Als moderne Ergo- und
Physiotherapiepraxis mit Standort
in Monheim am Rhein suchen wir
engagierte und motivierte
Physiotherapeuten, die ihre
Karriere in einem dynamischen und
jungen Team beginnen möchten. Bei
uns erwartet Dich nicht nur eine
erstklassige Arbeitsumgebung,
sondern auch attraktive Benefits,
die Deine beruflic...
Physiotherapiepraxis mit Standort
in Monheim am Rhein suchen wir
engagierte und motivierte
Physiotherapeuten, die ihre
Karriere in einem dynamischen und
jungen Team beginnen möchten. Bei
uns erwartet Dich nicht nur eine
erstklassige Arbeitsumgebung,
sondern auch attraktive Benefits,
die Deine beruflic...
Drei Tage lang, von Mittwoch bis gestern Abend, wurden die Hauptstädter ihrem Anspruch gerecht. Wer Rang und Namen hat im deutschen Gesundheitswesen, hielt sich in der Stadt an Spree und Havel auf. Ulla Schmidt, die Staatssekretäre Klaus Theo Schröder und Marion Caspers-Merk, Ministerpräsidenten, Bundestagsabgeordnete, Kassenvorstände, Landesgesundheitsminister, die gesundheitspolitischen Sprecher der Parteien, Ärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe, die Patientenbeauftragte Helga Kühn-Mengel, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Manfred Richter-Reichhelm, und regionale KV-Chefs, Verbandsvertreter, wie die Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Heilmittelverbände (BHV), Ute Repschläger, der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (Ge-BA), Rainer Hess, Klinikdirektoren, Gesundheitsökonomen, Industrie und Medien, sie alle waren in das Internationale Congress Centrum (ICC) gekommen, um den Haupstadtkongress als gigantisches Diskussionsforum zu nutzen.
Blick zurück, Bestandsaufnahme und Ausblick, das Gesundheitswesen wurde rauf und runter dekliniert. Strategien für das Krankenhaus der Zukunft, Kostenerstattung, Disease Management Programme (DMP), Integrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Informationstechnologie, DRG, Case-Management, Prävention, Generationengerechtigkeit, das waren nur einige der Themen, denen sich die 5.600 Teilnehmer widmen konnten.
Zwei Themen wollen wir etwas näher beleuchten:
Prävention:
Das geplante Präventionsgesetz und die Gründung einer Stiftung Prävention brachte Staatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD), die Gesundheitsministerin aus Nordrhein-Westfalen, Birgit Fischer (SPD), ihre saarländische Kollegin, Regina Görner (CDU), IKK Chef Rolf Stuppardt und seine Kollegen von der BFA und den Berufsgenossenschaften an einen Tisch. Große Einmütigkeit wurde demonstriert, Prävention als eigenständige „Säule“ im Gesundheitswesen gefeiert, Top of the Pops für Politik und Sozialversicherung gleichermaßen, egal welcher Couleur. Prävention gäbe es schon an allen Ecken und Enden, allein es fehle an Koordination und Systematik, so die Staatssekretärin, und sie träfe die falschen, die Gesundheitsbewussten, die Frauen und die Mittelalten. Das Engagement der Krankenkassen ist unterschiedlich, mit 2,15 Euro pro Versicherten zeigt sich die AOK am großzügigsten, die Seekrankenkasse mit 0,22 Euro weit abgeschlagen, deren Versicherten schient die frische Meeresbrise zu genügen. Die saarländische Gesundheitsministerin fürchtet neue langatmige bürokratische Strukturen, ein Gesetz schaffe noch keine praktische Umsetzung. Sie plädiert dafür, „anzufangen“, koordinierte Kampagnen zu entwickeln mit einheitlichem Logo und Erscheinungsbild. Die Ansprüche an die Betroffenen dürften nicht zu hoch gesteckt werden, Zielgruppen würden sonst nur verschreckt. Eine „Präventions-Kultur“ forderte IKK-chef Stuppardt, unabhängig von Kostenüberlegungen müsse eine Einstellungsänderung innerhalb der Gesellschaft erreicht werden.
Die Diskutanten schlichen sich um den heißen Brei, Prävention ja, Gesetz ja, aber keiner wollte so recht sagen, was er eigentlich ganz praktisch darunter versteht. Eine Chance könnte gerade darin liegen, noch haben die Akteure, Physiotherapeuten und andere die Möglichkeit, die Themen zu bestimmen. Der Boden ist bereitet, hinein mit den Samen in die fruchtbare Erde.
