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Langsam, schwach, schwankend – ins Grab
Kraft- und Gleichgewichtstraining für ein langes Leben.
22.09.2010 • 0 Kommentare

Die Sinnhaftigkeit mancher Studien ist fragwürdig. Andere wissenschaftliche Untersuchungen produzieren Heiterkeit. Einige verstören den Leser. Die Meta-Analyse von 57 Einzelstudien zum Zusammenhang von physischem Zustand und Sterblichkeit bietet von allem etwas. Rachel Cooper vom University College London hat aus den Arbeiten herausgefunden, dass mit nachlassender Kraft und Gleichgewichtsreaktionen die Sterbewahrscheinlichkeit zunimmt. Menschen, die einfache körperliche Fertigkeiten, wie greifen, gehen, vom Stuhl aufstehen oder auf einem Bein stehen besser ausführen, erfreuen sich eines längeren Lebens.

Jedes Kilogramm abnehmende Griffstärke verkürzt die Lebensdauer 1,67-fach. Auch schwindendes Gleichgewicht steigert das Risiko vorzeitigen Ablebens enorm. Und das langsamste Viertel der Probanden sah sich mit einem 2,87-fach früheren Lebensende konfrontiert als die Schnellsten. Ganz schlimm sieht es aus für diejenigen, die sich nur unter größten Mühen aus ihrem Stuhl winden können. Das Sterblichkeitsrisiko bei dieser Aktivitätseinschränkung erhöhte sich um nahezu 100 Prozent. Die Wissenschaftler untersuchten nicht nur Ältere. Personen jeden Alters zeigten ähnliche Effekte.

Die im Auftrag der "Medical Research Council Unit for Lifelong Health and Ageing" untersuchten Studien beschäftigten sich überwiegend mit Screeningverfahren zur möglichen Voraussage von Lebensdauer. Die Forscher berichten über wachsendes Interesse der Fachwelt an diagnostischen Werkzeugen, um Patienten zu identifizieren, die beispielsweise auf ein – lebensverlängerndes – Krafttraining ansprechen könnten.

Springen Sie hinein – ins Leben. Profitieren von den Studienergebnissen könnte das Trainingsbusiness von Physiotherapiepraxen, ein neues Geschäftsfeld in einem prosperierenden Markt. Heraus aus dem Sessel – der Griff in die Zukunft.


Peter Appuhn
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