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Masseur radelt für Obama

6.000 Kilometer – vom Pazifik zum Atlantik. Yes we can.

20.01.2009 • 0 Kommentare

Heute ist einer dieser Tage, der in die Geschichte eingehen wird. Aberhunderttausende, die in Washington ausharren, um die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten zu erleben, können noch ihre Enkel mit dem Erlebnis beglücken. Für viele ist der heutige 20. Januar auch persönlich ein gewaltiger Tag. Für die Familie Obama natürlich vorneweg, die heute, 40 Jahre nach dem Mord an Martin Luther King in das Weiße Haus einziehen wird. Aber auch für Bryan Bowen. Der Masseur aus Los Angeles feiert auf seine Weise das weltbewegende Ereignis. 6.000 Kilometer lang radelte er von seiner Heimatstadt bis in die Hauptstadt Washington, wo er am Samstag eintraf.

135 Kilometer legte Bowen täglich zurück. Am 2. Dezember startete er, begleitet von zunächst drei Mitstreitern. Mehr als 30 Kilometer am Stück saß der Masseur zuvor nie auf seinem Fahrrad. Spontan, ohne größere Vorbereitungen, machte er sich auf den weiten Weg vom Pazifik zum Atlantik. Die enthusiastischen Anhänger des neuen Präsidenten fanden viel Unterstützung auf ihrer Reise. Wo immer die Biker hin kamen, wurden sie begeistert empfangen, mit Essen und Nachtquartieren versorgt. Die Gruppe um Bryan Bowen wuchs von Tag zu Tag, je näher sie ihrem Ziel rückte. Zum Triumphzug gestaltete sich der Einzug in die Hauptstadt. Dutzende Radler strampelten gemeinsam mit den erschöpften Kaliforniern über den zugefrorenen Potomac River die letzten Meilen zur National Mall, dem Zentrum des heutigen Geschehens.

Wie Barack Obama setzte der Therapeut auf die technologischen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts. Auf seiner Internetseite – BikingForOBama.com – warb er um Unterstützer. Ausgestattet mit Ohrenstöpseln und Blackberry, kommunizierte er mit Medien und Politikern. Fernsehsender begleiteten den radelnden Zug nach Washington. Selbstverständlich ist Bowen dabei, wenn der gewählte Präsident heute in bibbernder Kälte seinen Amtseid ablegt.

Der Präsidentenjob verbindet den früheren Senator aus Chicago mit dem Masseur aus dem fernen Los Angeles. Auch er hatte es einmal zum ersten schwarzen Präsidenten gebracht – der Studentenschaft des Occidential College seiner Heimatstadt.

Peter Appuhn
physio.de

Stuttgart

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