News - Bald 60 Prozent der Kassenausgaben für die Versorgung von Schlaganfallpatienten?

Bald 60 Prozent der Kassenausgaben für die Versorgung von Schlaganfallpatienten?

Demographische Entwicklung lässt Fallzahlen steigen.

17.11.2006 • 0 Kommentare

Die Kosten für die Behandlung von Schlaganfallpatienten werden rasant steigen, erklärte Peter Kolominsky-Rabas vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf einer Tagung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Der Grund für die Ausgabenentwicklung ist die zunehmend älter werdende Gesellschaft. Wenn zwischen 2006 und 2025 die Fallzahlen jährlich um zwei Prozent klettern, würden die Therapiekosten insgesamt 108,6 Milliarden Euro betragen, so das Ergebnis einer Studie. Die gesetzliche Krankenversicherung müsste demnach 60 Prozent ihrer heutigen Gesamtausgaben für die Behandlung des Schlaganfalls aufbringen.

Rund 200.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. 80 Prozent von ihnen sind über 60 Jahre alt. Die Versorgung der Kranken kostet jährlich etwa vier Milliarden Euro, berichtete Kolominsky-Rabas auf der Tagung in Gütersloh. Das IQWiG fordert die Prävention zu forcieren. Allerdings gebe es keine verlässlichen Angaben über die Höhe der Einsparmöglichkeiten durch gesundheitsfördernde Maßnahmen. Mit Kosteneinsparungen zwischen 20 und 30 Prozent rechnet der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen.

Peter Appuhn
physio.de

Stuttgart/Calw/Böblingen

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