News - Drei Milliarden Euro Defizit der GKV?

Drei Milliarden Euro Defizit der GKV?

Bundesversicherungsamt dementiert. "Belastbare Prognosen" Ende April.

24.03.2009 • 0 Kommentare

Die Krise ernährt die Krise. Nachrichten über neue Desaster haben Konjunktur. Auch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) blickt in den Abgrund, rauschte es gestern durch den Blätterwald. Ein Defizit bis zur drei Milliarden Euro müssten die Krankenkassen in diesem Jahr verdauen, hatte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf den Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt (BVA) berichtet. Josef Hecken, der Präsident des BVA, wunderte sich über die Katastrophenmeldungen. Nichts als Mutmaßungen seien die Zahlen. "Belastbare Prognosen" ließen sich erst Ende April stellen.

Aktuell wäre eine Vorhersage "wenig aussagekräftig", heißt es in einer Erklärung des BVA. Es gebe noch keine "verlässlichen Einschätzungen" zur Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung und die Zukunftsblicke der Wirtschaftsinstitute und -sachverständigen würden "zum Teil noch stark divergieren".

In der letzten Aprilwoche tritt der Schätzerkreis zusammen. Dann könnten realistische Voraussagen getroffen werden. Grundlage ist die tatsächliche Entwicklung der ersten drei Monate dieses Jahres. Auf ihrer Sitzung am kommenden Donnerstag werden die Amtsschätzer lediglich den vorläufigen Jahresabschluss 2008 feststellen.

Und sollte es wirklich zu Defiziten bei der GKV kommen, wäre das halb so schlimm, weiß der BVA-Präsident: "Eventuelle Einnahmenausfälle aufgrund einer negativen konjunkturellen Entwicklung gehen nicht zu Lasten der Kassen, weil der Gesundheitsfonds das Einnahmerisiko auch über Steuermittel trägt."

So sieht es auch das Bundesgesundheitsministerium. "Es gibt kein Defizit", ist aus der Berliner Friedrichstraße zu hören.

Peter Appuhn
physio.de

Treptow- Köpenick

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