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Besser lernen durch richtigen Humor
Humor macht Schule
Experiment an Gymnasium zeigt: Wer lacht, lernt oft besser.
01.09.2017 • 4 Kommentare

Kann ein witziger Lehrer den Lernstoff besser vermitteln als dies ein nüchterner Unterrichtstil vermag? Diese Frage stellten sich die Forscher an der Universität Augsburg im Fachbereich Psychologie und gestalten nun zusammen mit dem Studienrat Ulas Incedal ein Experiment am Hariolf-Gymnasium in Ellwangen an der Jagst. Da aber Lehrerhumor sehr speziell sein kann, filterten die Wissenschaftler vier Formen des Lehrerhumors heraus: sachgebunden, nicht sachgebunden, aggressiv und selbstabwertend. Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen: Die Form ist entscheidend.

Dr. Sonja Bieg forscht am Lehrstuhl für Psychologie der Universität Augsburg zusammen mit Prof. Dr. Markus Dresel bereits seit geraumer Zeit zu der Frage, wie der Humor von Lehrern auf die Schülerschaft wirkt. "In erster Linie konnten wir bislang zeigen, dass die Schüler mehr Freude, weniger Langeweile sowie weniger Ärger erleben, wenn die Lehrer Humor einsetzen, der auf den Lerngegenstand bezogen ist.", erläutert Bieg. Aggressiver Humor wiederum bewirke das Gegenteil: weniger Freude, mehr Langeweile und mehr Ärger.

Außerdem konnten sie beobachten, dass der Humor des Lehrers nicht nur das emotionale Erleben beeinflusst. Gemessen an den "harten" Unterrichtsmerkmalen wie Lehrer-Schüler-Beziehung oder die Interessantheit und Klarheit des Unterrichts, stellten die Forscher fest, dass lernbezogener Humor durchaus positive Auswirkungen hat. "Humor, der im direkten Zusammenhang mit dem jeweiligen Unterrichtsgegenstand steht, verbessert die Beziehung der Lehrer zu den Schülern und der Unterricht wird als interessanter empfunden", so Dresel.

Aggressiver Humor wiederum belastet vor allem die Beziehungsebene. Dagegen ist der Humor, der nicht in Beziehung zum Unterrichtsstoff steht, kontraproduktiv, wenn man beim Schüler das Interesse am Thema wecken will. Zusammenfassend stellen die Psychologen fest: Des Lehrers Humor befördert das Lernen der Schüler, wenn er unterrichtsgebunden ist. Um diese These zu stützen wird das Experiment an der Ellwanger Schule fortgesetzt. Beim ersten Probelauf in der 10. Klasse hat die Schülerschaft bereits begeistert am Unterricht teilgenommen.

Inwieweit die Ergebnisse auf motorisches Lernen oder den therapeutischen Vermittlungsaspekt übertragen werden können, ist (noch) nicht untersucht. Viellicht aber fühlt sich der ein oder andere motiviert, seine Beobachtungen diesbezüglich zu intensivieren.

Ul.Ma. / physio.de

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Susulo
01.09.2017 09:58
Inwieweit die Ergebnisse auf motorisches Lernen oder den therapeutischen Vermittlungsaspekt übertragen werden können, ist (noch) nicht untersucht. Viellicht aber fühlt sich der ein oder andere motiviert, seine Beobachtungen diesbezüglich zu intensivieren.


Interessanter Aspekt durchaus "sachbezogener Humor" und "nicht sachbezogener Humor". Ich arbeite schon gerne sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit witzigen Material. Läuft einfach besser. Bei einem Sketch von Loriot lässt sich doch Stimmlage und Artikulation viel besser korrigieren als beim öden Ablesen einer Wortliste. Und Kinder gucken sich auch lieber BiKa mit kleinen "Unglücken" an, als schnöde Handlungsabfolgen.
Insgesamt ist es einfach so, dass Therapien, in denen gelacht wird, besser laufen. Sachbezogen ist dennoch dehnbar: Gerade auch das Lachen über das eigene Unvermögen - sowohl seitens des Pat, wie auch der Therapeutin, befreit ungemein und fördert die Bereitschaft auch was zu lernen und vor allem sich auszuprobieren.
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[zitat] Inwieweit die Ergebnisse auf motorisches Lernen oder den therapeutischen Vermittlungsaspekt übertragen werden können, ist (noch) nicht untersucht. Viellicht aber fühlt sich der ein oder andere motiviert, seine Beobachtungen diesbezüglich zu intensivieren. [/zitat] Interessanter Aspekt durchaus "sachbezogener Humor" und "nicht sachbezogener Humor". Ich arbeite schon gerne sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit witzigen Material. Läuft einfach besser. Bei einem Sketch von Loriot lässt sich doch Stimmlage und Artikulation viel besser korrigieren als beim öden Ablesen einer Wortliste. Und Kinder gucken sich auch lieber BiKa mit kleinen "Unglücken" an, als schnöde Handlungsabfolgen. Insgesamt ist es einfach so, dass Therapien, in denen gelacht wird, besser laufen. Sachbezogen ist dennoch dehnbar: Gerade auch das Lachen über das eigene Unvermögen - sowohl seitens des Pat, wie auch der Therapeutin, befreit ungemein und fördert die Bereitschaft auch was zu lernen und vor allem sich auszuprobieren.
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Susulo schrieb:

