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Ein engagiertes Team aus drei
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Ärzte entscheiden unter Druck immer mehr zu Gunsten der Betriebswirtschaft
Ökonomie wichtiger als Patientenwohl?
Bremer Studie erhitzt die Gemüter von Medien, Ärzten und Krankenhausvertretern.
28.11.2017 • 4 Kommentare

Anfang des Monats berichtete der NDR erstmals über eine Studie zum Einfluss von betriebswirtschaftlichen Vorgaben auf medizinische Entscheidungen in deutschen Krankenhäusern. Professor Karl-Heinz Wehkamp vom Socium Forschungszentrum der Universität Bremen und Professor Heinz Naegler, Betriebswirt und langjähriger Klinikmanager aus Berlin, befragten dafür zwischen 2013 und 2016 rund 60 Ärzte und Geschäftsführer aus zwölf Bundesländern. Die komplette Studie wird voraussichtlich im Dezember 2017 oder Januar 2018 in Buchform veröffentlicht.

Erste Ergebnisse der Befragung wurden aber bereits bekannt gegeben und werden seitdem von Medien- und Ärztevertretern heftig diskutiert. Es scheint so, als würden ärztliche Entscheidungen in Krankenhäusern stark von ökonomischen Aspekten beeinflusst werden. Die befragten Mediziner gaben mehrheitlich an, dass sie bei ihren Entscheidungen weniger das Patientenwohl im Blick hätten, sondern stattdessen von betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen und Vorgaben geleitet würden. So wurden beispielsweise auf einer neonatologischen Station Kaiserschnitte vorgezogen, um freie Betten zu belegen, oder Patienten mit Beckenfrakturen entlassen, weil die Behandlung nicht lukrativ genug sei.

Die Erklärung der Autoren für diese Art von Vorgehen ist der zunehmende Einfluss von Trägern und Konzernvorständen auf klinikinterne Entscheidungen durch die Privatisierung der Krankenhäuser in den 90er-Jahren. Hinzu komme weiterhin der wirtschaftliche Wettbewerb zwischen den verschiedenen Einrichtungen durch das Fallpauschalen-System. Dadurch würde in lukrative Fachbereiche, wie die Kardiologie, bevorzugt investiert und weniger lukrative, wie die Notaufnahmen, würden eher verkleinert.

Kritik bekommen Wehkamp und Naegler besonders von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). In einer Pressemitteilung zweifelt sie die Aussagekraft der Befragungen an und wirft den Autoren vor, lediglich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen zu wollen. Die DKG bezeichnet die qualitative Studie darüber hinaus als "scheinwissenschaftliche Umfrage(n)".

Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery meldet sich zu Wort. Er bestätigt die Folgen des Preiswettbewerbs auf den Ärztealltag. Montgomery fordert in diesem Zusammenhang eine Überarbeitung der Fallpauschalen und mehr Mitspracherecht für Ärzte bei betriebswirtschaftlichen Entscheidungen.

Ca. Hei. / physio.de

Publikation:
Karl Naegler, Karl-Heinz Wehkamp (2018). Medizin zwischen Patientenwohl und Ökonomisierung, Krankenhausärzte und Geschäftsführer im Interview. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. Erscheinungsdatum: voraussichtlich Januar 2018.

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StudieÄrzteKrankenhaus


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tom1350
28.11.2017 07:21
Ökonomie wichtiger als Mitarbeiterwohl?
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Ökonomie wichtiger als Mitarbeiterwohl?
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tom1350 schrieb:

Ökonomie wichtiger als Mitarbeiterwohl?

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M0nique
28.11.2017 11:19
Tom, Du hast den Artikel offensichtlich missverstanden.
Es geht hier um Patienten und nicht um Mitarbeiter.
Deine Fixierung auf die ausbeutenden PIs ist wahnhaft und damit krankhaft!
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Tom, Du hast den Artikel offensichtlich missverstanden. Es geht hier um Patienten und nicht um Mitarbeiter. Deine Fixierung auf die ausbeutenden PIs ist wahnhaft und damit krankhaft!
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M0nique schrieb:

Tom, Du hast den Artikel offensichtlich missverstanden.
Es geht hier um Patienten und nicht um Mitarbeiter.
Deine Fixierung auf die ausbeutenden PIs ist wahnhaft und damit krankhaft!

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Morgenmuffel
28.11.2017 12:45
Ein prinzipielles Problem unseres Wirtschaftssystems... Bildung, Medizin, Versorgung von Kindern, Alten, Kranken, Behinderten lassen sich nicht wirklich prifitorientiert organisieren. Da bleiben immer Menschen auf der Strecke! Der Bericht sagt nichts dazu, wie die Ärzte sich fühlen, wenn sie unter dem Druck des ökonomischen Direktors oder - schlimmer noch - eventueller Aktionäre stehen. Aber Systemkritik ist eh gard mein Lieblingsthema. Leider habe ich auch keinen Ausweg aus der Misere.
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Ein prinzipielles Problem unseres Wirtschaftssystems... Bildung, Medizin, Versorgung von Kindern, Alten, Kranken, Behinderten lassen sich nicht wirklich prifitorientiert organisieren. Da bleiben immer Menschen auf der Strecke! Der Bericht sagt nichts dazu, wie die Ärzte sich fühlen, wenn sie unter dem Druck des ökonomischen Direktors oder - schlimmer noch - eventueller Aktionäre stehen. Aber Systemkritik ist eh gard mein Lieblingsthema. Leider habe ich auch keinen Ausweg aus der Misere.
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Morgenmuffel schrieb:

