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Perfekte Arbeitsbedi...
Der Schein trügt nicht
Placebos helfen Rückenschmerzpatienten, die sich der Wirkungslosigkeit bewusst sind.
16.11.2016 • 5 Kommentare

Placebos, also wirkungslose Pillen, werden gerne bei Kontrollgruppen von Studien verabreicht, um die Wirksamkeit des "echten" Arzneimittels zu testen. Nun haben US-amerikanische und britische Forscher von der renommierten Harvard Medical School in Boston herausgefunden, dass die Scheinpräparate sogar dann Wirkung zeigen, wenn der Behandelte weiß, dass es sich bei der verabreichten Pille um ein Placebo handelt. Dieser Effekt wurde nicht nur beim sogenannten Reizdarmsyndrom sowie in kleineren Pilotstudien für Patienten mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und Depressionen nachgewiesen, sondern schlug auch bei Rückenschmerzpatienten an.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass der sprichwörtliche Placebo-Effekt vom Glauben der Behandelten an die pharmakologische Wirksamkeit eines an sich wirkstofflosen Arzneimittels herrührt. Neueste Studienergebnisse schreiben den Scheinpräparaten indes eine eigenständige Bedeutung zu, die selbst aufgeklärten Patienten hilft. So berichteten die 100 Studienteilnehmer, die unter chronischen Schmerzen im unteren Lendenwirbelbereich litten, von einer Verbesserung ihres Zustands, sofern sie im Rahmen einer traditionellen Behandlung ein Placebo erhielten. Als traditionelle Behandlung galt in dieser Studie die Medikation, die die Patienten bereits vor der Studienteilnahme zu sich genommen haben.

Fast 90 Prozent der Teilnehmer erhielten zuvor nicht-steroidale entzündungshemmende Mittel (NSAIDS) gegen ihre Rückenbeschwerden und durften die Einnahme während der Studie beibehalten. Patienten, die Opioide gegen ihre Schmerzen einnahmen, wurden dagegen von der Testphase ausgeschlossen. Zu Beginn der Studie wurden alle Teilnehmer ausführlich von Studienautor Ted Kaptchuk und seinem Team über die Effekte von Placebos aufgeklärt. Anschließend wurden einer Gruppe sichtbar beschriftete Placebos (open-label placebo, OLP) verabreicht. Die tägliche Dosis umfasste zwei Kapseln auf Basis mikrokristalliner Cellulose. Den anderen Patienten verschrieb der behandelnde Arzt keine zusätzliche Therapie zu den bereits vorhandenen Arzneimitteln (TAU-Gruppe, treatment as usual).

Nach Ablauf von drei Wochen berichteten etwa 30 Prozent der "Placebotherapierten" mit durchschnittlichen oder starken Schmerzen von einer erheblichen Linderung ihrer Beschwerden. Dagegen profitierten in der Gruppe, die neben der traditionellen Behandlung keine zusätzlichen Placebos erhalten hatte, lediglich neun bis 16 Prozent von der Behandlung. Bei den Patienten mit leichten Rückenschmerzen verschlimmerte sich der Zustand sogar: Die Beschwerden in der TAU-Gruppe nahmen um 25 Prozent zu, während sie in der OLP-Gruppe um 16 Prozent zurückgingen.

Die Teilnehmer, die die Scheinpräparate einnahmen, erklärten bei der telefonischen Befragung ferner in vielen Fällen, dass sie sich durch ihr vermindertes Leid im Alltag weniger eingeschränkt fühlen würden (29 Prozent im Vergleich zu 0,02 Prozent).

So vielversprechend die bewusste Placebointervention in ersten Studien bei Rückenschmerzpatienten auch klingen mag - laut Kaptchuk ist Einhalt geboten: "Einen Tumor werden wir mit dieser Methode nie verkleinern, ebenso wenig kann ein Placebo verstopfte Arterie wieder öffnen."

NUR / physio.do

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PlaceboRückenschmerzenStudie


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Susulo
19.11.2016 22:13
Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“.
Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum.
Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben?

Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational.
Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt.

Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin.

Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.
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Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“. Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum. Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben? Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational. Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt. Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin. Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.
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Susulo schrieb:

Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“.
Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum.
Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben?

Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational.
Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt.

Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin.

Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.

Zum Kommentieren bitte erst anmelden. Dafür hier klicken.
Arminia
20.11.2016 10:49
Susulo schrieb am 19.11.16 22:13:
Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“.
Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum.
Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben?

Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational.
Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt.

Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin.

Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.


Genau! Und wenn Selbstheilungskräfte über Placebos aktiviert werden, kann sekundär auch ein bösartiger Tumor besser bekämpft oder sogar "besiegt" werden....
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• Cordula Schickel
[zitat]Susulo schrieb am 19.11.16 22:13: Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“. Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum. Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben? Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational. Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt. Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin. Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.[/zitat] Genau! Und wenn Selbstheilungskräfte über Placebos aktiviert werden, kann sekundär auch ein bösartiger Tumor besser bekämpft oder sogar "besiegt" werden....
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stefan 302
20.11.2016 12:07
Bei den Aussagen kann man jedoch nur hoffen, dass die med. Zünfte ihre grundsätzliche Arbeit zuvor, die Diagnostik, nicht vergessen haben zu stellen.
Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für z.b. therapeutische Entscheidungen dienen kann, auch einer "Placebo-Entscheidung".
Man sollte nicht dem Fehler unterliegen, psychosomatische Störungen als Einzelheit zu sehen, sondern als Teil eines Ganzen.
Die Kunst liegt dann darin, dass der Fachman/-frau entscheidet, NACH getaner Diagnostik, was dem Patienten zu raten ist.

