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Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft warnt vor Manipulationen an der Halswirbelsäule
Verletzung der vermutlich angeboren geschädigten Arteria vertebralis kann Schlaganfall auslösen. Neue Studie aus den USA weist auf Zusammenhang hin.
07.06.2004 • 0 Kommentare

Manipulationen an der Halswirbelsäule (HWS) sind riskant, jeder manualtherapeutisch ausgebildete Physiotherapeut weiß das. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) berichtet in einer aktuellen Mitteilung an die Fachpresse von einer amerikanischen Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass ein Zusammenhang zwischen „chirotherapeutischer Manipulation“ und Schlaganfall besteht. Vor Behandlungen „mit Rotationen und starker mechanischer Krafteinwirkung an der Halswirbelsäule“ sollten alle Patienten auf die möglichen Folgen hingewiesen werden, empfiehlt die DSG.

Bei Manipulationen der HWS könnte die innerhalb der Wirbelsäule verlaufende Arteria vertebralis beschädigt werden, die Folge könnte ein Schlaganfall sein, schreibt die DSG. Die Studie aus den USA beschäftigt sich mit 151 Patienten, die alle einen Schlaganfall nach Vertebralisdissektion erlitten hatten. Die Daten wurden mit den Angaben einer Kontrollgruppe verglichen. 30 Tage vor dem Schlaganfall hatten 14 Prozent der Studienteilnehmer eine chirotherapeutische Manipulation der Halswirbelsäule erfahren, bei der Kontrollgruppe waren es nur drei Prozent. Die Wissenschaftler meinen daher, einen Zusammenhang zwischen der manipulativen Therapie und der Verletzung der Arteria vertebralis erkennen zu können. Schmerzen im Nackenbereich nach einer HWS-Manipulation sollten deshalb sofort abgeklärt werden.

Eine angeborene Gefäßkrankheit vermutet die DSG als Ursache für die Dissektion der Vertebralis-Arterie. Das unentdeckte Leiden führt zu Nacken- oder Halsbeschwerden, manchmal auch zu Schwindelzuständen. Die meist weiblichen Patientinnen wenden sich mit ihren Beschwerden an einen Manualtherapeuten. “Dieser kann die Krankheit durch den Eingriff verschlimmern, weil viele Therapeuten das Problem nicht kennen“, so die DSG.



Peter Appuhn
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