News - Kassenurlaub – kaum genutzt

Kassenurlaub – kaum genutzt

Umfrage: Präventionszuschüsse kennen nur die Hälfte der Versicherten.

25.08.2009 • 0 Kommentare

Leidenschaftlich umstritten ist das Urlaubsunterstützungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen. Vielleicht streiten die Experten aber über ein Phantom. Denn die Betroffenen, die Versicherten nämlich, wissen häufig gar nichts von ihrem Glück. Gerade einmal der Hälfte aller Kassenkunden ist bekannt, dass sich ihre Krankenkasse an den Kosten für einem im Urlaub gebuchten Gesundheitskurs beteiligen würde. So das Ergebnis einer Umfrage des Instituts forsa.

Genutzt hat das Angebot der Kassen bislang kaum ein Versicherter. Lediglich neun Prozent von ihnen ließen sich ihre Gesundheitsaktivitäten am Ferienort sponsern, stellte die Knappschaft fest, die das Gutachten in Auftrag gegeben hatte. Dabei böten die Krankenkassen mit ihren Zuschüssen "gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise eine gute Möglichkeit, sich gesund und günstig zu erholen", betont die Kasse.

Die Versicherungsunternehmen sind an dem Desinteresse ihrer Klientel nicht ganz unschuldig. Zehn Prozent der Befragten fehlten Informationen zu den Programmen. 23 Prozent gaben an, sie wollen im Urlaub keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen. Es war ihnen nicht bekannt, dass Präventionsaktivitäten nicht mit großer körperlicher Anstrengung verbunden sein muss.

Bis zu 160 Euro jedes Jahr zahlt die gesetzliche Krankenversicherung ihren Mitgliedern für die Finanzierung der Kurse. Die Zurückhaltung der Kassen versuchen Reiseveranstalter und Urlaubsorte zu kompensieren. Inzwischen gibt es sogar Veranstalter, die sich auf Präventionsreisen spezialisiert haben. "Dr. Holiday" etwa, wo man eine Woche in Bad Füssing mit "kostenlosem Wellnessprogramm" für 129 Euro buchen kann. Besonders zahlt sich Präventionsenthusiasmus für Familien aus. Ein einwöchiger Ostseeurlaub für eine vierköpfige Familie kostet nur 569 Euro.

Peter Appuhn
physio.de

Berlin Kreuzberg

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