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Die Probleme der stationären Einrichtungen scheinen vorgezeichnet. Der Anteil der älteren, oftmals multimorbiden Patienten nimmt zu, was eine größere Nachfrage nach Krankenhausärzten auslösen wird. Die aber sind nicht vorhanden. Heute schon haben die Kliniken große Schwierigkeiten, arbeitswillige Mediziner zu finden. Etwa 28 Prozent der Krankenhäuser könnten derzeit offene Stellen im ärztlichen Dienst nicht besetzen, beschreibt die Untersuchung die aktuelle Lage. Es wird wohl schlimmer kommen. Eine Studie der Bundesärztekammer zur Alters- und Arztzahlenentwicklung kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen 2007 und 2017 rund 17.800 Klinikärzte und 59.000 niedergelassene Doktoren in den Ruhestand wechseln. Gleichzeitig nimmt die Zahl der nachrückenden Jungmediziner stetig ab.
Die Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) sieht Kompetenzverlagerungen ausschließlich für den Pflegesektor. Vier Delegationsbereiche haben die Wissenschaftler ausgemacht: Chirurgieassistenz bei operativen Eingriffen, Casemanagement, Wundpflegemanagement und Schmerzmanagement. Ärzte wären dann nicht nur entlastet, auch die Qualität der Leistungserbringung könnte verbessert werden, bemerken die Forscher.
Viele Krankenhäuser hätten bereits Medizineraufgaben an Pflegeberufe übertragen. Die Erfahrungen seien durchweg positiv, stellten die Studienautoren fest. Sie benennen aber auch deutlich die Grenzen der Kompetenzverschiebung. Aus rechtlichen Gründen dürfe der Kernbereich der ärztlichen Tätigkeit nicht angetastet werden, "also insbesondere Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie."
Peter Appuhn
physio.de
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