Einen Freudentag durfte die Bundesgesundheitsministerin erleben, die gestern vorgestellten Zahlen zur Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im ersten Quartal 2004 bestätigen die schon vor einigen Tagen veröffentlichten Berechnungen der Krankenkassen (wir berichteten). 950 Millionen Euro blieben in den ersten drei Monaten des Jahres in den Säcken der Kassen-Kassenwarte. Zehn Jahre lang mussten die Kämmerer mit immer neuen Schulden rechnen, im ersten Quartal 2003 waren es beispielsweise noch 628 Millionen Euro. Vor lauter Begeisterung bemühte Ulla Schmidt dann auch große Worte: „Damit geht von der gesetzlichen Krankenversicherung ein wichtiger Impuls für Wachstum und Arbeitsplätze aus“.
Die Heilmittelerbringer tragen zum Freudenfest bei, um 4,3 Prozent sanken die Ausgaben für Physiotherapie, Massage, Ergotherapie und Logopädie. Im Vorjahreszeitraum legten die Leistungen noch um 8,2 Prozent zu. Damals platzte Gesundheitsstaatssekretär Klaus Theo Schröder der Kragen und er forderte vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Novellierung der Heilmittelrichtlinien….
Mit 10, 9 Prozent gingen die Kosten im Osten auffallend stark zurück, im Westen betrug das Minus nur 3,2 Prozent. Deutlich weniger Arztbesuche in den östlichen Bundesländern scheinen auf die Verordnungsempfänger „abzufärben“. Mit 12,8 Prozent war der Rückgang bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen am höchsten (Ost: -21 Prozent, West: -11 Prozent), die Bundesknappschaften verzeichneten ein Minus von 3,7 Prozent (Ost: -11,9 Prozent, West: -0,9 Prozent). Während die Ersatzkassen fast die gleiche Summe wie im ersten Quartal 2003 aufbrachten, legten die Betriebskrankenkassen sogar um 5,9 Prozent zu (Ost: +11,1 Prozent, West: +5,5 Prozent). Zugelegt haben auch die Innungskrankenkassen mit 7 Prozent, die östlichen Therapeuten hatten allerdings 12,5 Prozent weniger Einnahmen durch IKK-Patienten, ihre Kollegen im Westen konnten sich dagegen über ein Plus von 11,5 freuen. Der Heilmittel-Anteil an den Gesamtausgaben der GKV ist mit 2,29 Prozent noch einmal leicht gesunken (1. Quartal 2003: 2,32 Prozent, 2002: 2,55 Prozent).
Arzneimittel, Fahrtkosten und Hilfsmittel sind die Lieblingskinder von Ulla Schmidt, mit 15,4, 10,5 und 12,1 Prozent Minderausgaben gehören ihnen die größten Stücke am prächtigen GKV-Sparkuchen. Weiter stark rückläufig, mit einem Minus von 11,4 Prozent, ist auch das Krankengeld, immer weniger Arbeitnehmer melden sich krank. Gestiegen sind die Ausgaben für soziale Dienste /Prävention, und das obwohl die Krankenkassen ihren finanziellen Spielraum für diesen Bereich noch lange nicht ausgenutzt haben. Früherkennungsmaßnahmen haben eine Steigerung von 21,9 Prozent erfahren, diese Leistungen sind von Praxisgebühren befreit. Verärgert zeigt sich die Ministerin über den Anstieg der Kassenverwaltungskosten um 2,9 Prozent: „Auch die Krankenkassen müssen die Vorgaben des Gesetzes befolgen und ich erwarte, dass das von den Aufsichtsbehörden zeitnah kontrolliert wird“.
Peter Appuhn
physio.de
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Die Heilmittelerbringer tragen zum Freudenfest bei, um 4,3 Prozent sanken die Ausgaben für Physiotherapie, Massage, Ergotherapie und Logopädie. Im Vorjahreszeitraum legten die Leistungen noch um 8,2 Prozent zu. Damals platzte Gesundheitsstaatssekretär Klaus Theo Schröder der Kragen und er forderte vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Novellierung der Heilmittelrichtlinien….
Mit 10, 9 Prozent gingen die Kosten im Osten auffallend stark zurück, im Westen betrug das Minus nur 3,2 Prozent. Deutlich weniger Arztbesuche in den östlichen Bundesländern scheinen auf die Verordnungsempfänger „abzufärben“. Mit 12,8 Prozent war der Rückgang bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen am höchsten (Ost: -21 Prozent, West: -11 Prozent), die Bundesknappschaften verzeichneten ein Minus von 3,7 Prozent (Ost: -11,9 Prozent, West: -0,9 Prozent). Während die Ersatzkassen fast die gleiche Summe wie im ersten Quartal 2003 aufbrachten, legten die Betriebskrankenkassen sogar um 5,9 Prozent zu (Ost: +11,1 Prozent, West: +5,5 Prozent). Zugelegt haben auch die Innungskrankenkassen mit 7 Prozent, die östlichen Therapeuten hatten allerdings 12,5 Prozent weniger Einnahmen durch IKK-Patienten, ihre Kollegen im Westen konnten sich dagegen über ein Plus von 11,5 freuen. Der Heilmittel-Anteil an den Gesamtausgaben der GKV ist mit 2,29 Prozent noch einmal leicht gesunken (1. Quartal 2003: 2,32 Prozent, 2002: 2,55 Prozent).
Arzneimittel, Fahrtkosten und Hilfsmittel sind die Lieblingskinder von Ulla Schmidt, mit 15,4, 10,5 und 12,1 Prozent Minderausgaben gehören ihnen die größten Stücke am prächtigen GKV-Sparkuchen. Weiter stark rückläufig, mit einem Minus von 11,4 Prozent, ist auch das Krankengeld, immer weniger Arbeitnehmer melden sich krank. Gestiegen sind die Ausgaben für soziale Dienste /Prävention, und das obwohl die Krankenkassen ihren finanziellen Spielraum für diesen Bereich noch lange nicht ausgenutzt haben. Früherkennungsmaßnahmen haben eine Steigerung von 21,9 Prozent erfahren, diese Leistungen sind von Praxisgebühren befreit. Verärgert zeigt sich die Ministerin über den Anstieg der Kassenverwaltungskosten um 2,9 Prozent: „Auch die Krankenkassen müssen die Vorgaben des Gesetzes befolgen und ich erwarte, dass das von den Aufsichtsbehörden zeitnah kontrolliert wird“.
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