Das GPR Gesundheits- und
Pflegezentrum Rüsselsheim besteht
aus den Teilbereichen GPR Klinikum
(577 Betten), der GPR
Seniorenresidenz „Haus am
Ostpark“ (185 Plätze) sowie dem
GPR Ambulanten Pflegeteam. Das GPR
Klinikum versorgt jährlich rund
27.000 stationäre und 75.000
ambulante Patienten. Damit leisten
wir einen bedeutenden Anteil zur
Sicherung der Lebensqualität in
der Region
Rüsselsheim/Main-Spitze. Wir
gelten als besonders frauen- und
familienfreundlicher Betrieb und
nehmen als Aka...
Pflegezentrum Rüsselsheim besteht
aus den Teilbereichen GPR Klinikum
(577 Betten), der GPR
Seniorenresidenz „Haus am
Ostpark“ (185 Plätze) sowie dem
GPR Ambulanten Pflegeteam. Das GPR
Klinikum versorgt jährlich rund
27.000 stationäre und 75.000
ambulante Patienten. Damit leisten
wir einen bedeutenden Anteil zur
Sicherung der Lebensqualität in
der Region
Rüsselsheim/Main-Spitze. Wir
gelten als besonders frauen- und
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nehmen als Aka...
Investoren suchen sich für ihre Geldanlagen, für die sie natürlich möglichst hohe Renditen erwarten, Branchen aus, in denen sie großes Wachstumspotential bei überschaubarem Investment sehen. Offensichtlich passt die Heilmittelbranche genau in dieses Raster. Die Branche ist sehr zersplittert und kleinteilig, stark reguliert und meistens so wenig wirtschaftlich, dass sich über viele Jahre ein immenser Investitionsstau gebildet hat.
Warum es sich lohnt
Bündelt man nun mehrere Praxen, lassen sich mit bestehenden Konzepten und verhältnismäßig geringem Aufwand die Praxen so modernisieren, dass sie gewinnorientiert agieren können. Hierbei wird beispielsweise auf gemeinsame Softwarelösungen gesetzt und die Therapieausrichtung hin zu lukrativeren Leistungen wie beispielsweise Selbstzahlerleistungen verändert. Durch die Optimierung und ggf. Zentralisierung der zeitraubenden Bürokratie wird häufig weitere Therapiezeit generiert, die dann auch wieder der Patientenversorgung zugutekommt.
Werden die erwirtschafteten Gewinne einer Kette höher, beginnt sich das Investment zu lohnen. Das weckt das Interesse weiterer Investoren, die dann eine oder mehrere funktionierende Ketten kaufen und weiter bündeln. Gewinne werden immer größer, die teilweise in die Betriebe reinvestiert, aber natürlich auch als Rendite an die Investoren ausgezahlt werden.
Dies funktioniert im Heilmittelbereich ähnlich wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft auch.
Wie es sich entwickelt
Gab es in den neunziger Jahren wohl nur eine Kette, drängen nun immer mehr dieser Konstrukte in den Markt. Eine Handvoll Investorengruppen versucht sich derzeit mit leicht unterschiedlichen Konzepten in der Branche zu etablieren.
Viele Praxisinhaber wollen aus Altersgründen verkaufen oder weil sie beispielsweise die Digitalisierung nicht mehr mitmachen wollen. Häufig finden sie keine Nachfolger. Also treten Investoren in Erscheinung und machen entsprechende Angebote. Aber auch laufende Einrichtungen werden angekauft. Den bisherigen Besitzern werden dann Führungspositionen im Angestelltenverhältnis angeboten.
Um sich nicht dem Risiko des fehlenden Personals auszusetzen, gibt es auch Ansätze, zunächst Therapeuten zu finden, denen dann ein neues Therapiezentrum „auf die grüne Wiese“ gebaut wird. In so einem Fall lassen sich bestehende Konzepte und Strukturen deutlich leichter installieren.
Also alles tutti?
Was sich so leicht anhört, ist es jedoch nicht immer. Auch hier wirken die Probleme der Branche, der Fachkräftemangel sowie sie fortschreitende Arbeitszeitverkürzung aufgrund der meist nicht zufriedenstellenden Arbeitsbedingungen durch Heilmittelrichtlinie und Rahmenvertrag.