Inwieweit die Ergebnisse auf motorisches Lernen oder den therapeutischen Vermittlungsaspekt übertragen werden können, ist (noch) nicht untersucht. Viellicht aber fühlt sich der ein oder andere motiviert, seine Beobachtungen diesbezüglich zu intensivieren.


Interessanter Aspekt durchaus "sachbezogener Humor" und "nicht sachbezogener Humor". Ich arbeite schon gerne sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit witzigen Material. Läuft einfach besser. Bei einem Sketch von Loriot lässt sich doch Stimmlage und Artikulation viel besser korrigieren als beim öden Ablesen einer Wortliste. Und Kinder gucken sich auch lieber BiKa mit kleinen "Unglücken" an, als schnöde Handlungsabfolgen.
Insgesamt ist es einfach so, dass Therapien, in denen gelacht wird, besser laufen. Sachbezogen ist dennoch dehnbar: Gerade auch das Lachen über das eigene Unvermögen - sowohl seitens des Pat, wie auch der Therapeutin, befreit ungemein und fördert die Bereitschaft auch was zu lernen und vor allem sich auszuprobieren.

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limone
01.09.2017 14:29
Ich frage mich immer, wie man so was wissenschaftlich untersucht.

Sag mal zum Lehrer: Sei mal witzig?
Wenn es klappt, ist es für mich untrennbar mit der Persönlichkeit des Lehrers verbunden.

Wie will man extrahieren, was nun am Humor liegt, was an der Lehrerpersönlichkeit?
Derselbe Lernstoff beim selben Lehrer mal so mal so, ist ja mit derselben Schülerperson nicht messbar, da der Schüler das zu Lernende dann schon wüsste?

Ob da Studien immer so objektiv sind wie sie gerne sein möchten?
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• Susulo
Ich frage mich immer, wie man so was wissenschaftlich untersucht. Sag mal zum Lehrer: Sei mal witzig? Wenn es klappt, ist es für mich untrennbar mit der Persönlichkeit des Lehrers verbunden. Wie will man extrahieren, was nun am Humor liegt, was an der Lehrerpersönlichkeit? Derselbe Lernstoff beim selben Lehrer mal so mal so, ist ja mit derselben Schülerperson nicht messbar, da der Schüler das zu Lernende dann schon wüsste? Ob da Studien immer so objektiv sind wie sie gerne sein möchten?
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hgb
01.09.2017 15:41
Ursache für viele Studien und Presseveröffentlichungen - CRPS am 31.8.!! - ist ein Grundsatz:

Publish or perish!

Papier ist geduldig. Manche, garnicht wenige Menschen, sind nicht in der Lage, Qualität und Wahheitsgehalt solcher Dinge zu prüfen.

Auf die sog. Wissenschaftsskandale mit bewußten Fälschungen sei nur am Rande hingewiesen.


In diesem Sinne: Schönes WE mit Humor!:-D
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Ursache für viele Studien und Presseveröffentlichungen - CRPS am 31.8.!! - ist ein Grundsatz: [b]Publish or perish![/b] Papier ist geduldig. Manche, garnicht wenige Menschen, sind nicht in der Lage, Qualität und Wahheitsgehalt solcher Dinge zu prüfen. Auf die sog. Wissenschaftsskandale mit bewußten Fälschungen sei nur am Rande hingewiesen. In diesem Sinne: Schönes WE mit Humor!:-D
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hgb schrieb:

Ursache für viele Studien und Presseveröffentlichungen - CRPS am 31.8.!! - ist ein Grundsatz:

Publish or perish!

Papier ist geduldig. Manche, garnicht wenige Menschen, sind nicht in der Lage, Qualität und Wahheitsgehalt solcher Dinge zu prüfen.

Auf die sog. Wissenschaftsskandale mit bewußten Fälschungen sei nur am Rande hingewiesen.


In diesem Sinne: Schönes WE mit Humor!:-D

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Susulo
01.09.2017 16:49
Danke euch beiden!
Ich wollte nicht mein Mantra wiederholen, nämlich "für sowas brauch ich nun wirklich keine Studie"..... ja, mein GMV (gesunder Menschenverstand) sagt mir, dass es mit Humor immer besser läuft und auch dass Lachen heilsame Wirkung hat.
Dennoch fand ich die Unterscheidung "sachbezogen" und "nicht-sachbezogen" interessant, Studie hin oder her. Ich hatte darüber noch nie nachgedacht, dass es da Unterschiede geben könnte.

