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Schmerzpatienten werden hierbei in verschiedene Kategorien eingeordnet:
- • „Derangements“,
Ausschlaggebend für den Befund sind keine anatomischen Diagnosen. Der Therapeut berücksichtigt vielmehr, welche Art von Therapie den Betroffenen hilft. Ein Hinweis auf einen positiven Effekt gibt beispielsweise das Phänomen der Zentralisierung, also dem Verlagern des Schmerzes zur Wirbelsäule hin.• „Dysfunktionen“,
• „Haltung“ und
• „Andere“.
Die Stärke der Behandlungsmethode liegt auf dem Fokus, den Patienten Selbstmanagementstrategien mit auf dem Weg zu geben und manuelle Interventionen auf das Nötigste zu reduzieren.
Doch hält die McKenzie Methode was sie verspricht? Ist sie effektiver als andere Strategien im Umgang mit Rückenschmerzen?
Eine Meta-Analyse von 2018 fasst die aktuelle Datenlage in Hinblick auf akute, sowie chronische unspezifische Rückenschmerzen zusammen. Als akut wurden in dieser Untersuchung Rückenschmerzen, die weniger als zwölf Wochen andauerten, bezeichnet, während alle Rückenschmerzepisoden, die länger dauerten als chronisch definiert wurden.
Vier Studien verglichen die McKenzie Methode mit anderen Interventionen bei akutem Rückenschmerz.
Mit moderater Evidenz konnte gezeigt werden, dass McKenzie leicht signifikante Effekte gegenüber einer manuellen Therapie und einem Heimübungsprogramm haben könnte, allerdings ergaben sich im Hinblick auf den Behinderungsgrad keine signifikanten Unterschiede zwischen den Interventionen.
In einer weiteren beschriebenen Untersuchung erhielten die Patienten eine leitliniengestützte „First-Line Therapie“: Neben der Ermunterung aktiv zu bleiben, wurden die Patienten über die gute Prognose von Rückenschmerzen aufgeklärt. Zusätzlich erhielten sie ein Schmerzmittel, das sie nach Bedarf einnehmen sollten.
Die Vergleichsgruppe erhielt ebenfalls die „First-Line Therapie“ und zusätzlich eine Behandlung nach der McKenzie Methode.
Die Ergebnisse sind ernüchternd. Die Gruppe, die zusätzlich die McKenzie Behandlung erhielt, verbesserte sich um lediglich 0,7 Punkte auf einer 11 Punkte Schmerzskala mehr, als die Kontrollgruppe. Auch hier konnten im Hinblick auf Behinderung keine Unterschiede zwischen den Gruppen erkannt werden.
Sieben Studien verglichen die McKenzie Methode mit anderen Interventionen bei chronischen Rückenschmerzpatienten.
Im Vergleich zu Übungsprogrammen, bestehend aus Gruppengymnastik, Stabilisations- und Kontrollübungen sowie Dehnübungen für die Wirbelsäule, zeigten hier mehrere Studien, dass die McKenzie Methode einen Mehrwert bezüglich des Schmerzniveaus und des Behinderungsniveaus der Probanden hatte.
Lediglich eine Studie untersuchte den Effekt von einer reinen Beratung im Vergleich zur McKenzie Methode. Interessanterweise zeigten die Probanden nach drei Monaten keinen Unterschied in Schmerz und Behinderungsgrad. Die Beratung bestand lediglich aus dem Hinweis aktiv zu bleiben.
In der letzten beschrieben Untersuchung verglichen die Forscher eine Placebobehandlung, bestehend aus gering dosiertem Ultraschall, mit der McKenzie Methode. Beide Gruppen erhielten über einen Zeitraum von fünf Wochen zehn Behandlungseinheiten. Die McKenzie Gruppe zeigte danach weniger Schmerzen auf einer visuellen Analogskala. Allerdings betrug dieser Unterschied lediglich einen von zehn Punkten Unterschied zur Placebogruppe.
Die Meta-Analyse zeigt, dass die McKenzie Methode bei chronischen Rückenschmerzen effektiv sein kann. Hierbei sind wahrscheinlich die Selbstmanagementstrategien, die das Konzept mit sich bringt, ein Gewinn für die Patienten. Bei akutem Rückenschmerz hingegen scheint ein Beratungsgespräch zunächst einmal ausreichend zu sein. Die McKenzie Methode ermöglicht individuell auf die Symptomatik des Patienten einzugehen, während generalisierte Konzepte diesen Punkt vernachlässigen.
Um die Adhärenz der Patienten aufrechtzuerhalten, sollten Schmerztherapien so individuell wie möglich gehalten werden. Die teilweise nur geringen Effekte zeigen, dass auch das McKenzie-Konzept kein Allheilmittel ist. Die Studie macht wieder einmal deutlich, dass Beratung einen wesentlichen Teil der Therapie von Rückenschmerzen ausmachen sollte. Dazu sollten individuelle Strategien entwickelt werden, um selbstständig in Bewegung zu kommen. Und das egal wie. Hauptsache: Es tut gut.
