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Definition
Der Begriff „Compassion fatigue“ (CF) wurde bereits 1995 vom US-amerikanischen Psychologen Charles Figley definiert und beschreibt die körperliche und emotionale Überlastung und Abstumpfung von Menschen in helfenden Berufen. CF wurde erstmals im Bereich der Pflege festgestellt, insbesondere in der Arbeit mit schwerkranken und traumatisierten Menschen. Figley beobachtete, dass einige Menschen mit der Zeit unter ähnlichem emotionalem Stress litten, wie die von ihnen zu Betreuenden und beschrieb dies als sekundäres Trauma. CF gilt in der Medizin jedoch nicht als offizielle psychische Erkrankung.
Symptome und mögliche Folgen
Meist entsteht CF über einen längeren Zeitraum und wird daher von Betroffenen erst bemerkt, wenn bereits Auswirkungen auf die Psyche und die Alltagsbewältigung eingetreten sind. Typische Symptome sind Gereiztheit, Ungeduld, Zynismus, Schlafprobleme und Schuldgefühle, weil kein Mitgefühl empfunden wird.
Die Arbeitsweise wird dadurch maßgeblich beeinträchtigt und Betroffene leiden darunter, dass sie ihr Gegenüber nicht mehr auf die gewohnte Art und Weise begleiten können. Wird dem nicht entgegengewirkt, können Betroffene sogar einen Burnout erleiden. Es lässt sich beobachten, dass BerufsanfängerInnen besonders gefährdet sind, da ihnen noch die Erfahrung und mögliche Abgrenzungsmechanismen fehlen.
Handlungsempfehlungen
Insgesamt ist es für Menschen in helfenden Berufen wichtig, ausreichende Auszeiten vom belastenden Arbeitsalltag zu schaffen. Ein Ausgleich im Privatleben, Entspannung und Freizeit tragen maßgeblich zur erfolgreichen Abgrenzung bei. Entspannungstechniken, wie autogenes Training und Achtsamkeitsübungen, sind ideale Sofortmaßnahmen und lassen sich auch als Rituale in den Arbeitsalltag integrieren. Zudem ist der Austausch im Team, zum Beispiel im Rahmen von Supervisionen, ein weiterer wichtiger Baustein in der Prävention von CF.
Lena Lorenzen / physio.de
FatiguePsychologie
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