Die Physio Company in Tegel sucht
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Entweder schriftlich an Physio
Company Tegel, Berline...
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Wir haben deshalb gestern ein Interview mit dem Geschäftsführer der Medizinische Fitness Beratungsgesellschaft mbH (mfb), Frank Gerlach, geführt, das wir hier veröffentlichen:
physio.de: Sie haben nun einen direkten Wettbewerber weniger. War das eine gute Nachricht für Sie?
Frank Gerlach: Auf der einen Seite ja, da es sich jetzt zeigt, dass meine Vorhersagen eingetroffen sind. Auf der anderen Seite ist diese Entwicklung für uns keine gute Nachricht, da die Idee Physiotherapeuten dabei zu unterstützen, von Krankenkassen unabhängig zu werden genau richtig ist und auch unseren Ansatz widerspiegelt. Wir haben in Deutschland derzeit 23.000 Physiotherapiepraxen, etwa 500 betreiben eine Einrichtung mit "Medizinische Fitness“. Der Markt und das Potenzial sind also riesengroß. Dazu kommt, dass die Therapeuten zunehmend mehr in den privaten Sektor investieren. Es hatte also genügend Möglichkeiten gegeben, zu wachsen ohne sich gegenseitig zu stören.
physio.de: Worauf führen Sie das Scheitern von PhysioFit zurück?
Frank Gerlach: Die PhysioFit-Idee ist sehr gut, nur die Umsetzung in Form dieser Konzeption war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
P.E.P. hat mit der Aussage: „wir als 100% ige Tochter des ZVK haben nur Ihr Wohl im Blick“ für Physiofit Werbung gemacht und alle anderen Beratungsgesellschaften als inkompetente „Geldgeier“ dargestellt. Insbesondere über die Fitnessbranche wurde hergezogen und auf einmal wurde sogar mit einer Beratungsgesellschaft zusammengearbeitet. Was für eine Farce!
Darüber hinaus konnte die P.E.P. das Verbandsorgan für ihre Werbezwecke nutzen und hat Leistungen zu Dumpingpreisen und teilweise sogar kostenfrei abgegeben. Selbst die kooperierende Werbeagentur hat im Physiotherapie-Forum von physio.de dokumentiert, dass sie für einen werblichen Auftritt in der Regel 20.000 Euro In Rechnung stellt und der PhysioFit-Kunde 2500 Euro bezahlt hat. Wie geht das überhaupt?
Letztendlich ist das Betrug am Kunden, weil das Konzept wirtschaftlich nicht tragfähig war und somit auch nicht marktfähig. Wenn allein ca. 50 Kunden benötigt werden, um das Geschäftsführergehalt zu finanzieren, stellt sich die Frage, wer das Ganze bisher und künftig finanziert. Das sind dann wohl die ZVK-Mitglieder, die die gesamte Entwicklung und die bis heute hoch defizitäre Umsetzung gezahlt haben. Somit haben wir es zudem mit einer massiven Wettbewerbsverzerrung zu tun.
physio.de: Fürchten Sie Auswirkungen auf den gesamten Markt für medizinische Fitnesseinrichtungen?
Frank Gerlach: Das Vorgehen des ZVK wird jedenfalls nicht ohne Spuren bleiben. Schließlich hat der größte Physiotherapieverband Europas eine Entscheidung gegen die eigene Tochtergesellschaft und damit gegen das eigene Konzept gefällt. Für Außenstehende könnte das so aussehen, dass es nicht sinnvoll ist, in den Präventionsmarkt für Selbstzahler zu investieren. Das Scheitern von PhysioFit zeigt deutlich, Das Scheitern von PhysioFit zeigt deutlich, dass sich alle darüber im Klaren sein müssen, dass der Weg in die Unabhängigkeit vom derzeitigen Kassensystem professionell geplant werden muss und mit größeren Investitionen verbunden ist. Gesundheitsdienstleistungen nach dem Fast-Food-Prinzip haben meiner Meinung nach kaum Zukunft.
Zudem existieren professionelle Konzepte und Unternehmen, die bereits erfolgreich bewiesen haben, dass das Konzept des privaten Gesundheitstrainings funktioniert. Wir selbst haben bisher über 160 Kunden erfolgreich betreut und erwarten, dass der Markt noch deutlich wachsen wird.
physio.de: Wird es nun schwieriger werden, Physiotherapeuten von der Qualität solcher Konzepte zu überzeugen?
Frank Gerlach: Das hoffe ich nicht. Gerade jüngst haben wir gemeinsam mit mehreren Firmen die erste Fernsehsendung zum Thema „Medizinische Fitness“ initiiert, um für die ganze Branche ein positives Signal für die Zukunft zu setzen. Es wäre sehr schade wenn durch solche Machenschaften diese Erfolge geschmälert würden.
Allerdings werden wir in Zukunft schon deutlicher auf die Qualitäts- und Konzeptionsunterschiede zum Verbandskonzept hinweisen müssen. Es gilt für alle Dienstleister, Erfahrung und Know-How in den Erfolg der Kunden umzuwandeln.
physio.de: Wohin wird sich der Markt, Ihrer Meinung nach, entwickeln?
Frank Gerlach: Wir werden es in Zukunft mit erheblich höherer Selbstbeteiligung und Eigenverantwortung des Patienten zu tun haben. Darin liegt eine große Chance. Die Selbstbeteiligung wird sich in einer Größenordnung bewegen, die Patienten zu Kunden macht. Das heißt, Qualitätsvorsprung wird honoriert werden. Das bezieht sich nicht nur auf fachliche Qualität, sondern auch auf Service, Ambiente und vor allen Dingen Kundenorientierung und Problemlösungsdenken. Konkret müssen sich die Praxen noch viel mehr Dienstleistungsmentalität erarbeiten und dabei das Angebot erweitern.
physio.de: P.E.P hat die Konkurrenz in der Vergangenheit hart angegriffen. Sehen Sie sich jetzt bestätigt?
Frank Gerlach: Wir haben uns in der Vergangenheit oft gewundert, warum Wettbewerber derart hart kritisiert wurden. Dabei sind viele Unwahrheiten geschrieben worden.
Generell haben alle Beteiligten im Markt ein Ziel verfolgt: Das Erlangen von Kassenunabhängigkeit. Dass dabei verschiedene Wege beschritten werden, ist ein alter Hut. Verwunderlich wird es dann, wenn der Verband finanzielle Mittel seiner eigenen Mitglieder einsetzt, um dieses Ziel bei anderen zu verhindern. Da müssen die Verantwortlichen schon erklären, warum das eigene Ziel gut, dasselbe Ziel bei Anderen aber schlecht ist.
physio.de: Hat das PhysioFit-Konzept in einem anderen Gewand eine Chance?
Frank Gerlach: Wie ich schon anmerkte, haben „Billig-Produkte“ im Gesundheitsmarkt nichts zu suchen. Ein tragfähiges Konzept setzt doch voraus, dass die eigenen Leute daran glauben und die Leistungen markt- und kundenorientiert, sowie wirtschaftlich tragfähig sind. Wenn der Anbieter solcher Konzepte selbst keine Gewinne erzielt, wie soll dann Qualität und Zukunft gesichert werden?
Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, wird das Konzept erneut scheitern.
Kosmetik wird auch dem Markt insgesamt nichts nützen.
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