News - Bundesgesundheitsministerium im Kampf gegen Rückenschmerz in Betrieben

Bundesgesundheitsministerium im Kampf gegen Rückenschmerz in Betrieben

Krankenstand weiter auf historisch niedrigem Niveau.

30.07.2008 • 0 Kommentare

Die Bundesregierung sorgt sich um die schmerzenden Rücken der Beschäftigten. Rolf Schwanitz, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, kündigte an, dass die Gesundheitsförderung, vornehmlich gegen Muskel- und Skeletterkrankungen, in den Mittelpunkt gerückt werden soll. Für Unternehmen zahlen sich verstärkte Präventionsbemühungen aus. Das Jahressteuergesetz 2009 erlaubt, bis zu 500 Euro für jeden Mitarbeiter im Jahr von der Steuer absetzen (wir berichteten).

"Die Neuregelung stellt eine echte Verbesserung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber dar", sagte Schwanitz dem "Handelsblatt". Außerdem werde Bürokratie abgebaut. Für jede einzelne Präventionsmaßnahme müssten Betriebe bislang nachwiesen, dass das Angebot im Interesse des Unternehmens liegt, um die Kosten steuerlich geltend machen zu können. Nun entfalle das Nachweisverfahren, versicherte der Staatssekretär.

Muskel- und Skeletterkrankungen sind nach wie vor die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Sie belasten die Volkwirtschaft mit jährlichen Kosten von 0,61 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Aber auch stressbedingte psychische Störungen nähmen zu, weiß Rolf Schwanitz. Seit 1991 steigt ihr Anteil an den Krankschreibungen kontinuierlich. Inzwischen sind sie schon mit zehn Prozent an den Fehlzeiten in Büros und Fabriken beteiligt, so eine aktuelle Untersuchung der DAK.

Gleichwohl ist der Krankenstand weiterhin niedrig. 3,34 Prozent der pflichtversicherten Mitglieder in den gesetzlichen Krankenkassen waren im Durchschnitt im ersten Halbjahr dieses Jahres krankgemeldet, teilte gestern eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums mit. Das waren ungefähr soviel wie im gleichen Zeitraum 2007, und es ist der zweitniedrigste Wert seit Einführung der Lohnfortzahlung 1970.

Peter Appuhn
physio.de

Hamburg

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