Wir alle kennen Momente des Alleinseins. Manchmal suchen wir im Alltagsstress sogar genau nach diesen Momenten und verbinden das Alleinsein dann mit Ruhe und Entspannung. Wenn wir nun aber häufig tatsächlich allein sind oder uns mehr soziale Beziehungen wünschen als wir in Wirklichkeit führen, kann aus diesem Gefühl Einsamkeit entstehen.
Was bedeutet Einsamkeit?
Einsamkeit ist ein subjektives und negatives Gefühl und beschreibt eine wahrgenommene Diskrepanz, die zwischen tatsächlichen und gewünschten sozialen Beziehungen besteht. Ab wann jemand als einsam gilt, ist nicht klar definiert.
Häufig wird Einsamkeit synonym verwendet mit Allein sein oder mit sozialer Isolation.
Soziale Isolation beschreibt aber im Gegenzug zur Einsamkeit einen objektiven Mangel an sozialen Beziehungen und muss nicht im Zusammenhang mit einem Gefühl von Einsamkeit bestehen. Alleinsein stellt einen momentanen Zustand dar, in dem eine Person allein ist und losgelöst von negativen Gefühlen stattfinden kann. In Abgrenzung dazu ist Einsamkeit ein Gefühl, das von Betroffenen oft als schmerzhaft empfunden wird.
Auswirkungen von Einsamkeit
Einsamkeit ist ein Phänomen, das mittlerweile immer mehr Menschen in allen Altersgruppen betrifft. Insbesondere in den Lockdownzeiten während der Corona-Pandemie waren mehr Menschen als je zuvor von Einsamkeit betroffen, besonders häufig junge Menschen unter 30 Jahren. Auch bei Menschen in vulnerablen Lebenssituationen ist das Risiko unter Einsamkeit zu leiden besonders hoch. Ist ein Mensch von Einsamkeit betroffen, hat dies großen Einfluss auf die Gesundheit, die Lebensqualität und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Häufig treten psychische und physische Symptome auf. Negative Folgen können zum Beispiel depressive Symptome, Angst- und Schlafstörungen und Suizidalität sein. Manche bezeichnen Einsamkeit sogar als "das neue Rauchen" (wir berichteten) oder sehen in ihr eine der psychosozialen Komponenten bei der Entstehung von chronischen Rückenschmerzen (wir berichteten).
Lösungsideen
Mittlerweile gibt es Projekte, die auf gesellschaftlicher Ebene dem Phänomen Einsamkeit begegnen möchten. Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) möchte in Deutschland einen Beitrag zur Prävention und Lösung von Einsamkeit leisten. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat das KNE einen Strategieentwurf zur Bekämpfung von Einsamkeit veröffentlicht. Dieser beinhaltet psychologische Interventionen und Maßnahmen zur sozialen Unterstützung von Betroffenen.
Entscheidend bei allen Vorhaben ist, dass Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung verstanden wird und sowohl barrierefreie Angebote für Betroffene als auch die Sensibilisierung von pädagogischen, medizinischen und psychologischen Fachkräften geschaffen werden müssen. Das BMFSFJ betont, dass auch Vereine eine große Rolle bei der Bekämpfung von Einsamkeit spielen können und sie daher ihre Angebote niedrigschwellig darstellen und öffentlich bekannt machen müssen.
Einige Bundesländer starten bereits Aktionen, so zum Beispiel Bayern. Unter dem Motto: „Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht“ entstehen sogenannte „Ratschkassen“ im Supermarkt, in denen KundInnen mit den Mitarbeitenden ohne Zeitdruck ins Gespräch kommen können.
Weitere nützliche Telefonnummern könnten sein:
• Die Nummer gegen Kummer: 116 111 oder
• die Telefonnummer der Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.
Lena Lorenzen / physio.de
Buchempfehlung
Manfred Spitzer
Einsamkeit: Die unerkannte Krankheit
Droemer Verlag, 3. Auflage
19,99 Euro
ISBN-13: 978-3426301067
Was bedeutet Einsamkeit?
Einsamkeit ist ein subjektives und negatives Gefühl und beschreibt eine wahrgenommene Diskrepanz, die zwischen tatsächlichen und gewünschten sozialen Beziehungen besteht. Ab wann jemand als einsam gilt, ist nicht klar definiert.
Häufig wird Einsamkeit synonym verwendet mit Allein sein oder mit sozialer Isolation.
Soziale Isolation beschreibt aber im Gegenzug zur Einsamkeit einen objektiven Mangel an sozialen Beziehungen und muss nicht im Zusammenhang mit einem Gefühl von Einsamkeit bestehen. Alleinsein stellt einen momentanen Zustand dar, in dem eine Person allein ist und losgelöst von negativen Gefühlen stattfinden kann. In Abgrenzung dazu ist Einsamkeit ein Gefühl, das von Betroffenen oft als schmerzhaft empfunden wird.
Auswirkungen von Einsamkeit
Einsamkeit ist ein Phänomen, das mittlerweile immer mehr Menschen in allen Altersgruppen betrifft. Insbesondere in den Lockdownzeiten während der Corona-Pandemie waren mehr Menschen als je zuvor von Einsamkeit betroffen, besonders häufig junge Menschen unter 30 Jahren. Auch bei Menschen in vulnerablen Lebenssituationen ist das Risiko unter Einsamkeit zu leiden besonders hoch. Ist ein Mensch von Einsamkeit betroffen, hat dies großen Einfluss auf die Gesundheit, die Lebensqualität und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Häufig treten psychische und physische Symptome auf. Negative Folgen können zum Beispiel depressive Symptome, Angst- und Schlafstörungen und Suizidalität sein. Manche bezeichnen Einsamkeit sogar als "das neue Rauchen" (wir berichteten) oder sehen in ihr eine der psychosozialen Komponenten bei der Entstehung von chronischen Rückenschmerzen (wir berichteten).
Lösungsideen
Mittlerweile gibt es Projekte, die auf gesellschaftlicher Ebene dem Phänomen Einsamkeit begegnen möchten. Das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) möchte in Deutschland einen Beitrag zur Prävention und Lösung von Einsamkeit leisten. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat das KNE einen Strategieentwurf zur Bekämpfung von Einsamkeit veröffentlicht. Dieser beinhaltet psychologische Interventionen und Maßnahmen zur sozialen Unterstützung von Betroffenen.
Entscheidend bei allen Vorhaben ist, dass Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung verstanden wird und sowohl barrierefreie Angebote für Betroffene als auch die Sensibilisierung von pädagogischen, medizinischen und psychologischen Fachkräften geschaffen werden müssen. Das BMFSFJ betont, dass auch Vereine eine große Rolle bei der Bekämpfung von Einsamkeit spielen können und sie daher ihre Angebote niedrigschwellig darstellen und öffentlich bekannt machen müssen.
Einige Bundesländer starten bereits Aktionen, so zum Beispiel Bayern. Unter dem Motto: „Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht“ entstehen sogenannte „Ratschkassen“ im Supermarkt, in denen KundInnen mit den Mitarbeitenden ohne Zeitdruck ins Gespräch kommen können.
Weitere nützliche Telefonnummern könnten sein:
• Die Nummer gegen Kummer: 116 111 oder
• die Telefonnummer der Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.
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