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Kittelkampf

Schwedens Kliniken wollen den weißen Mantel verbannen – Ärzte ihn behalten.

20.04.2009 • 0 Kommentare

Manch ein Chefarzt ließ ihn sich maßschneidern und mit silbernen Knöpfen versehen. Mit aufrechtem Kragen schwebte er durch Zimmer und über Flure, seine ungleich ärmlicher bekittelten Helfer beflissen hinter ihm hereilend. Der weiße Kittel, der Uniformrock des Mediziners, ist auf dem Rückzug. Vorbei die Zeiten als angstschlotternde Medizinalassistenten in einem viel zu großen Exemplar vor der gestärkten weißen Brust des allmächtigen Chefs salutierten.

Inzwischen mag kaum noch einer einen Sinn in dem Kleidungsstück erkennen. Schwedische Krankenhäuser ziehen jetzt Konsequenzen: sie bezahlen das Textil nicht mehr. Wollen Ärzte ihr Standeskennzeichen tragen, müssen sie sich selbst darum kümmern. Nicht überall zeigen sich die Betroffenen begeistert. An der Universitätsklinik Uppsala etwa zerren Doktoren und Klinikleitung an den blütenweißen Mänteln. Ärzteverbandssprecher Martin Wohlin erklärte, warum er nicht auf seinen Kittel verzichten möchte: "Ich will den Arztkittel, weil er mich wärmt und gut ist. Er ist auch ein gutes Arbeitsgerät. Ich kann mir Stethoskop, Bücher, Kalender, Handy und alles Mögliche in die Taschen stopfen."

Peter Appuhn
physio.de

Solingen, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Leverkusen

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