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COPD - Krafttraining statt schonender Übungen

Ausdauer, Kraft und Lungenfunktion verbessert. Studie der Ruhr-Universität Bochum.

27.11.2004 • 0 Kommentare

Atemübungen und vorsichtiges Ausdauertraining sind die gängigen therapeutischen Maßnahmen bei Menschen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Anlässlich des Welt-COPD-Tages in der vergangenen Woche machten Fachgesellschaften auf die Bedeutung einer regelmäßigen Behandlung aufmerksam (wir berichteten). Einen eher ungewöhnlichen Weg geht der Sportwissenschaftler Peter Richard Wright von der Ruhr-Universität Bochum. Von gemächlich-schonender Therapie hält er nicht viel. Wright hat an seinem Institut ein spezielles Krafttraining für COPD-Patienten entwickelt. Das Ergebnis einer Studie mit 40 Patienten zeigte Erstaunliches. Die Leistungsfähigkeit der Lunge konnte teilweise wiederhergestellt werden.

Ziel der herkömmlichen COPD-Behandlung ist es, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Im fortgeschrittenen Stadium fehlt den Patienten oft jede Möglichkeit ihren Alltag zu organisieren. Anziehen oder den Haushält erledigen kann, wenn überhaupt, nur unter großen Mühen erledigt werden. Viele Patienten sind ständig auf eine Sauerstoffflasche angewiesen. Die Betroffenen kapseln sich ab, vereinsamen und leiden häufig unter Depressionen.

Ausdauertraining ist oftmals kaum möglich, akute Atemnot verhindert eine Verbesserung des Zustandes. Der Sportwissenschaftler konnte mit seiner Untersuchung nachweisen, ein gezielter Muskelaufbau durchbricht den Teufelskreis eingeschränkte Lungenfunktion, Schonung, weitere Einschränkungen und noch mehr Schonung. Die 40 Studienteilnehmer, wurden in gleichen Teilen einer Behandlungs- und einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Behandlungsgruppe musste dreimal in der Woche, jeweils zwei Stunden Erstaunliches leisten. Bankdrücken, Kniebeugen und ähnliche Übungen wurden den speziellen Bedingungen der Lungenkranken angepasst. Mit schweißtreibender Begeisterung konnten die Patienten erfahren, wie sie langsam aber stetig Kraft und Ausdauer zurückgewinnen. Mit Belastungstests, und Messungen der Lungenleistung wiesen die Bochumer Wissenschaftler nach, dass die behandelten Patienten schon nach wenigen Wochen kräftiger und ausdauernder wurden. Patienten, die vorher auf ständige Sauerstoffzufuhr angewiesen waren, hielten das zweistündige Training ohne diese Hilfe durch. Die positive körperliche Entwicklung verbesserte auch die psychischen Befindlichkeiten der Testpersonen. Sie waren entspannter, zuversichtlicher und lebensfreudiger.

"PhysioNetzwerk" hat auf der Grundlage der Studienergebnisse ein spezielles Behandlungsprogramm für COPD-Patienten entwickelt. Auf der MEDICA - Halle 7 Ebene 1 Stand B 20 - stellen sie ihr Konzept vor.

Peter Appuhn
physio.de

München/Altstadt Zentrum Innenstadt

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