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Unsere Privatpraxis für
Physiotherapie und Osteopathie,
gelegen im Herzen von Ohligs,
befindet sich in einem historischen
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- Physiotherapeut*in mit MT , MLD
In Teilzeit bis 20 Stunden
Wir sind herzlich, offen, familiär
sowie kompetent und freuen uns...
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Die im September 2024 veröffentlichte Studie über die Bindungseigenschaften Coronaviren interessiert uns an dieser Stelle aber nur am Rande.
Viel mehr ist es die unscheinbare Flüssigkeit und die hier schwimmenden Zellen, mit denen die ForscherInnen experimentieren. Die Geschichte dieser Zellen ist bemerkenswert, denn die Spenderin der jetzt immer noch lebenden und sich weiter teilenden Hela-Zellen, ist bereits seit 73 Jahren tot.
Die Geschichte von Henrietta Lacks
Die Geschichte beginnt im Jahr 1920, als Henrietta Lacks geboren wurde. Bereits im Alter von vier Jahren starb ihre Mutter, woraufhin sie zu ihren Großeltern nach Clover, Virginia, geschickt wurde. Dort lebte sie auf einer Tabakplantage. Diese hatte die Familie von Henriettas weißem Urgroßvater, Albert Lacks, geerbt – ungewöhnlich für die Zeit, denn Henrietta und der Rest ihrer Familie waren schwarz und Nachkommen der Sklaven, die einst für die Tabak-Bauern schufteten. Albert Lacks zeugte mit einer seiner Sklavinnen mehrere Kinder und so kam es nach der Abschaffung der Sklaverei, dass diese den Namen der Familie Lacks annahmen und (da es keine anderen Erben gab) sogar etwas Grund besaßen. Reichtum bedeutete dies keinesfalls und daher waren Henriettas Tage geprägt von harter Feldarbeit. Für Schulbildung blieb keine Zeit.
Ihr Zimmer teilte sie sich mit ihrem fünf Jahre älteren Cousin David „Day“ Lacks, der bereits 1935 der Vater ihres ersten Kindes wurde. Mit 19 Jahren wurde sie ein zweites Mal schwanger und mit 21 Jahren heiratete Henrietta ihren Cousin, was zu der Zeit in den Staaten nicht unüblich war. Drei weitere Kinder sollten folgen.
Turner Station
Da das Farmleben hart war und nicht genug abwarf, um eine Familie zu ernähren, folgten Henrietta und ihr Mann dem Ruf ihres Cousins Fred Garrett und zogen nach Turner Station in Maryland. Dort bot die Stahlindustrie in den Werften von Bethlehem Steel viele Jobs für afroamerikanische Arbeiter, die aus den Südstaaten auf der Suche nach einem besseren Leben kamen. Die Familie verdiente genug Geld, um sich ein kleines Häuschen zu kaufen; aber wirklich aus der Armut konnte sie sich nie befreien. Während Day arbeitete, kümmerte sich Henrietta um die Kinder, wobei sie viel Energie in die Betreuung ihrer Tochter Elsie aufwenden musste. Bei dem psychisch kranke Mädchen wurde später eine Epilepsie diagnostiziert und wurde 1951 es in einer psychiatrischen Klinik untergebracht – ohne Erfolg. Es starb im Jahre 1955.
Erkrankung und Tod
Im Jahr 1950, wenige Monate nach Geburt ihres fünften Kindes, begann Henrietta Schmerzen im Unterleib zu spüren. In einem Leben voller harter Arbeit und körperlicher Belastung verlernt der Mensch, in sich hineinzuhören und auch deswegen schob Henrietta einen Arztbesuch auf – zumal es als schwarze Frau zu dieser Zeit ein riesiges Problem war, überhaupt einen behandelnden Arzt zu finden.
1951 verstärkten sich die Schmerzen, vaginale Blutungen setzten ein und nun Begriff auch Henrietta, dass sie handeln musste. Sie entschied sich, das Johns Hopkins Hospital aufzusuchen, eines der wenigen Krankenhäuser, das Afroamerikaner überhaupt behandelte. Der Gynäkologe Howard Jones diagnostizierte daraufhin bei ihr Gebärmutterhalskrebs, was Henrietta erst einmal geheim hielt. Die totkranke Frau teilte ihrem Mann lediglich mit, dass sie wegen „Medikamenten“ ins Krankenhaus müsse. Zu diagnostischen Zwecken wurden ihr vorher mehrere Gewebeproben entnommen, darunter gesundes Gewebe, aber auch Tumorgewebe. Dieses Material wurde ohne Henriettas Wissen und Einverständnis an die Forschungsabteilung der Universität geleitet. Dr. George Otto Gey versucht in dieser Zeit eine unsterbliche Zelllinie zu entwickeln. Aus Henriettas Tumorgewebe isolierte er schließlich Zellen, die sich als besonders widerstandsfähig und schnell teilend erwiesen. Diese, später nach ihrer Spenderin Henrietta Lacks als HeLa-Zellen bezeichneten Zellen, sollten in die Geschichte eingehen. Sie waren die ersten menschlichen Zellen, die sich unbegrenzt außerhalb des Körpers vermehren konnten. Hela-Zellen hören unter den richtigen Bedingungen nie auf sich zu teilen, sodass dieser Teil von Henrietta bis heute „lebt“.
