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GKV-Zahlenspiele

Heilmittelinformationssystem erstes Quartal 2008: Physiotherapie abwärts, Ergotherapie tritt auf der Stelle, Logopädie aufwärts.

02.08.2008 • 0 Kommentare

Unter die magische Grenze von einer Milliarde Euro gerutscht sind die Heilmittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im ersten Quartal 2008. 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum waren es. Deutlicher noch der Abwärtstrend bei den Physiotherapeuten: Ihr Bruttoumsatz sank um 3,6 Prozent. Das Ost-West-Bild aber zeigt krasse Gegensätze. Höhenflüge im Osten ließen die Ausgaben dort um 2,5 Prozent steigen, was den Abstieg im Westen (minus 4,5 Prozent) umso klarer hervortreten lässt. Ein Mini-Absacker von 0,15 Prozent im Bereich der Ergotherapie ist kaum der Rede wert. Klare Sieger im Dreimonatswettbewerb sind die Logopäden. Sie legten um 2,1 Prozent zu. Die gerade veröffentlichten Zahlen des GKV- Heilmittelinformationssystems werfen ein Streiflicht auf die Versorgung mit physiotherapeutischen, ergotherapeutischen, logopädischen und podologischen Leistungen.

Auch dieses Mal liegen Welten zwischen den einzelnen Bundesländern. Im tiefen Keller verharren die Umsätze aus Physiotherapie-Leistungen in Westfalen-Lippe. Die Ausgaben für jeweils 1.000 Versicherte sind dort mit 6.550 Euro (Vorjahr: 6.645 Euro) noch einmal leicht gesunken. Zwar musste auch Spitzenreiter Baden-Württemberg Federn lassen. Aber mit 13.483 Euro (Vorjahr: 14.440 Euro) setzen die badisch-schwäbischen Physiotherapeuten immer noch mehr als doppelt soviel um wie ihre Kollegen im Nordwesten. Der zunehmende Ärztemangel in den östlichen Bundesländern scheint keinen belastenden Einfluss auf die Heilmittelversorgung zu haben. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern führen die Ost-Länder die Gewinnerliste an. Die Länder im Westen tragen bis auf Hamburg alle ein Minus.

Uneinheitlich zeigt sich auch die Situation bei den Ergotherapeuten. Schlusslicht ist hier Brandenburg mit einem tausender Umsatz von 1.379 Euro (Vorjahr: 1.135 Euro). Mehr als noch einmal soviel ereichten die Hamburger (2.782 Euro, Vorjahr: 2.458 Euro). In zehn Bundesländern gingen die Umsätze in die Höhe, sieben Regionen mussten abgeben.

In sechs Ländern ertrugen die Logopäden Einbußen. Die übrigen können sich an einem Plus erfreuen. Den letzten Platz im GKV-Zahlenspiel teilen sich mit 956 Euro für 1.000 Versicherte Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern (Vorjahr: 809 und 954 Euro). Am anderen Ende der Fahnestange legen die Niedersachsen 1.413 Euro (Vorjahr: 1.486 Euro) auf die Waagschale.

GKV-HIS en gros und en détail. Die dort verzeichneten Nettozahlen könnten noch korrigiert werden, sagen die Zahlensammler: "Auf Grund von Lieferstörungen einzelner zuliefernder Datenstellen". Die Bruttowerte aber sind korrekt.

Peter Appuhn
physio.de

Hessen Bad Vilbel/Frankfurt

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