Und witzig, gerade gestern rief mich eine Kollegin an, wie ich "audiolog" fände. (Das ist ein Therapieprogramm am PC für Logos) . Ich meinte "ganz gut, arbeite häufig damit". Sie: aber es ist doch überhaupt nicht witzig, ist es nicht viel zu langweilig für die Kinder? Ich meinte dann, dass man manche Sachen auch einfach mal üben muss und das den Kids auch so sagen kann. Außerdem würden sie ständig daueranimiert und ich fände es wohltuend, wenn es mal was ganz nüchternes gäbe: Hören, Denken, klicken. Keine Ablenkung und dann fertig. Nach 10 - 15 Minuten unbedingt was anderes machen.

Also....Humor um jeden Preis finde ich doof. Limone, du hast das ganz wunderbar gesagt - "sei doch mal witzig" funktioniert nicht. Es muss authentisch sein und darin liegt wohl auch das Geheimnis. Insofern geht es auch um eine innere Haltung....

Keep smiling :-) Bleibt fröhlich in diesen gelegentlich humorlosen Zeiten
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Danke euch beiden! Ich wollte nicht mein Mantra wiederholen, nämlich "für sowas brauch ich nun wirklich keine Studie"..... ja, mein GMV (gesunder Menschenverstand) sagt mir, dass es mit Humor immer besser läuft und auch dass Lachen heilsame Wirkung hat. Dennoch fand ich die Unterscheidung "sachbezogen" und "nicht-sachbezogen" interessant, Studie hin oder her. Ich hatte darüber noch nie nachgedacht, dass es da Unterschiede geben könnte. Und witzig, gerade gestern rief mich eine Kollegin an, wie ich "audiolog" fände. (Das ist ein Therapieprogramm am PC für Logos) . Ich meinte "ganz gut, arbeite häufig damit". Sie: aber es ist doch überhaupt nicht witzig, ist es nicht viel zu langweilig für die Kinder? Ich meinte dann, dass man manche Sachen auch einfach mal üben muss und das den Kids auch so sagen kann. Außerdem würden sie [b]ständig[/b] daueranimiert und ich fände es wohltuend, wenn es mal was ganz nüchternes gäbe: Hören, Denken, klicken. Keine Ablenkung und dann fertig. Nach 10 - 15 Minuten unbedingt was anderes machen. Also....Humor um jeden Preis finde ich doof. Limone, du hast das ganz wunderbar gesagt - "sei doch mal witzig" funktioniert nicht. Es muss authentisch sein und darin liegt wohl auch das Geheimnis. Insofern geht es auch um eine innere Haltung.... Keep smiling :-) Bleibt fröhlich in diesen gelegentlich humorlosen Zeiten
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Susulo schrieb:

Danke euch beiden!
Ich wollte nicht mein Mantra wiederholen, nämlich "für sowas brauch ich nun wirklich keine Studie"..... ja, mein GMV (gesunder Menschenverstand) sagt mir, dass es mit Humor immer besser läuft und auch dass Lachen heilsame Wirkung hat.
Dennoch fand ich die Unterscheidung "sachbezogen" und "nicht-sachbezogen" interessant, Studie hin oder her. Ich hatte darüber noch nie nachgedacht, dass es da Unterschiede geben könnte.

Und witzig, gerade gestern rief mich eine Kollegin an, wie ich "audiolog" fände. (Das ist ein Therapieprogramm am PC für Logos) . Ich meinte "ganz gut, arbeite häufig damit". Sie: aber es ist doch überhaupt nicht witzig, ist es nicht viel zu langweilig für die Kinder? Ich meinte dann, dass man manche Sachen auch einfach mal üben muss und das den Kids auch so sagen kann. Außerdem würden sie ständig daueranimiert und ich fände es wohltuend, wenn es mal was ganz nüchternes gäbe: Hören, Denken, klicken. Keine Ablenkung und dann fertig. Nach 10 - 15 Minuten unbedingt was anderes machen.

Also....Humor um jeden Preis finde ich doof. Limone, du hast das ganz wunderbar gesagt - "sei doch mal witzig" funktioniert nicht. Es muss authentisch sein und darin liegt wohl auch das Geheimnis. Insofern geht es auch um eine innere Haltung....

Keep smiling :-) Bleibt fröhlich in diesen gelegentlich humorlosen Zeiten

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limone schrieb:

Ich frage mich immer, wie man so was wissenschaftlich untersucht.

Sag mal zum Lehrer: Sei mal witzig?
Wenn es klappt, ist es für mich untrennbar mit der Persönlichkeit des Lehrers verbunden.

Wie will man extrahieren, was nun am Humor liegt, was an der Lehrerpersönlichkeit?
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