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• Mit freier Zeiteinteilung
(keine Taktung, kein Schichtdienst,
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• Mit eigenständiger Planung der
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• Mit hoher therapeutischer
Verantwortung
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Beschreibung Ihrer zukünftigen
Stelle:
• Unterstützung der
Klienten/innen ins Arbeitsleben
zurückzukehren
• Arbeiten im Bereic...
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Ein mögliches Anwendungsgebiet für Stromapplikationen am Muskel ist die funktionelle elektrische Stimulation (Fes). Bereits 1961 publizierten Lyberson et al. eine erste Studie in der sie die Stimulation des Nervus Peroneus (Fibularis) zur Therapie von Fußheberparesen bei Hemiparetikern beschrieben.
60 Jahre später hat sich in der Technik viel getan. Hilfsmittel zur funktionellen Elektrostimulation des Nervus Peroneus haben sich etabliert. App gesteuert können sie auf die individuellen Anforderungen der PatientInnen angepasst werden. Sie erkennen automatisch den richtigen Moment in der Schwungbeinphase, senden ein kurzes Signal an den Nerven und der Fuß dorsalextendiert nahezu natürlich. Dabei lassen sich die kleinen Schlaufen unbemerkt unter dem Hosenbein verstecken.
Die Technik hat ihren Preis. Die Kosten für Fes-Geräte liegen im mittleren vierstelligen Bereich und wie so oft erfolgt eine Erstattung durch die Krankenkassen nur nach einem individuellen (teils mühsamen) Genehmigungsverfahren.
Frage
Ist die moderne Technik einer Karbonschiene für die Fußheber überlegen?
Letztere kostet zwar nur circa 70 bis 400 Euro, muss nach Verschleiß allerdings regelmäßig ausgetauscht werden und auch der Tragekomfort wird von vielen PatientInnen bemängelt. Schottische ForscherInnen untersuchten, welches Hilfsmittel für die Unterstützung der Gehfähigkeit am besten geeignet sei. Sie begleiteten dafür Menschen mit multipler Sklerose über den Zeitraum eines Jahres und beurteilten Vor- und Nachteile von Schienen und Fes-Geräten.
Schlechte Compliance, schlechtes Hilfsmittel?
85 PatientInnen mit einer Fußheberparese durch eine MS-Erkrankung wurden in einer multizentrischen Studie in einer von sieben Spezialkliniken für MS begleitet. Dabei wurden den ProbandInnen zufällig eine Fußheber-Orthese aus Karbon oder ein Fes-Gerät zugewiesen.
Zu Beginn der Studie, sowie nach drei, sechs und zwölf Monaten wurden sowohl die Gehgeschwindigkeit als auch die objektive Anstrengung (gemessen über den Sauerstoffverbrauch) sowie psychologische Daten der TeilnehmerInnen erhoben.
Nach einem Jahr hatte sich in beiden Gruppen die Gehgeschwindigkeit verbessert und die körperliche Belastung während des Gehens reduziert. Allerdings sorgten die Fes-Geräte für bessere psychologische Outcomes als die Karbonschienen. Die TeilnehmerInnen berichteten über größere Flexibilität und größere Möglichkeiten zur Teilhabe, was wenig verwunderlich ist, denn Fußheberschienen bedeuten beispielsweise Einschränkungen in Sachen Schuhwerk. Mit Elektrostimulation können PatientInnen ihre Schuhe frei wählen und sogar barfuß laufen. Die ForscherInnen vermuten, dass auch ein bekanntes psychologisches Phänomen, das „Hilfsmittel-Stigma“, zu einer geringeren Zufriedenheit im Leben mit der Orthese führte. Funktionelle Stimulation führt dazu, dass sich Menschen „weniger behindert“ fühlen – wohingegen eine klobige Orthese daran erinnert an einer Behinderung zu leiden. Menschen in unserer Gesellschaft wollen nicht behindert sein oder als solches wahrgenommen werden.
21 von 43 PatientInnen mit Orthese wollten oder konnten die Studie nicht zu Ende führen. In der Fes-Gruppe waren es elf von 42. Dabei fällt auf, dass viele der ProbandInnen aus der Orthesengruppe die Studie aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Hilfsmittel verließen. Während der Fes-Intervention gaben lediglich 2 ProbandInnen an, nicht mit dem Gerät zufrieden zu sein. Eine weitere Person bemängelte, dass ihre neuropathischen Schmerzen durch den Strom verstärkt wurden.
Eine Kostenfrage
In der Kostenanalyse der Studie kostete die Karbonschiene nur halb so viel wie das Fes-Gerät. Die qualitätskorrigierten Lebensjahre waren in der teureren Fes-Gruppe mit 0,68 nur marginal besser als in der günstigeren Karbongruppe mit 0,65 (wobei eins hier der maximal erreichbaren Lebensqualität innerhalb eines Jahres entspricht, null entspricht dem Tod).
Aufgrund der großen Anzahl von Studienabbrechern wollen die AutorInnen nicht beurteilen, inwiefern der höhere Preis für funktionelle Elektrostimulation gerechtfertigt ist. Weitere Studien, die eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen, seien dazu notwendig. Dabei solle auch immer mit bedacht werden, dass die MS eine chronische Erkrankung darstelle. Eine progrediente Verbesserung des Gangbildes über einen längeren Zeitraum durch Fes-Geräte sei daher unwahrscheinlich, so die ForscherInnen weiter.
Nachfragen kann sich lohnen
Wenn technikaffine PatientInnen nach Alternativen zur Karbonschiene fragen, um ihrem Fallfuß entgegenzuwirken, ist die funktionelle Elektrostimulation nach aktueller Datenlage eine mögliche Alternative. Bis auf weiteres bleibt zu hoffen, dass sich die Datenlage zu den Fes-Geräten erhärtet, da diese bei Genehmigungsverfahren der Krankenkassen eine erhebliche Rolle spielt.
Schon jetzt lohnt es sich bei den Krankenkassen nachzuhorchen, ob sie für die Kosten eines Fes-Gerätes aufkommen. Uns sind vom Hörensagen Fälle bekannt, in denen diese genehmigt wurden . Die PatientInnen mussten sich in diesen Fällen dazu bereit erklären, an einer Studie zum Thema teilzunehmen.
Daniel Bombien / physio.de
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