für gesunde Ernährung und mehr Bewegung sorgen.
Der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Hans-Jürgen Ahrens, schaut mit Bangen auf den nationalen Body Mass Index und warnt vor den finanziellen Belastungen für das Gesundheitssystem: "Die Folgekosten gehen in die Milliarden." In der "Passauer Neuen Presse" rief der AOK-Chef nach mehr Unterstützung für die Krankenkassen. Auch Bund, Länder und Kommunen müssten sich engagieren. Die Übergewichtsepidemie sei eine tickende Zeitbombe. Ahrens fordert früh einsetzende Präventionsmaßnahmen. Beispielsweise Schulen und Kindergärten müssten ein besonderes Augenmerk auf die Gesundheitserziehung legen. Später sei ein ungesunder Lebensstil schon so festgefahren, "dass nur noch wenig Veränderungsbereitschaft da ist", weiß der Gesundheitskassenvorsitzende. Zudem sollten der Sportunterricht verstärkt und ein zusätzliches Unterrichtsfach "Gesundheit" eingeführt werden. Für Städte und Gemeinden schlägt Ahrens mehr Bewegungsräume für Kinder vor.
Aber nicht nur die Dicken sind ein gesellschaftliches Problem, verrät die "Verzehrstudie". Fast zehn Prozent der 17-jährigen Mädchen essen zuwenig, sie sind zu dünn.
Peter Appuhn
physio.de
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Der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Hans-Jürgen Ahrens, schaut mit Bangen auf den nationalen Body Mass Index und warnt vor den finanziellen Belastungen für das Gesundheitssystem: "Die Folgekosten gehen in die Milliarden." In der "Passauer Neuen Presse" rief der AOK-Chef nach mehr Unterstützung für die Krankenkassen. Auch Bund, Länder und Kommunen müssten sich engagieren. Die Übergewichtsepidemie sei eine tickende Zeitbombe. Ahrens fordert früh einsetzende Präventionsmaßnahmen. Beispielsweise Schulen und Kindergärten müssten ein besonderes Augenmerk auf die Gesundheitserziehung legen. Später sei ein ungesunder Lebensstil schon so festgefahren, "dass nur noch wenig Veränderungsbereitschaft da ist", weiß der Gesundheitskassenvorsitzende. Zudem sollten der Sportunterricht verstärkt und ein zusätzliches Unterrichtsfach "Gesundheit" eingeführt werden. Für Städte und Gemeinden schlägt Ahrens mehr Bewegungsräume für Kinder vor.
Aber nicht nur die Dicken sind ein gesellschaftliches Problem, verrät die "Verzehrstudie". Fast zehn Prozent der 17-jährigen Mädchen essen zuwenig, sie sind zu dünn.
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