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Preisverleihung
Physioscience-Preis 2023
Kommunikation mit chronisch erkrankten Menschen unter der Lupe.
Das Team um Ulisse Patrizio Vogt von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften wurde von der Fachzeitschrift „physioscience“ für seine Forschungsarbeit über Kommunikation in der Physiotherapie ausgezeichnet.
Sie analysierten , wie PhysiotherapeutInnen mit PatientInnen kommunizieren, die von axialer Spondyloarthritis (axSpA, auch bekannt als Morbus Bechterew) betroffen sind.
Aufwändige Analyse
Um die Beratungsqualität in der Physiotherapie zu evaluieren, nutzten die ForscherInnen den Rahmen eines bereits bestehenden Gruppentrainings. „Be-Fit“ ist ein seit 2018 existierendes Bewegungsprogramm für PatientInnen mit axSpA. Mit einer gemeinsamen Entscheidungsfindung werden hier sowohl Zielsetzung als auch ein Aktionsplan mit individuellen Trainings- und Problemlösungsstrategien ausgearbeitet. Zudem finden regelmäßige Fitness-Assessments statt.
Für die Studie wurde eine Audio-Aufnahme von 41 Be-Fit-Sitzungen erstellt und Gespräche von zwölf PhysiotherapeutInnen mit 41 PatientInnen evaluiert. Ein riesiger Aufwand, da diese Aufnahme nicht einfach nur niedergeschrieben werden musste. Da die Studie in der Schweiz durchgeführt wurde, musste das beauftrage Transkriptionsbüro zusätzlich das Schweizerdeutsch ins Hochdeutsche „übersetzen“.
Anschließend gruppierten die ForscherInnen das Gesagte Satz für Satz in das „Calgary Cambridge Referenced Observation Guide One“ (CCR-Guide). Dies ist ein Wegweiser für die ärztliche/therapeutische Kommunikation, unterteilt in fünf Kategorien:
• Einleiten der Sitzung
• Informationssammlung
• Strukturierung der Konsultation
• Beziehungsaufbau
• Beenden der Sitzung
Genannte Kategorien werden noch einmal in 38 Kommunikationstechniken unterteilt. Beispiel: Punkt 18, Informationssammlung: „Ermutigt TeilnehmerIn, Gefühle zu äußern“ oder Punkt 25, Beziehungsaufbau: „Zeigt Zuversicht“.
Am Ende konnten die ForscherInnen so zeigen, welche Punkte PhysiotherapeutInnen besonders bedienen und welche nicht.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten PhysiotherapeutInnen die im CCR-Guide empfohlenen Techniken häufig und umfassend anwenden. Die PT kommunizierten ganzheitlich und patientenzentriert, indem sie körperliche und biomedizinische Aspekte wie Nebendiagnosen, Medikamenteneinnahme und das familiäre Umfeld berücksichtigten. In den meisten Kategorien wurden alle Techniken identifiziert. Lücken, die beim „Einleiten“ und der „Beendigung“ der Sitzung entstanden, erklären sich die AutorInnen vor allem durch das Studiensetting. Der CCR-Guide wurde vor allem für Anamnese-Gespräche konzipiert. Die Studie fand in Gruppensitzungen statt, in denen sich TeilnehmerInnen und TherapeutInnen schon lange kannten.
Weniger häufig wurde die „Technik zehn, aufmerksames Zuhören, nicht Unterbrechen" genutzt. In einem Drittel der Gespräche fand das hier gemeinte „aktive Zuhören“ nicht statt, obwohl Studien belegen, dass PatientInnen dies als wichtig empfinden.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Kommunikation in der physiotherapeutischen Beratung technisch gut umgesetzt wird und die Anforderungen für effektive Kommunikation erfüllt.
Lob von der Jury
Die Jury lobte insbesondere die methodische Qualität und Relevanz der Arbeit, die zeigt, wie entscheidend eine zielgerichtete, patientenorientierte Kommunikation für die Therapie von chronischen Erkrankungen sein kann. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 7. Forschungssymposiums Physiotherapie in Göttingen. Vogts Arbeit verdeutlicht die Bedeutung von Kommunikationsfähigkeiten in der physiotherapeutischen Praxis und bietet Anhaltspunkte für weitere Schulungen zur Verbesserung dieser Kompetenzen.
