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Fahrradfahren durch Zuschauen lernen
Spiegelneurone sichern motorische Lernprozesse.
02.04.2007 • 0 Kommentare

Jeder Mensch erinnert sich an seine ersten mühseligen Rollversuche auf dem Fahrrad - mit Stützrädern und Papas Hand am Gepäckträger. Doch wenn es einmal funktioniert, dann für immer. Warum verlernen wir das Fahrradfahren nicht?

Bei allen menschlichen Bewegungsabläufen finden motorische Lernprozesse statt. Es gibt zwei Zugänge zum motorischen Lernen: einen expliziten und einen impliziten, wie Professorin Brigitte Röder, Leiterin der Abteilung für biologische Psychologie und Neuropsychologie der Universität Hamburg, erläutert. "Menschen lernen explizit, indem sie beim Zuschauen oder über eine Anweisung einen Bewegungsablauf analysieren und abspeichern. Implizites Lernen erfolgt dann sozusagen in der praktischen Anwendung der Bewegung am Modell, zum Beispiel dem Fahrrad", sagt Röder.

Im Stirnlappen des Gehirns werden so genannte Spiegelneurone aktiv, wenn wir bestimmte Bewegungen sehen. Spiegelneurone sollen bei der Präzisierung von Bewegungsabläufen helfen und Grundlage für das "mentale Üben" von Bewegungen sein, wie Röder erklärt. "Man geht davon aus, dass der Bewegungsablauf im Gehirn in einem Netzwerk von Nervenfasern unter Beteiligung von Spiegelneuronen abgespeichert und automatisiert wird. Dieses so genannte prozedurale Wissen wird in aller Regel nicht mehr vergessen", sagt die Psychologieprofessorin. Wir merken uns also schon beim Zuschauen und während der ersten erfolgreichen Fahrversuche genau, wie wir in die Pedale treten, den Lenker greifen und das Gleichgewicht halten müssen.


Quelle: ddp

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