Interessierte finden die Webseite des McKenzie Institutes hier.
Daniel Bombien / physio.de
StudieRückenschmerzenMcKenzieTherapiemethoden
Es ist immer wieder bemerkenswert, was für ein Studiendesign sich mancher "Wissenschaftler" ausdenkt. Was zum Teufel soll es über eine Behandlungsmethode aussagen, welcher Schmerz oder Behinderungsgrad nach drei Monaten besteht? Es läßt sich überhaupt nicht wissenschaftlich erfassen, welchen Beeinflussungen und Ereignissen die Probanden in diesen drei Monaten ausgesetzt sind und welchen Effekt diese möglicherweise auf ihr Beschwerdebild hatten. Hier einen Zusammenhang zu einem vor Monaten stattgefundenen Beratungsgespräch oder einer McKenzie-Behandlung hinein zu interpretieren, ist geradezu absurd.
Im Vergleich zwischen der Mc-Kenzie-Methode und einem Beratungsgespräch ist nur relevant, welche unmittelbaren Effekte nach der einen oder der anderen Maßnahme zu beobachten sind. Kennt jemand einen Rückenschmerzpatienten, der nach dem Ratschlag, aktiv zu bleiben, plötzlich schmerzfrei war? Ich nicht, und dies bestimmt nicht nur deswegen, weil ich nie auf die Idee käme, einen Patienten mit Schmerzen derart plump abzufertigen!
Wenn ein Patient mit akuten Rückenschmerzen zu mir in die Praxis kommt, dann möchte er in diesem Moment geholfen bekommen. Mit McKenzie gelingt mir dies regelmäßig, wobei natürlich auch bei dieser Methode keine Garantie auf Erfolg gegeben werden kann, da sie nicht für jeden Patienten gleichermaßen geeignet ist. Gerade bei den sog. Derangement-Syndromen halte ich die McKenzie-Methode für das Mittel der Wahl und bei Patienten mit gutem Körpergefühl auch bestens für Eigenübungen geeignet. Dies gilt umso mehr, je eher der Patient zur Therapie kommt.
Einen Patienten hier mit einem "Beratungsgespräch" abzuspeisen, halte ich für unterlassene Hilfeleistung, wenn nicht sogar für menschenverachtend. Aber Hauptsache, man hat wieder mal eine Studie angefertigt, um sich selbst für die vermeintliche eigene wissenschaftliche Kompetenz anerkennend auf die Schulter klopfen zu können!
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MikeL schrieb:
"Lediglich eine Studie untersuchte den Effekt von einer reinen Beratung im Vergleich zur McKenzie Methode. Interessanterweise zeigten die Probanden nach drei Monaten keinen Unterschied in Schmerz und Behinderungsgrad. Die Beratung bestand lediglich aus dem Hinweis aktiv zu bleiben."
Es ist immer wieder bemerkenswert, was für ein Studiendesign sich mancher "Wissenschaftler" ausdenkt. Was zum Teufel soll es über eine Behandlungsmethode aussagen, welcher Schmerz oder Behinderungsgrad nach drei Monaten besteht? Es läßt sich überhaupt nicht wissenschaftlich erfassen, welchen Beeinflussungen und Ereignissen die Probanden in diesen drei Monaten ausgesetzt sind und welchen Effekt diese möglicherweise auf ihr Beschwerdebild hatten. Hier einen Zusammenhang zu einem vor Monaten stattgefundenen Beratungsgespräch oder einer McKenzie-Behandlung hinein zu interpretieren, ist geradezu absurd.
Im Vergleich zwischen der Mc-Kenzie-Methode und einem Beratungsgespräch ist nur relevant, welche unmittelbaren Effekte nach der einen oder der anderen Maßnahme zu beobachten sind. Kennt jemand einen Rückenschmerzpatienten, der nach dem Ratschlag, aktiv zu bleiben, plötzlich schmerzfrei war? Ich nicht, und dies bestimmt nicht nur deswegen, weil ich nie auf die Idee käme, einen Patienten mit Schmerzen derart plump abzufertigen!
Wenn ein Patient mit akuten Rückenschmerzen zu mir in die Praxis kommt, dann möchte er in diesem Moment geholfen bekommen. Mit McKenzie gelingt mir dies regelmäßig, wobei natürlich auch bei dieser Methode keine Garantie auf Erfolg gegeben werden kann, da sie nicht für jeden Patienten gleichermaßen geeignet ist. Gerade bei den sog. Derangement-Syndromen halte ich die McKenzie-Methode für das Mittel der Wahl und bei Patienten mit gutem Körpergefühl auch bestens für Eigenübungen geeignet. Dies gilt umso mehr, je eher der Patient zur Therapie kommt.
Einen Patienten hier mit einem "Beratungsgespräch" abzuspeisen, halte ich für unterlassene Hilfeleistung, wenn nicht sogar für menschenverachtend. Aber Hauptsache, man hat wieder mal eine Studie angefertigt, um sich selbst für die vermeintliche eigene wissenschaftliche Kompetenz anerkennend auf die Schulter klopfen zu können!
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