News - Gleiches Geld für gleiche Arbeit

Gleiches Geld für gleiche Arbeit

KV Westfalen-Lippe fordert gleiche Honorare bundesweit. Landesregierung soll aktiv werden.

16.12.2009 • 0 Kommentare

Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung ist für alle gleich. Ganz anders sieht es jedoch bei den Vergütungen für Leistungserbringer aus. Die Honorare von Ärzten und Physiotherapeuten beispielsweise sind höchst unterschiedlich. Jedes Bundesland hat eigene Vereinbarungen. Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) will die Ungleichbehandlung nicht länger hinnehmen. "Gleiches Geld für gleiche Arbeit", fordern die Vertreter von 13.000 Kassenärzten.

Die Gelder aus dem Gesundheitsfonds würden bundesweit gleich verteilt, bemerkten die KVWL-Abgeordneten. In den Praxen aber kämen die Mittel nicht in gleichen Teilen an. Am wenigsten landet in Nordrhein-Westfalen (NRW). Deutlich mehr haben die Doktoren in Baden-Württemberg und Bayern zur Verfügung.

Nicht nur die Ärzte seien benachteiligt, stellten die KV-Vertreter fest. Auch die Patienten hätten das Nachsehen. Sie bringen den landesweit geltenden Einheitssatz auf. Für ihre Behandlung werde aber weniger gezahlt als anderswo. Den gleichen Versorgungsumfang erhielten sie jedoch nur, wenn die westfälischen Ärzte mehr arbeiten als bezahlt wird. Jedes Jahr würden Leistungen im Umfang von 80 Millionen Euro nicht honoriert, "weil die entsprechenden Mittel in andere Regionen der Republik fließen", hat die KVWL ausgerechnet.

"Die Landesregierung ist gefordert, aktiv zu werden", so der dringliche Appell an NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Für ihre Patienten müssten die gleichen Mittel zur Verfügung stehen, wie in anderen Bundesländern. Es dürfe nicht sein, dass die Behandlung eines Diabetes in Dortmund schlechter honoriert wird als in Augsburg.

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg

Das könnte Sie auch interessieren