News - Deutsche Kliniken leisten sich weltweit niedrigste Personalausstattung

Deutsche Kliniken leisten sich weltweit niedrigste Personalausstattung

OECD-Gesundheitsstatistik: Fallzahlenkosten hoch.

06.08.2007 • 0 Kommentare

10,8 Krankenhausmitarbeiter stehen in Deutschland für jeweils 1.000 Einwohner zur Verfügung, so wenig wie fast nirgendwo auf der Welt. Nur Ungarn muss mit noch weniger Personal die Klinikpatienten versorgen, 9,5 sind es dort. Weitaus mehr Beschäftigte haben die US-Amerikaner (16,1), Österreicher (15,3), Iren (14,9), Japaner (13,1) und Tschechen (13) für ihre Bettenhäuser übrig. Beim wirtschaftlichen Einsatz des Krankenhauspersonals nähmen die deutschen Kliniken einen Spitzenplatz ein, kommentierte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die gerade vorgelegte OECD-Gesundheitsstatistik. Im internationalen Vergleich würden die Krankenhäuser hierzulande immer effizienter arbeiten.

"Die beispiellos niedrige Personalausstattung zeigt, welche Anstrengungen die Krankenhäuser unternommen haben, um unter der restriktiven Budgetierungspolitik eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten", erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Er warnte davor, den Bogen zu überspannen, sei doch der Rationalisierungsdruck extrem hoch. Eine weitere Personalverknappung gefährde die Versorgungsqualität. Von einer angeblichen Kostenexplosion im stationären Bereich könne keine Rede sein, sagte Baum. Seit zehn Jahren sei der Anteil der Krankenhausausgaben am Bruttoinlandsprodukt mit 3,7 Prozent gleich geblieben. Europäische Nachbarländer würden mehr aufwenden: Frankreich: 4,7 Prozent, Österreich: 4,1 Prozent, Italien 3,9 Prozent.

Trotz dünner Personaldecke, bei den Kosten der stationären Versorgung hält sich Deutschland im oberen Drittel der Länderriege auf. 5.478 Dollar mussten die Krankenkassen 2005 für einen durchschnittlichen Behandlungsfall ausgeben. Nur in den USA, in Luxemburg, Kanada, Italien und Schweden ist die Krankenhausbehandlung teurer. Ähnlich zeigt sich die Verteilung bei den Gesundheitsgesamtausgaben pro Kopf. Bei uns wurden 3.287 Dollar für jeden Einwohner aufgewendet, in den USA mit 6.401 Dollar etwa doppelt so viel. Auch Belgien, Frankreich, Kanada und Österreich lassen sich die Gesundheit ihrer Bürger mehr kosten.

Peter Appuhn
physio.de

Baden- Württemberg

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