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Für Hausb...
Tests
Sturzgefahr erkennen
Mit welchen Assessments lässt sich zuverlässig eine bestehende Sturzgefahr feststellen oder ausschließen?
02.07.2020 • 4 Kommentare
Lizenz: CC-BY •
Stürze von Senioren könnten als eine Volkskrankheit bezeichnet werden. In Deutschland stürzen jährlich etwa vier bis fünf Millionen Senioren. Fast jeder Zehnte erleidet dabei ernsthafte Verletzungen. Insbesondere Oberschenkel­halsfrakturen können dadurch schnell zu einer Behinderung führen.
Gängige Assessmentverfahren sind weitestgehend nur für unter 80-jährige Patienten evaluiert. Dabei zeigen Statistiken, dass insbesondere über 80-Jährige ein erhöhtes Sturzrisiko zeigen. Ungefähr jeder zweite Deutsche über 80 Jahren stürzt einmal oder öfter im Jahr.

In einer sechs Monate dauernden, longitudinalen Kohortenstudie erfassten Forscher die Anzahl der Stürze von 98 Patienten, die älter als 80 Jahre alt waren, aber noch keinen Rollator zum Gehen benötigten. Zu Beginn der Studie unterzogen sich die Probanden gängigen Assessmentverfahren. Darunter befanden sich der Balance Evaluation System Test (BESTest), der Mini-BESTest, der Timed up and Go Test (TUG), sowie ein Gehgeschwindigkeitstest.

Die Tests
Der BESTest ist ein Assessmentverfahren, das zwar sehr gute Prognosen bezüglich der Sturzgefahr eines Patienten liefern kann, allerdings dreißig bis sechzig Minuten in Anspruch nimmt und daher in der Praxis kaum umzusetzen ist. Der verkürzte MiniBESTest dauert nur 15-20 Minuten, ist allerdings weniger gut evaluiert wie die komplexere Form und zeigt eine etwas schlechtere Interrater‑Reliabilität und Retest-Reliabilität. Die Tests untersuchen neben der Gleichgewichtskontrolle auch die Fähigkeiten zur Antizipation, der sensorischen Orientierung, sowie der Gangvarianz. Diese Fähigkeiten werden mit Punkten bewertet. Der TUG-Test ist Teil dieser Testreihen.

Zur Messung der Gehgeschwindigkeit sollten die Probanden zehn Meter weit, in einem für sie angenehmen Tempo gehen. Das Tempo wurde über acht Meter gemessen, wobei der erste und der letzte Meter ausgeschlossen wurden.

Die Kriterien
Um als potentiell sturzgefährdet zu gelten, mussten die Probanden:
  • • im BESTest weniger als 83 Punkte und
    • beim MiniBESTest weniger als 21 Punkte erzielen,
    • beim TuG länger als 13 Sekunden brauchen oder
    • bei der Gehgeschwindigkeitsmessung langsamer als 0,96 Meter pro Sekunde sein.

Die Ergebnisse
In der Studie zeigten sich folgende Kombinationen als vielversprechend. Dabei müssen die Zahlen folgendermaßen interpretiert werden: Je weiter die Prozentzahlen von 50 Prozent, also dem Zufall, abweichen, umso genauer ist die Trefferwahrscheinlichkeit der Tests zu bewerten:

  • • Der BESTest, sowie der MiniBESTest zeigten beide das gleiche Ergebnis. 70 Prozent der als sturzgefährdet eingeschätzten Patienten stürzten innerhalb eines halben Jahres auch tatsächlich. Wer negativ getestet wurde, hatte nur ein 21-prozentiges Risiko zu stürzen. Damit zeigt sich auch, dass der zeitliche Mehraufwand des BESTestes in der Praxis wahrscheinlich nicht notwendig ist.

    • Der TUG und der Gehgeschwindigkeitstest alleine waren mit 66- bzw. 62-prozentiger Genauigkeit nicht geeignet, um ein Sturzrisiko vorauszusagen. Interessanterweise liegt bei einer Kombination beider Tests die Treffsicherheit bei bereits 77 Prozent.

    • Die besten Ergebnisse erzielte der MiniBESTest in Kombination mit dem TUG und der Gehgeschwindigkeitsmessung. Die Treffsicherheit lag in der Untersuchung bei 89 Prozent. Gerade einmal drei Prozent der Personen, die als nicht sturzgefährdet in dieser Testbatterie beurteilt wurden, stürzten innerhalb eines halben Jahres.

