News - Forschungsinstitut: Beitragssatz ab 2009 15,5 Prozent

Forschungsinstitut: Beitragssatz ab 2009 15,5 Prozent

In sechs Monaten wechselten 400.000 Menschen ihre Krankenkasse.

16.08.2008 • 0 Kommentare

Weniger als 15,5 Prozent Beitragssatz können die gesetzlich Versicherten und ihre Arbeitgeber ab dem 1. Januar 2009 nicht erwarten. Zum Jahreswechsel startet bekanntlich der Gesundheitsfonds mit seinem Einheitsbeitrag. Wäre der Satz niedriger müssten viele Kassen nicht unerhebliche Zusatzprämien verlangen, hat das Gesundheitsforschungsinstitut IGES jetzt ausgerechnet. Sonst könnten die Krankenkassen ihre Ausgaben nicht decken. Dieser Mechanismus ist vom Bundesgesundheitsministerium nicht gewollt, würden doch dann viele junge und gut verdienende Mitglieder die teuren Kassen verlassen. Die betroffenen Versicherungsunternehmen rutschten in eine Schieflage, sagte IGES-Direktor Bertram Häussler. Bis Mitte November haben die Krankenkassen Zeit, ihre Ausgaben offen zu legen. Die Zahlen werden die Grundlagen liefern für den regierungsamtlich festgelegten Beitragssatz.

Gleichwohl haben sich noch einige Versicherte auf die Suche nach einer günstigeren Kasse gemacht. Allein im ersten Halbjahr wechselten mehr als 400.000 Menschen ihre Assekuranz, berichtete das Fachmagazin "Dienst für Gesellschaftspolitik". Die IKK direkt, bis zum 31. Juli die billigste Kasse, profitierte ausnehmend prächtig von der Völkerwanderung. Um 20 Prozent oder ganze 95.000 Personen hat sie ihren Mitgliederbestand aufgestockt. Zulegen konnten auch Kassen, die zwar nicht zu den günstigsten zählen, dafür aber über einen guten Ruf verfügen, wie die Technikerkrankenkasse (TK) zum Beispiel. Sie begrüßte immerhin 74.000 Neukunden (plus 1,8 Prozent). Gewinner waren auch die Gmünder Ersatzkasse (GEK), Knappschaft, IKK Südwest-Direkt, IKK Sachsen, BIG und die IKK Thüringen. Wo viele gewinnen, sind auch Verlierer nicht weit. Den größten Aderlass muss die Taunus BKK mit einem Verlust von 32.661 Köpfen (minus fünf Prozent) aushalten. Auch der DAK, BEK und den Allgemeinen Ortskrankenkassen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Rheinland /Hamburg, Hessen und Sachsen-Anhalt sind überdurchschnittlich viele Mitglieder davongelaufen.

Peter Appuhn
physio.de

Friedrichshain

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