Ein prinzipielles Problem unseres Wirtschaftssystems... Bildung, Medizin, Versorgung von Kindern, Alten, Kranken, Behinderten lassen sich nicht wirklich prifitorientiert organisieren. Da bleiben immer Menschen auf der Strecke! Der Bericht sagt nichts dazu, wie die Ärzte sich fühlen, wenn sie unter dem Druck des ökonomischen Direktors oder - schlimmer noch - eventueller Aktionäre stehen. Aber Systemkritik ist eh gard mein Lieblingsthema. Leider habe ich auch keinen Ausweg aus der Misere.

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Frank W.
01.12.2017 13:09
Nun ja....wer im Krankenhaus tätig ist, weiß wie es um die Entscheidungen und Prioritäten steht.
Auf jeden Fall möchte ich dies als eine Gradwanderung des Systems beschreiben, welches die hier beschriebenen Verhaltensweisen/Auswirkungen mit verursacht hat. Die Schuld zwischen den einzelnen Akteuren hin und herzuschieben ist politische Geplänkel/Standesgeplänkel.
Die Anforderungen, auch die an die Ärtze haben sich, wie vieles andere im Gesundheitssystem, natürlich verändert und werden sich auch immer weiter verändern. Stillstand gibt es nur nach dem Tod - bis dahin ist alles immer in Bewegung und Veränderung.
Die Frage ist doch, ob sich die einzelnen Berufsgruppen mit den Veränderungen identifizieren können/wollen bzw. ihren Beruf/ihre Berufstätigkeit/Aufgaben/Verantwortung interpretieren.
Ärzte tragen per se viel Verantwortung - andere Berufsgruppen aber auch !
Unterm Strich aber trägt jeder nur für sein eigenes Tun/Handeln die Verantwortung - nicht für das, was danach folgt !
Ein Umdenken in Richtung "Großes Miteinander" - Gleichwertigkeit aller Beteiligten ist definitiv nicht einfach.
Dies ist aber von den einzelnen Personen abhängig und nicht von den Berufen.
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Nun ja....wer im Krankenhaus tätig ist, weiß wie es um die Entscheidungen und Prioritäten steht. Auf jeden Fall möchte ich dies als eine Gradwanderung des Systems beschreiben, welches die hier beschriebenen Verhaltensweisen/Auswirkungen mit verursacht hat. Die Schuld zwischen den einzelnen Akteuren hin und herzuschieben ist politische Geplänkel/Standesgeplänkel. Die Anforderungen, auch die an die Ärtze haben sich, wie vieles andere im Gesundheitssystem, natürlich verändert und werden sich auch immer weiter verändern. Stillstand gibt es nur nach dem Tod - bis dahin ist alles immer in Bewegung und Veränderung. Die Frage ist doch, ob sich die einzelnen Berufsgruppen mit den Veränderungen identifizieren können/wollen bzw. ihren Beruf/ihre Berufstätigkeit/Aufgaben/Verantwortung interpretieren. Ärzte tragen per se viel Verantwortung - andere Berufsgruppen aber auch ! Unterm Strich aber trägt jeder nur für sein eigenes Tun/Handeln die Verantwortung - nicht für das, was danach folgt ! Ein Umdenken in Richtung "Großes Miteinander" - Gleichwertigkeit aller Beteiligten ist definitiv nicht einfach. Dies ist aber von den einzelnen Personen abhängig und nicht von den Berufen.
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Frank W. schrieb:

Nun ja....wer im Krankenhaus tätig ist, weiß wie es um die Entscheidungen und Prioritäten steht.
Auf jeden Fall möchte ich dies als eine Gradwanderung des Systems beschreiben, welches die hier beschriebenen Verhaltensweisen/Auswirkungen mit verursacht hat. Die Schuld zwischen den einzelnen Akteuren hin und herzuschieben ist politische Geplänkel/Standesgeplänkel.
Die Anforderungen, auch die an die Ärtze haben sich, wie vieles andere im Gesundheitssystem, natürlich verändert und werden sich auch immer weiter verändern. Stillstand gibt es nur nach dem Tod - bis dahin ist alles immer in Bewegung und Veränderung.
Die Frage ist doch, ob sich die einzelnen Berufsgruppen mit den Veränderungen identifizieren können/wollen bzw. ihren Beruf/ihre Berufstätigkeit/Aufgaben/Verantwortung interpretieren.
Ärzte tragen per se viel Verantwortung - andere Berufsgruppen aber auch !
Unterm Strich aber trägt jeder nur für sein eigenes Tun/Handeln die Verantwortung - nicht für das, was danach folgt !
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