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Blut
Warum Blutstammzellen im Knochen entstehen
Skelettaler Körperbau ist Teil des Bewegungsapparates - aber noch viel mehr.
06.09.2018 • 0 Kommentare

Ein Jahrzehnte altes Rätsel ist gelöst. Die Frage, die sich Forscher schon lange stellten: 'Warum befinden sich Blutstammzellen bei Menschen und anderen Säugetieren im Knochenmark, während sie bei Fischen im Nierenmark zu finden sind?' Eine mögliche Antwort hat jetzt ein Forscherteam der Universitätskliniken Freiburg, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und des Harvard Department of Stem Cell and Regenerative Biology bei Zebrafischen gefunden.

Blutstammzellen sind nicht unbedingt das Hauptaugenmerk der Physiotherapie, Knochen dagegen schon. Dr. Friedrich Kapp, Arzt an der Klinik für Pädiatrische Hirnforschung und Onkologie des Universitätsklinikums Freiburg machte zufällig eine Entdeckung, als er bei Fischlarven die Entwicklung der Blutstammzellen erforschte. Dabei fand er Pigmentzellen, Melanozyten, die über die Blutstammzellen einwanderten und sich fast schützend über sie legten. "Das hat mich anfangs eher behindert", so Kapp, "war aber der Ausgangspunkt für unsere entscheidende Entdeckung."

Daraufhin bestrahlte er pigmentierte und unpigmentierte Larven im Experiment. Das Ergebnis: Bei einer UV-Dosis, die ungefähr einer Sonnenbrandstärke bei hellhäutigen Menschen entsprach, wurden viele Stammzellen zerstört. Weitere Untersuchungen unterstrichen die jetzt entstandene Hypothese: Die Knochen schützen die Stammzellen besser vor starker und vor allem kontinuierlicher UV-Strahlung als die Pigmentzellen. Das dürfte der Grund sein, weshalb die UV-empfindlichen Blutstammzellen bei allen landlebenden Tieren -und damit auch beim Menschen- in das Knochenmark eingewandert sind.

Somit sind die Knochen nicht nur für die Stabilität des Bewegungsapparates verantwortlich, sondern auch für den Schutz der Entstehung von Blutzellen. "Ein genaueres Verständnis der Abläufe in solchen Nischen könnte in Zukunft auch den Transplantationserfolg verbessern", hofft nun Kapp.

Ein Abstract der Studie finden Sie hier und hier eine Videozusammenfassung.

Ul.Ma. / physio.de

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