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Krankenkassen: Kosten für Arzneimittel und Verwaltung stark gestiegen

Die Defizite steigen auf 4 Milliarden Mark. Kassenwechsel lohnt sich. Deutscher Bundestag bittet um Vorschläge aus der Bevölkerung.

05.12.2001 • 0 Kommentare

Ein Anstieg der Kosten für Arzneimittel gegenüber dem Vorjahr von 9,3% oder 2,5 Milliarden Mark lässt die Defizite der Krankenkassen auf insgesamt 4 Milliarden Mark steigen. Besonders die Allgemeinen Ortskrankenkassen erwirtschaften hohe Defizite. Spitzenreiter ist die AOK in Bremen mit 233.- DM pro Mitglied. Bemerkenswert ist auch, dass die Verwaltungskosten der Krankenkassen überproportional gestiegen sind. Dies ist kaum verwunderlich, wenn man sich nur beispielhaft überlegt, welch ein Aufwand betrieben werden muss, um über 100 verschiedene Preislisten für die Heilmittelerbringer zu verhandeln, abzustimmen, in Unterschriftsverfahren zu beschließen und so weiter und so fort. Davon ausgehend, dass dieser Bereich für die Krankenkassen eher marginal ist, kann man sich die Höhe des Verwaltungsaufwands unschwer vorstellen. Frau Schmidt, die Gesundheitsministerin, nannte heute den Anstieg der Verwaltungskosten "erklärungsbedürftig".
Zahlreiche Krankenkassen haben inzwischen ihre Beiträge um durchschnittlich 5% erhöht, u.a. sind das die BEK, TK, KKH, mehrere AOKs und BKKs. Wie AFP heute meldet, steigen die Beitragssätze bei der AOK Bayern ab 01.01.2002 auf 14,9%.
Es lohnt sich daher, einen Kassenwechsel zu überlegen. Die Bedingungen für einen Wechsel haben sich geändert. Ab 01.01.2002 kann zu jeder Zeit gekündigt werden. Der Wechsel wird zum Ablauf des übernächsten Monats gültig. Das heißt, wenn man am 1.Januar kündigt, ist der frühestmögliche Wechseltermin der 1.April. Ein Wechsel ist sowohl für Arbeitnehmer wie auch für Arbeitgeber von Vorteil. Bekanntlich zahlen Beide jeweils 50% des Beitrags.

Die günstigsten Krankenkassen im Überblick:

BKK KM 11,7%
Tel. 01802 / 806806

Taunus BKK 11,9%
Tel. 0180 / 1190000

BIG-Gesundheit 12,1%
Tel. 0800 / 54565456

BKK Philipp Holzmann AG 12,3%
Tel. 01802 / 221322

BKK Spar 12,3%
Tel. 040 /2808990

BKK für Heilberufe 12,4%
Tel. 01800 / 0800111

96% aller Leistungen der Kassen sind gesetzlich vorgeschrieben, also bei jeder Kasse gleich. Bestimmte Leistungen wie Akupunktur oder Homöopathie werden nicht von allen Kassen übernommen. Wer auf Zusatzleistungen Wert legt, muss bei der jeweiligen Kasse nachfragen, ob diese Leistungen bezahlt werden.

Der Deutsche Bundestag braucht unsere Unterstützung und fordert dazu auf, in einem eigens eingerichteten Diskussionsforum die Situation der Krankenkassen zu diskutieren. In einer Mitteilung des Bundestages heißt es u.a.: "Die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung aus den Beiträgen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber reichen nicht aus, um die Kosten zu decken. Doch wie sind diese Probleme zu lösen? Welche Maßnahmen müssen getroffen werden, um die Versicherten besser zu versorgen?"

Nun denn, schreiben Sie hier Ihren Beitrag

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg

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