Die engeren Konzepte behagen nicht jedem Therapeuten. Höherer Druck und Arbeitsverdichtung führen dazu, dass sie die Praxis verlassen. Hier müssen die Betreiber aufpassen, Gewinnoptimierung und Mitarbeiterzufriedenheit in ein Gleichgewicht zu bekommen.
Derzeit sind das wohl circa 500 Praxen, die Investoren oder Ketten angehören. Die Zahlen nehmen aber durch ehrgeizige Firmenkonzepte stetig zu. Ob noch mehr Gruppen hinzukommen oder sich alle Konzepte am Markt behaupten können, bleibt abzuwarten.
Ebenso muss die Politik aufpassen, wie sich diese Entwicklung auf die wohnortnahe Patientenversorgung auswirkt. Durch die finanziellen Möglichkeiten der Investoren sind die Ketten in der Lage, höhere Gehälter und möglicherweise interessantere Arbeitsbedingungen zu bieten. Diese machen es den kleineren Praxen zunehmend schwierig, ausreichend Therapeuten für die Patientenversorgung zu finden.
Und noch ein weiteres versorgungsrelevantes Thema gilt es zu beachten. Meint nämlich ein Investor, die Betriebe arbeiteten doch nicht lukrativ genug, wären auch Insolvenzen möglich. Diese wiederum gefährden die flächendeckende Versorgung mit Heilmitteln. Hier benötigt es Konzepte, diese Gefahr auszuschließen, um die Grundversorgung der Bevölkerung u.a. mit Physiotherapie zu gewährleisten.
O.G. / physio.de
Lesen Sie hier je einen Kommentar Pro und Contra Investorenpraxen von zwei fundierten Kennern der Szene.
InvestorenPhysiotherapie
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Wer es bis jetzt noch nicht gepackt hat sich als "Marke" mit ner kleinen Praxis aufzustellen, wird es in Zukunft meiner Ansicht nach kaum packen. Die Ketten werden noch die bestehenden Praxen nicht so schnell klein bekommen aber sie verhindern halt das sich neue bilden. Mal schauen wie sich alles so entwickelt. Ich hab meiner Lebensgefährtin vor Jahren schon gesagt wenn bei uns in der Stadt so eine aufmacht kann ich im Prinzip alle Mitarbeiter abgeben und als Einzelkämpfer weitermachen.
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Horatio72 schrieb:
Wenn der "heilige Markt" durch grosse Ketten unterwandert wird hat die kleine Praxis keine Chance mehr. Siehe MC Fit und Co. Hier wird dann zwar nicht mit "billigeren Angeboten" geködert werden können aber die massive Abwerbung von Mitarbeitern wird auf kurz oder lang die anderen Praxen zerstören. Ich sehe es in der nähe schon wo neue Mitarbeiter mit "Handgeldern" (einfach mal 4000 Euro nur um überhaupt nen Arbeitsvertrag zu unterschreiben) geködert werden. Dadurch können mehr und schneller Termine angeboten werden und natürlich auch besser auf Therapeutenausfälle reagiert werden. Ob die Therapie besser ist? wird schwierig zu entscheiden für die Patienten wenn sie nur noch diese Ketten kennen. Mich erinnert das ganze immer mehr an die kleinen Tante Emma Läden. Jeder vermisst sie heute aber trotzdem ist jeder in die grossen Supermärkte gelaufen damals weil es einfacher und evtl. 20 Pfennig billiger war.
Wer es bis jetzt noch nicht gepackt hat sich als "Marke" mit ner kleinen Praxis aufzustellen, wird es in Zukunft meiner Ansicht nach kaum packen. Die Ketten werden noch die bestehenden Praxen nicht so schnell klein bekommen aber sie verhindern halt das sich neue bilden. Mal schauen wie sich alles so entwickelt. Ich hab meiner Lebensgefährtin vor Jahren schon gesagt wenn bei uns in der Stadt so eine aufmacht kann ich im Prinzip alle Mitarbeiter abgeben und als Einzelkämpfer weitermachen.
Die aktuelle Wachstumsgeschwindigkeit hat sich erhöht aber man braucht immer noch 10 Jahre für den Schritt zu dann 2%.
