News - Finanzieller Kollaps oder Staatsalimente?

Finanzieller Kollaps oder Staatsalimente?

Das Gesundheitssystem im Strudel der Finanzkrise. Ulla Schmidt: Über drei Milliarden Euro weniger Beitragseinnahmen.

25.04.2009 • 0 Kommentare

Zappenduster sehen die Wirtschaftsforschungsinstitute die ökonomische Zukunft. Der heftigste Einbruch seit 1929 stünde uns bevor, erklärten die Experten am Donnerstag. Gehälter werden sinken, die Arbeitslosenzahlen steigen. Selbst berufsoptimistischen Politikern ist der Schreck in die Glieder gefahren. Auch Ulla Schmidt, die sonst nicht müde wird, die sicheren Finanzbedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung zu betonen, gerät ob der Hiobsbotschaft der Ökonomen in Besorgnis. "Wenn solche Prognosen tatsächlich eintreten würden, würden über drei Milliarden Euro weniger Beiträge fließen", sagte die Gesundheitsministerin der "Süddeutschen Zeitung".

Der "noch stärkere" Einbruch bei Beschäftigten und Löhnen beeinflusse die Beiträge der Arbeitnehmer, erklärte Schmidt. Die Wirtschaftsforscher rechnen, dass die Zahl der Arbeitslosen 2010 auf knapp fünf Millionen klettern wird. In diesem Jahr werde der Steuerzahler konjunkturbedingte Beitragsdefizite ausgleichen, versucht die Ministerin die Lage zu relativieren. Die Finanzierungsprobleme werden damit nur verschoben, müssen doch die Krankenkassen die Staatszuschüsse später zurückzahlen.

Besser wäre es, dazu würde es nicht kommen, denken sich die Kassenvorstände. Einer von ihnen, der KKH-Chef Ingo Kailuweit, fordert denn auch, die geplante Rückzahlung fallen zu lassen. "Bei einer Finanzlücke in dieser Höhe ist es unmöglich, dass die Kassen die Beiträge 2011 zurückzahlen". Das Gesundheitssystem stünde sonst "vor einem finanziellen Kollaps", warnte Kailuweit.

Peter Appuhn
physio.de

Rhein Main Gebiet

Das könnte Sie auch interessieren