    • Der MiniBESTest in Kombination mit dem TUG oder der Gehgeschwindigkeitsmessung alleine erzielten immer noch zufriedenstellende Ergebnisse mit einer Treffsicherheit von 82 beziehungsweise 80 Prozent. Bei diesen beiden Kombinationen stürzten neun Prozent der Teilnehmer, wenn die Testbatterie negativ war.

Einschränkung
Bei der Bewertung der Studie muss in Betracht gezogen werden, dass zu den Probanden keine Heimbewohner gehörten. Diese haben bekanntermaßen ein stark erhöhtes Sturzrisiko. Zudem lag der Frauenanteil in der Studie bei 78 Prozent.

Fazit
Die Ergebnisse der Studie ermöglichen, ein geeignetes Assessment für die Praxis zu finden, um die Sturzgefahr von Patienten, die älter als 80 Jahre sind zu ermitteln. Der MiniBESTest enthält bereits den TuG und eine Gehgeschwindigkeitsmessung. Es ist möglich ihn im Zeitrahmen einer Therapiesitzung durchzuführen und hat offensichtlich eine sehr genaue Aussagekraft, wenn man ihn wie in dieser Studie bewertet.

Ein kostenloses Abstract der Studie finden Sie hier.

Daniel Bombien / physio.de

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SturzprophylaxeStudieAssessmentTests, Scores & Indizes


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Hähnchen
02.07.2020 14:37
Hallo Hr. Bombien, danke für die Studie! Sie regt zu zahlreichen eher interdisziplinären Diskussionen ein. Aber das Sie sich dieser wirtschaftlichen Randgruppe angenommen haben ehrt Sie.
1

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Hallo Hr. Bombien, danke für die Studie! Sie regt zu zahlreichen eher interdisziplinären Diskussionen ein. Aber das Sie sich dieser wirtschaftlichen Randgruppe angenommen haben ehrt Sie.
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Hähnchen schrieb:

Hallo Hr. Bombien, danke für die Studie! Sie regt zu zahlreichen eher interdisziplinären Diskussionen ein. Aber das Sie sich dieser wirtschaftlichen Randgruppe angenommen haben ehrt Sie.

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Egid
03.07.2020 07:45
Wer hier eins und eins zusammenzählt, bekommt die Möglichkeit in einem Behandlungsbericht mit einem Satz dem Arzt zu erklären warum der Patient als "Auserhalb des Regelfalls" gelten sollte.
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• Lars van Ravenzwaaij
• PTP
• Daniel Bombien
Wer hier eins und eins zusammenzählt, bekommt die Möglichkeit in einem Behandlungsbericht mit einem Satz dem Arzt zu erklären warum der Patient als "Auserhalb des Regelfalls" gelten sollte.
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Egid schrieb:

Wer hier eins und eins zusammenzählt, bekommt die Möglichkeit in einem Behandlungsbericht mit einem Satz dem Arzt zu erklären warum der Patient als "Auserhalb des Regelfalls" gelten sollte.

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Jan Dieckmann
06.07.2020 06:25
Danke für die Übersicht! Werde das sicher demnächst anwenden. Habe bisher nur mit TUG gearbeitet.
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Danke für die Übersicht! Werde das sicher demnächst anwenden. Habe bisher nur mit TUG gearbeitet.
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Jan Dieckmann schrieb:

Danke für die Übersicht! Werde das sicher demnächst anwenden. Habe bisher nur mit TUG gearbeitet.

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Joesche
07.07.2020 08:49
Danke, Herr Bombien! Sehr brauchbarer Hinweis zumal die Evidenzbasierte Leitlinie der Uniklinik Graz die Verwendung eines bestimmten Sturzrisiko-Assessments nicht empfiehlt. Daran erkenne ich, wie wichtig weitere Studien sind, deren Erkenntnisse Einzug in die Leitlinien finden sollten.
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• Daniel Bombien
Danke, Herr Bombien! Sehr brauchbarer Hinweis zumal die Evidenzbasierte Leitlinie der Uniklinik Graz die Verwendung eines bestimmten Sturzrisiko-Assessments nicht empfiehlt. Daran erkenne ich, wie wichtig weitere Studien sind, deren Erkenntnisse Einzug in die Leitlinien finden sollten.
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Joesche schrieb:

Danke, Herr Bombien! Sehr brauchbarer Hinweis zumal die Evidenzbasierte Leitlinie der Uniklinik Graz die Verwendung eines bestimmten Sturzrisiko-Assessments nicht empfiehlt. Daran erkenne ich, wie wichtig weitere Studien sind, deren Erkenntnisse Einzug in die Leitlinien finden sollten.



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