Henrietta Lacks bekam davon nichts mit. Sie erhielt eine Form der Strahlenbehandlung, die allerdings nicht anschlug; mit der Folge, dass sich ihr Zustand rasch verschlechterte. Am vierten Oktober 1951 starb die ehemalige Tabakfarmerin und Mutter von fünf Kindern im Alter von nur 31 Jahren.
Die Zellen leben weiter
Während die Familie trauerte, kultivierte Dr. Gey die Zell-Linie weiter und es dauerte nicht lange, bis die Zellen in einem industriellen Maßstab für die Forschung herangezüchtet wurden. Die HeLa-Zellen spielten eine Schlüsselrolle in vielen bedeutenden wissenschaftlichen Durchbrüchen, einschließlich der Entwicklung des Polio-Impfstoffs durch Jonas Salk in den 1950er-Jahren. HeLa-Zellen wurden seitdem für die Erforschung von Krebs, AIDS, genetischen Erkrankungen und vielem mehr verwendet. Es wird geschätzt, dass bis heute etwa 50 Millionen Tonnen HeLa-Zellen weltweit kultiviert wurden und mehr als 10.000 Patente auf ihre Nutzung beruhen.
Erst in den 1970er Jahren erfuhr die Familie von Henrietta, dass ihre Zellen in der Forschung verwendet wurden. Dies führte zu weitreichenden ethischen Debatten über die Nutzung von Gewebeproben ohne das Einverständnis der SpenderInnen. Lange Zeit profitierten Wissenschaft und Unternehmen von den HeLa-Zellen, während die Familie Lacks keine Entschädigung erhielt. Diese Ungerechtigkeit führte zu zahlreichen Diskussionen über die Rechte von PatientInnen an ihrem genetischen Material und über das Thema der informierten Einwilligung. Im Jahr 2021 reichte die Familie Lacks eine Klage gegen ein Biotechnologieunternehmen ein, das von den HeLa-Zellen profitierte. Im August 2023 wurde ein Vergleich erreicht, dessen Bedingungen jedoch vertraulich sind.
In den letzten Jahrzehnten wurde Henrietta Lacks zunehmend für ihren Beitrag zur Wissenschaft geehrt. 2010 veröffentlichte die Autorin Rebecca Skloot das Buch "The Immortal Life of Henrietta Lacks", das später auch verfilmt wurde. Der Film mit Oprah Winfrey in der Hauptrolle machte Henriettas Geschichte einem breiten Publikum zugänglich. Heute gilt Henrietta Lacks als Symbol für medizinische Ethik und die Rechte von PatientInnen.
Die Menschheit ist Henrietta Lacks zu tiefstem Dank verpflichtet, denn dank ihrer unfreiwilligen Spende konnten zahlreiche Durchbrüche in der Medizin erreicht werden. Auch wenn sie schon lange in ihrem Grab auf der Farm in Clover beerdigt ist, leben ihre Zellen weiter und bringen die Forschung voran. So wie in einer unscheinbaren Flüssigkeit in einem Reagenzglas in Heidelberg, in dem ihre Zellen unter dem Mikroskop zum Leuchten gebracht wurden.
Daniel Bombien / physio.de
KrebsForschung
Diese Geschichte hat wirklich Tiefgang!
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Ganz egal was daraus wurde, Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.
Ich will jetzt auch keine heiße Diskussion a la Physio.de lostreten. Nur ein bisschen anstupsen manche Texte kritisch zu lesen. Auch aus dem Hintergrund der „black live matter“ Bewegung und der nicht konsertierten Behandlungen manch totalitären Staaten.
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massu schrieb:
@Stefan Preißler Tiefgang auch deshalb, weil einer „schwarzen Frau“ ohne Zustimmung Gewebe zu Forschungszwecken entfernt wurde.
Ganz egal was daraus wurde, Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.
Ich will jetzt auch keine heiße Diskussion a la Physio.de lostreten. Nur ein bisschen anstupsen manche Texte kritisch zu lesen. Auch aus dem Hintergrund der „black live matter“ Bewegung und der nicht konsertierten Behandlungen manch totalitären Staaten.
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Stefan Preißler schrieb:
Vielen Dank für diesen mehr als spannenden Artikel.
Diese Geschichte hat wirklich Tiefgang!
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