Wenn eine Erkrankung mal erkannt ist -die Diagnose also "steht", darf man gerne über Placebo/Nocebo sprechen, da man dann eine ALTERNATIVE als Patient hat.


Leider fahren zig Pseudo-Therapien auf Placebos ab, ohne vorher zu wissen, OB sich eine ernst zunehmende Erkrankung dahinter verbirgt, die nach erworbenem Kenntnisstand und Erklärung gegenüber dem Patienten ihm das Recht dann lässt, danach zu entscheiden was er möchte.
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Bei den Aussagen kann man jedoch nur hoffen, dass die med. Zünfte ihre grundsätzliche Arbeit [u]zuvor[/u], die Diagnostik, nicht vergessen haben zu stellen. Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für z.b. therapeutische Entscheidungen dienen kann, auch einer "Placebo-Entscheidung". Man sollte nicht dem Fehler unterliegen, psychosomatische Störungen als Einzelheit zu sehen, sondern als Teil eines Ganzen. Die Kunst liegt dann darin, dass der Fachman/-frau entscheidet, NACH getaner Diagnostik, was dem Patienten zu raten ist. Wenn eine Erkrankung mal erkannt ist -die Diagnose also "steht", darf man gerne über Placebo/Nocebo sprechen, da man dann eine ALTERNATIVE als Patient hat. Leider fahren zig Pseudo-Therapien auf Placebos ab, ohne vorher zu wissen, OB sich eine ernst zunehmende Erkrankung dahinter verbirgt, die nach erworbenem Kenntnisstand und Erklärung gegenüber dem Patienten ihm das Recht dann lässt, danach zu entscheiden was er möchte.
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stefan 302 schrieb:

Bei den Aussagen kann man jedoch nur hoffen, dass die med. Zünfte ihre grundsätzliche Arbeit zuvor, die Diagnostik, nicht vergessen haben zu stellen.
Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für z.b. therapeutische Entscheidungen dienen kann, auch einer "Placebo-Entscheidung".
Man sollte nicht dem Fehler unterliegen, psychosomatische Störungen als Einzelheit zu sehen, sondern als Teil eines Ganzen.
Die Kunst liegt dann darin, dass der Fachman/-frau entscheidet, NACH getaner Diagnostik, was dem Patienten zu raten ist.

Wenn eine Erkrankung mal erkannt ist -die Diagnose also "steht", darf man gerne über Placebo/Nocebo sprechen, da man dann eine ALTERNATIVE als Patient hat.


Leider fahren zig Pseudo-Therapien auf Placebos ab, ohne vorher zu wissen, OB sich eine ernst zunehmende Erkrankung dahinter verbirgt, die nach erworbenem Kenntnisstand und Erklärung gegenüber dem Patienten ihm das Recht dann lässt, danach zu entscheiden was er möchte.

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Arminia schrieb:

Susulo schrieb am 19.11.16 22:13:
Was mich an der ganzen Placebo-Debatte stört, ist, dass immer suggeriert wird, wem das Placebo hilft, der war gar nicht richtig krank, sondern seine Krankheit war eventuell auch „nur“ psychosomatisch bedingt und deshalb hätte es geholfen. Aus diesem Grund sagt Kaptchuck auch: „einen Tumor werden wir mit einem Placebo sicher nicht verkleinern“.
Ich will hier ganz sicher nicht dafür plädieren, Tumorpatienten mit Traubenzucker zu füttern, dennoch gibt es auch in diesem Bereich Beispiele – dass Patienten gesunden und wir nicht wissen warum.
Patienten, denen ein Placebo hilft, werden oft als psychisch labil dargestellt. Ich stell mal ganz steil die These auf, dass sie vielleicht die weitaus besseren Überlebensstrategien haben, weil sie Vertrauen in das Leben in sich haben?

Letztlich geht es doch darum, Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Warum das bei manchen Menschen funktioniert und bei anderen nicht, finde ich die viel interessantere Frage. Und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass auch wissentlich eingenommene Placebos helfen können. Wir ticken nicht immer rational.
Vertrauen ist eventuell nicht so sehr gegenüber dem Medikament entscheidend, sondern gegenüber der Person, die es mir verabreicht? Kennen wir das nicht aus unserer Therapie? Da kannst du noch so super kompetent sein, wenn der Patient kein Vertrauen zu dir hat, hilft auch deine Evidenz-basierte Therapie nicht. Und umgekehrt.

