News - BKK Securvita darf Beiträge nun doch senken

BKK Securvita darf Beiträge nun doch senken

Sozialgericht weist das Veto des Bundesversicherungsamts ab. Jetzt 12,9 statt 14,5 Prozent.

11.02.2004 • 0 Kommentare

Die kleine Betriebskrankenkasse Securvita wollte am Anfang des Jahres mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Beitragssatz um satte 1,6 Punkte senken. Statt bisher 14,5 sollten die Versicherten nur noch 12,9 Prozent bezahlen. Das Bundesversicherungsamt (BVA) lehnte die Senkungspläne ab, die Kasse könne diesen Schritt finanziell nicht verkraften (wir berichteten).

10 Millionen Euro Überschüsse hatte die BKK Securvita im vergangenen Jahr erwirtschaftet, der Einspruch des BVA bleib rätselhaft. Das damals befragte Gesundheitsministerium wollte sich nicht äußern, das Amt als Aufsichtsbehörde entscheide unabhängig. Hinnehmen wollte die Kasse den Bürokratenspruch nicht und reichte Klage ein. Das Sozialgericht Lübeck gab der BKK jetzt Recht. Zwar leicht verspätet, aber immerhin, die 120.000 Mitglieder der Betriebskrankenkasse kommen jetzt doch in den Genuss der Beitragsenkung. Bis zu 55 Euro im Monat könnten die Versicherten sparen, so Vorstandssprecherin Birgit Randow.

Der Pressesprecher des Gerichts vermutet, das BVA werde Widerspruch gegen das Urteil einlegen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung könnte schon ein Jahr vergehen.
Ein Stück aus Schilda, mag man meinen. Da gibt eine Krankenkasse ihre Überschüsse an die Mitglieder weiter und voreilige Amtsschimmel beschäftigen deshalb die Justiz. Haben die wirklich keine anderen Sorgen?

Die BKK Securvita mit ihrem Chef, dem früheren Berliner Ärztekammerpräsidenten Ellis Huber, fällt nicht nur durch deutliche Beitragssatzsenkungen auf. Sie ist die einzige gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland, die neben den üblichen GKV-Leistungen auch alternative Heilmethoden bezahlt.

Peter Appuhn
physio.de

Stuttgart Mitte und Killesberg

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