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Nach tagelangen Verhandlungen mit den Kassenchefs hat Ministerin Schmidt jetzt das Handruch geworfen. Sie könne die Kassen nicht zwingen, stellte sie am Donnerstag resigniert fest. Ihr Ziel, die Beiträge „deutlich unter 14 Prozent“ zu drücken, hat sie aufgegeben. Die schwergewichtige Phalanx der Kassenfunktionäre trägt den Sieg davon. Lohnnullrunden und verkürzte Weihnachtsgelder verringern die Einnahmen, Mehrkosten, etwa für Arzneimittel belasten die Ausgabenseite fürchten die Krankenkassen. Ulla Schmidt dagegen malt ein rosiges Bild der Zukunft, rechneten doch die meisten Wirtschaftsexperten mit Lohnsteigerungen. Von den Vorständen der Kassen hält sich nicht viel, „wer Managergehälter kassiert, muss auch Managerqualitäten mitbringen“, macht sie ihrer Enttäuschung Luft. Die Versicherten fordert sie auf, ihre Krankenkassen zu fragen, was sie gemacht hätten mit den eingesparten Geldern aus Praxisgebühr, Zuzahlungen und Sterbegeld. Auch die Gescholtenen ließen ihrem Unmut freien Lauf. AOK-Vorstand Christine Lühr aus Niedersachsen donnerte, die Ministerin habe „keine Ahnung“, sie solle sich lieber „ein anderes Betätigungsfeld“ suchen.
Zum Abschluss der Gespräche am Freitag war es ein gemeinsamer Gegner, der die Ministerin mit den Kassenfunktionären ein wenig versöhnen konnte. Die Kontrahenten betonten alle „vorhandenen Instrumentarien“ einzusetzen um die Ausgaben, „vor allem im Arzneimittelbereich“, zu begrenzen.
Peter Appuhn
physio.de
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