Die für mich größte Gefahr für unsere Praxen ist der ungebrochene Trend zur Teilzeittätigkeit. Wenn innerhalb von 5 Jahren die durchschnittlichen Vollzeitäquivalente von 3,5 auf 2,9 sinken, rutschen tausende von Praxen trotz Honorarerhöhungen an die Wirtschaftlichkeitsgrenze. Eine Kettenpraxis vor meiner Haustür ist das kleinere Problem.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Horatio72 Die Ketten machen derzeit <1% des Marktes aus und haben dafür fast 30 Jahre gebraucht.
Die aktuelle Wachstumsgeschwindigkeit hat sich erhöht aber man braucht immer noch 10 Jahre für den Schritt zu dann 2%.
Die für mich größte Gefahr für unsere Praxen ist der ungebrochene Trend zur Teilzeittätigkeit. Wenn innerhalb von 5 Jahren die durchschnittlichen Vollzeitäquivalente von 3,5 auf 2,9 sinken, rutschen tausende von Praxen trotz Honorarerhöhungen an die Wirtschaftlichkeitsgrenze. Eine Kettenpraxis vor meiner Haustür ist das kleinere Problem.
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Horatio72 schrieb:
@Jens Uhlhorn die Zahlen kenne ich nicht so genau, sehe aber die Entwicklung im weiteren Umfeld. Ich glaube trotzdem das ne Kette mit dieser Teilzeitgeschichte deutlich besser leben kann als unsereiner da sie da doch deutlich flexibler sind. Wenn ich jemand mal finde der auch nur schon mal zum Gespräch kommt und ich vorsichtig Nachfrage ob mal ein Abend die Woche als Arbeitszeit drin ist, kann ich eigentlich schon abbrechen. Die Raumkapazitäten vormittags sind halt irgendwann erschöpft. Bei denen ist es kein Problem. 4 Tage von 9 bis 12 und gut ist. Ist halt kleiner Bonus obendrauf. Das kann ich hier nicht leisten, oder ich frag meinen Vermieter ob er mir die Räume nur Vormittags vermietet, das wäre ne Lösung ;) Gebe dir natürlich Recht das das von dir angesprochene Teilzeitmodell uns auch relativ schnell kaputt macht, aber es passt halt auch so gut zu den Ketten.
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Okal schrieb:
@Jens Uhlhorn Die Vollzeitäquivalente ist anders definiert. Faktor 1,0 wären Vollzeit z.B. 38,5 Std. Teilzeit entsprechend weniger z.B. Faktor 0,5.
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massu schrieb:
@Horatio72 Lass doch die MA von 9-12 in den Hausbesuch fahren. Wieso auf diese Arbeitskraft verzichten? Kein Raum frei? Dann wird das Geld eben draußen verdient. Brauchst nur den Ärzten Bescheid geben und Ruck zuck ist der Plan voll.
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Papa Alpaka schrieb:
🤷♂️ Stimmvieh will Wettbewerb im Gesundheitswesen? Stimmvieh bekommt Wettbewerb im Gesundheitswesen. Dann jammert aber nicht, wenn der Heilige Markt euer Gesundheitswesen kaputtmacht.
Ich freue mich aber über die schonungslose Analyse im Text woran unser Beruf krankt. Allerdings sind für die Arbeitsbedingungen immer noch die Praxisinhaber selbst vor Ort verantwortlich.
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Horatio72 schrieb:
Stimmt. Ich bin natürlich dafür verantwortlich das viele nur noch Halbtags arbeiten wollen weil alleinerziehend oder sonstwas. Wie konnte ich das nur vergessen. Auch für den Willkommenbonus von paar tausend Euro könnte ich ja auch mal bei der Bank anfragen. Danke das du mich nochmal drauf hingewiesen hast. Zum Dank mal ein Hinweis an dich: Okal hat ziemlich ausgedient, es wird wieder ziemlich unsinnig was du schreibst. Ab morgen bitte neuen Namen und ganz langsam von vorne anfangen.. nur kleines Bashing und dann steigern wieder!
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Okal schrieb:
@Horatio72 Arbeitsbedingungen sind etwas anderes als Bonifiktionen und die Wochenarbeitszeit. Soll ich es dir erklären?