Das GKV-Modernisierungsgesetz und was nun?
Bilanzieren und Wünsche formulieren, in die Zukunft träumen, so etwa wird sich NDR-Moderator Bernd Seguin die von ihm geleitete Veranstaltung gewünscht haben. Jörg-Dietrich Hoppe, die gesundheitspolitischen Sprecherinnen von SPD und CDU, Erika Lotz und Annette Widmann-Mauz, BHV-Sprecherin Ute Repschläger, Joachim Kartte von der Unternehmensberatung Roland Berger und der Apotheker Koch aus Schleswig-Holstein gingen freundlich miteinander um - die offene Tür, keiner wollte sie zuschlagen. Der Präsident der Ärzteschaft sieht einen „Philosophiewechsel“, Ökonomie statt menschlicher Zuwendung. Er glaubt an eine Verdoppelung der Hausartzahl in den nächsten Jahren und sieht erheblich weniger Fachärzte. Neue Versorgungsformen, wie medizinische Versorgungszentren hält er eher für gefährlich und fürchtet mechanisierte Dienstleistungen wie in „Hotels oder der Luftfahrt“. Nur 30 Prozent der medizinischen Leistungen seien evidenzbasiert, 70 Prozent der ärztlichen Tätigkeit könne man nicht messen und allgemeingültig festlegen. Die Politikerinnen verteidigten ihr gemeinsames Gesetzeswerk, beide betonten, dass die jetzt überall beklagten Belastungen der Patienten gerade das Ziel der Reform waren, um so die Kosten in den Griff zu bekommen. Nur der Unternehmensberater und Rürup-Kommissionsmitglied Kartte wagte wirklich, den Vorhang vor dem möglichen Kommenden zu reißen. Uneingeschränkter Wettbewerb, vollständige Vernetzung der Beteiligten, Aufhebung aller sektoralen Zäune, im Mittelpunkt der mündige Patient der selbst entscheidend oder vom Hausarzt gelotst sich frei im System bewegen kann. Ein enormes Wachstumspotential im Gesundheitswesen sieht er, allerdings dürfe man nicht nur auf die Kostenbremse drücken. Wachstum zu fordern sei „halbherzig“, gab Ute Repschläger zu bedenken, wenn man nicht gleichzeitig anerkennen wolle, dass durch die Verlagerung von stationären Leistungen in den ambulanten Bereich dort die Kosten steigen mussten. Mit den neuen Heilmitterichtlinien bewirke man, dass die Versorgung gerade der chronisch Kranken schlechter wird. Statt Wachstum befürchtet sie einen Verlust von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen bei den Heilmittelberufen. Vielleicht sollten Physiotherapeuten, Logopäden, Masseure und Ergotherapeuten sich gemeinsam mit Joachim Kartte in das Traumboot setzen, denn neben der heilmittelverordnungsgesteuerten Tätigkeit gibt es viele Bereiche, die es zu entwickeln gilt - Wachstum kommt nicht von allein, nicht aus Richtlinien und Gesetzen. Die Zukunft, man muss sie selbst in die Hand nehmen.
Der Kongress hat gezeigt, dass es möglich ist, die Schützengräben im Gesundheitswesen zu verlassen. Die Verwunderung über die vielen Gemeinsamkeiten zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Für die Heilmittelberufe war wichtig, dass mit Ute Repschläger eine Repräsentantin der Branche an hervorgehobener Stelle vertreten war. Doch letztlich waren es nur drei Kongressteile, die das Programm bestimmten, Ärzte, Pflege und Krankenhaus/Klinik/Rehabilitation. Warum sollte im nächsten Jahr nicht ein vierter Teil hinzukommen? Heilmittelberufe!
Gesundheitsstadt Berlin - gerade hat der Marburger Bund, der Verband der Krankenhausärzte, verkündet, im Frühjahr 2005 seinen Sitz von Köln nach Berlin zu verlegen. Die Musik spielt im Schatten des Reichstages, Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung bauen schon in der bei Potsdam gelegenen Stadt und auch die Bundeszentrale der AOK wird sich in der Hauptstadt niederlassen.
Peter Appuhn
physio.de
Mein Profilbild bearbeiten