Daniel Bombien / physio.deHier die Preisträger der vergangenen Jahre:
Andrea Pötting, Thieme | Preisträger Ulisse Patrizio Vogt | Jurymitglied Prof. Dr. Christian Kopkow (DGPTW)
Foto: @ Thieme • Lizenz: CC-BY •Sie analysierten , wie PhysiotherapeutInnen mit PatientInnen kommunizieren, die von axialer Spondyloarthritis (axSpA, auch bekannt als Morbus Bechterew) betroffen sind.
Aufwändige Analyse
Um die Beratungsqualität in der Physiotherapie zu evaluieren, nutzten die ForscherInnen den Rahmen eines bereits bestehenden Gruppentrainings. „Be-Fit“ ist ein seit 2018 existierendes Bewegungsprogramm für PatientInnen mit axSpA. Mit einer gemeinsamen Entscheidungsfindung werden hier sowohl Zielsetzung als auch ein Aktionsplan mit individuellen Trainings- und Problemlösungsstrategien ausgearbeitet. Zudem finden regelmäßige Fitness-Assessments statt.
Für die Studie wurde eine Audio-Aufnahme von 41 Be-Fit-Sitzungen erstellt und Gespräche von zwölf PhysiotherapeutInnen mit 41 PatientInnen evaluiert. Ein riesiger Aufwand, da diese Aufnahme nicht einfach nur niedergeschrieben werden musste. Da die Studie in der Schweiz durchgeführt wurde, musste das beauftrage Transkriptionsbüro zusätzlich das Schweizerdeutsch ins Hochdeutsche „übersetzen“.
Anschließend gruppierten die ForscherInnen das Gesagte Satz für Satz in das „Calgary Cambridge Referenced Observation Guide One“ (CCR-Guide). Dies ist ein Wegweiser für die ärztliche/therapeutische Kommunikation, unterteilt in fünf Kategorien:
Genannte Kategorien werden noch einmal in 38 Kommunikationstechniken unterteilt. Beispiel: Punkt 18, Informationssammlung: „Ermutigt TeilnehmerIn, Gefühle zu äußern“ oder Punkt 25, Beziehungsaufbau: „Zeigt Zuversicht“.• Einleiten der Sitzung
• Informationssammlung
• Strukturierung der Konsultation
• Beziehungsaufbau
• Beenden der Sitzung
Am Ende konnten die ForscherInnen so zeigen, welche Punkte PhysiotherapeutInnen besonders bedienen und welche nicht.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten PhysiotherapeutInnen die im CCR-Guide empfohlenen Techniken häufig und umfassend anwenden. Die PT kommunizierten ganzheitlich und patientenzentriert, indem sie körperliche und biomedizinische Aspekte wie Nebendiagnosen, Medikamenteneinnahme und das familiäre Umfeld berücksichtigten. In den meisten Kategorien wurden alle Techniken identifiziert. Lücken, die beim „Einleiten“ und der „Beendigung“ der Sitzung entstanden, erklären sich die AutorInnen vor allem durch das Studiensetting. Der CCR-Guide wurde vor allem für Anamnese-Gespräche konzipiert. Die Studie fand in Gruppensitzungen statt, in denen sich TeilnehmerInnen und TherapeutInnen schon lange kannten.
Weniger häufig wurde die „Technik zehn, aufmerksames Zuhören, nicht Unterbrechen" genutzt. In einem Drittel der Gespräche fand das hier gemeinte „aktive Zuhören“ nicht statt, obwohl Studien belegen, dass PatientInnen dies als wichtig empfinden.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Kommunikation in der physiotherapeutischen Beratung technisch gut umgesetzt wird und die Anforderungen für effektive Kommunikation erfüllt.
Lob von der Jury
Die Jury lobte insbesondere die methodische Qualität und Relevanz der Arbeit, die zeigt, wie entscheidend eine zielgerichtete, patientenorientierte Kommunikation für die Therapie von chronischen Erkrankungen sein kann. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 7. Forschungssymposiums Physiotherapie in Göttingen. Vogts Arbeit verdeutlicht die Bedeutung von Kommunikationsfähigkeiten in der physiotherapeutischen Praxis und bietet Anhaltspunkte für weitere Schulungen zur Verbesserung dieser Kompetenzen.
Daniel Bombien / physio.de
Hier die Preisträger der vergangenen Jahre:
• physioscience-Preis 2020
• physioscience-Preis 2021
• physioscience-Preis 2022
PreisverleihungBechterewSymposiumStudie
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