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Horatio72 schrieb:
@Okal lass mal.. hab deine Erklärung schon zur Genüge lesen müssen. Kommen Allgemein sehr gut an hier im Forum wie du ja wissen müsstest.
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Okal schrieb:
@Horatio72 War nur eine rhetorische Frage.
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Okal schrieb:
Es ist ein Märchen, dass anfassbare Investitionen durch professionelle Investoren direkt starke Gewinne ausweisen müssen. Ein Teil der Kundengelder müssen durch Investitionen außerhalb der Kapitalmärkte krisenfest angelegt werden. Ganz im Gegenteil können dadurch Praxen vor der Schließung bewahrt werden.
Ich freue mich aber über die schonungslose Analyse im Text woran unser Beruf krankt. Allerdings sind für die Arbeitsbedingungen immer noch die Praxisinhaber selbst vor Ort verantwortlich.
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Okal schrieb:
Das Einzige, was es gibt sind fadenscheinige Ausreden, warum nicht flächendeckend auf TVöD Niveau gezahlt wird. Es geht nicht um Neid, sondern um eine monetäre Anerkennung unserer Spezialistentätigkeit.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Okal Korrekt. Das Schiedsurteil sieht TVÖD vor aber die Kassen setzen es nicht um und müssen gerichtlich dazu gezwungen werden.
Aber die Verbände können ja gerne damit vor Gericht ziehen. Wird bestimmt lustig, da der durchschnittliche Arbeitsaufwand für eine KG 31 Minuten beträgt, laut Gutachten.
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Okal schrieb:
@Jens Uhlhorn Kassen und Schiedsstelle sehen das anders. Unsere Verbände wollten mit dem WAT-Gutachten die Situation darstellen. Hat sich leider als Eigentor erwiesen, weshalb dieses Gutachten nicht mehr öffentlich verfügbar ist.
Aber die Verbände können ja gerne damit vor Gericht ziehen. Wird bestimmt lustig, da der durchschnittliche Arbeitsaufwand für eine KG 31 Minuten beträgt, laut Gutachten.
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Jens Uhlhorn schrieb:
@Okal Ich habe keine Lust, mit Dir wieder in dieses Thema einzusteigen. Lies das Schiedsurteil und verfolge, was das LSG Berlin in Bezug auf die Schiedsverfahren anfordert und versendet.
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Okal schrieb:
@Jens Uhlhorn Wir werden sehen. Es gibt einen Trend die Aufgaben an die einzelnen Beteiligten abzugeben, siehe Bundeshaushalt.
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Michael Woelky schrieb:
So ist eben der Mensch.......auf der ganzen Welt übriegens !
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Eva schrieb:
Die Uneinigkeit der Verbände spiegelt die Uneinigkeit der Therapeuten untereinander wieder. Der tägliche Beef hier ist wiederum ein Spiegelbild und zwar schon seit Jahren. Alle sitzen im gleichen Boot und trotzdem gibt es Neid, Streit und eine sonderbares unangebrachtes Gockelgehabe sowohl unter PI, als auch unter AN. Andere Berufsgruppen solidarisieren sich, bei uns zerfleischt man sich und irgendwo gibt es immer einen lachenden Dritten (= Investoren)!
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Ruhrpottvelosoph schrieb:
na, für so einen Investor kommen nur große, bzw. mittelgroße Praxen, mit 7-10 Vollzeitmitarbeitern mit einem Umsatz ab 800000,- doch nur in Frage. Da fallen leider ganz, ganz viele Praxen hinten runter.
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Physiokobold01 schrieb:
@Ruhrpottvelosoph Passt.
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daniel23 schrieb:
@Ruhrpottvelosoph, das kann man so pauschal nicht sagen. Novotergum hat zumindest bis vor kurzem auch kleinere Praxen gekauft, ebenso Physioverbund (Physio Group). Für andere Gruppen trifft das aber sicherlich zu.
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Physiokobold01 schrieb:
Na hoffentlich kommen Investoren mit Geld. Ich möchte schließlich meine Praxis irgendwann gut verkaufen. Momentan ist das ja ein Trauerspiel was da draußen geboten wird.
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