Viel zu sehr unbeachtet daher auch die Noncebo-Wirkung. Was nützt mir eine wissenschaftlich nachgewiesen wirkungsvolle Tablette, wenn ich sie innerlich masssiv ablehne? Auch hier gibt es meines Wissens Studien (hab keine vor Augen, meine mich aber zu erinnern, mal was gelesen zu haben), dass dann der gegenteilige Effekt eintritt. Kenne das sowohl von mir selbst, als auch von einer schwer kranken Freundin.

Zusammenfassung: die moderne Medizin ist insgesamt sicher toll und sehr oft lebensrettend und -verlängernd. Sie ist aber niemals ein Garant für Heilung und sie wird immer nur eine Krücke bleiben. Das letzte Geheimnis liegt in uns selbst. Hier gibt es sicher noch ne ganze Menge zu entdecken.


Genau! Und wenn Selbstheilungskräfte über Placebos aktiviert werden, kann sekundär auch ein bösartiger Tumor besser bekämpft oder sogar "besiegt" werden....

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Britt
20.11.2016 13:01
@susulo Du hast sehr Recht. Das Problem ist die immense Macht der Pharmaindustrie und auch, dass viele Ärzte sich damit weder auskennen noch befassen möchten und auch oft gar nicht die Zeit haben, sich damit befassen zu können.
Zum Glück werden es mehr, die über den Tellerrand schauen.
Der Placebo genauso wie der Nonceboeffekt sind ja nichts Neues und schon länger bekannt und werden auch weiter erforscht.
Was ich immer schlimm finde bei diesen ganzen Diskussionen, dass jede Seite Angst hat, dass ihnen ein paar Krümel vom Kuchen weggenommen werden. Warum gibt es keine vernünftige Zusammenarbeit?
Ganz sicher muss bei ernsten Erkrankungen die Schulmedizin zur Anwendung kommen. Aber genauso sicher kann mit alternativen Methoden die Heilung mit begleitet und unterstützt und oft sogar deutlich verbessert werden.
Die Alnativmedizin hat ihre Grenzen und auch die Schulmedizin hat ihre Grenzen.
Ich bin absolut dagegen, wenn z. B. ein Tumorpatient nur auf Alternativheilung setzt, aber ich bin genauso dagegen, dass durch engstirnigen schulmedizinischen Glauben jede andere Methode verteufelt oder als Unsinn abgetan wird.
Da liegt noch soviel Potential brach und viele Behandlungen könnten bei vernünftiger Zusammenarbeit von allen Seiten sehr viel wirkungsvoller sein. Das wird aber m. M. nach immer problematisch bleiben, weil keine Seite zugeben will, dass nicht sie allein die Weiheit mit Löffeln gefressen hat und der alleinige Heilbringer für die Welt ist. Und natürlich Angst hat, dass die andere Seite vielleicht 2 € mehr als sie selbst verdienen könnte.
Und dass bei manchen Beschwerden/ Schmerzen die Chemiekeule oder gar eine OP gar nicht nötig sind, sondern andere Dinge sinnvoller sind, dagegen wehrt sich ein Teil der Schulmedizin und ganz besonders die Pharmaindustrie mit Händen und Füßen.
Ohne die Selbstheilungskräfte des Körpers nützen weder OP noch Medikamente etwas.
Vor kurzer Zeit hatte ich einen Bericht gelesen, in dem ein Professor (Schulmediziner) sagte, "Wir Ärzte können nicht heilen. Wir können operieren, wir können ein Bruch richten, also die besten Voraussetzungen schaffen, aber dann muss der Körper sich selbst helfen. Das haben viele meiner Kollegen noch nicht kapiert". Diese Aussage fand ich sehr beeindruckend und auf den Punkt gebracht.
Die Hoffnung bleibt, dass beide Seiten vernünftig werden und eine (im Interesse des Patienten) gute Zusammenarbeit anstreben. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Gruß Britt
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@susulo Du hast sehr Recht. Das Problem ist die immense Macht der Pharmaindustrie und auch, dass viele Ärzte sich damit weder auskennen noch befassen möchten und auch oft gar nicht die Zeit haben, sich damit befassen zu können. Zum Glück werden es mehr, die über den Tellerrand schauen. Der Placebo genauso wie der Nonceboeffekt sind ja nichts Neues und schon länger bekannt und werden auch weiter erforscht. Was ich immer schlimm finde bei diesen ganzen Diskussionen, dass jede Seite Angst hat, dass ihnen ein paar Krümel vom Kuchen weggenommen werden. Warum gibt es keine vernünftige Zusammenarbeit? Ganz sicher muss bei ernsten Erkrankungen die Schulmedizin zur Anwendung kommen. Aber genauso sicher kann mit alternativen Methoden die Heilung mit begleitet und unterstützt und oft sogar deutlich verbessert werden. Die Alnativmedizin hat ihre Grenzen und auch die Schulmedizin hat ihre Grenzen. Ich bin absolut dagegen, wenn z. B. ein Tumorpatient nur auf Alternativheilung setzt, aber ich bin genauso dagegen, dass durch engstirnigen schulmedizinischen Glauben jede andere Methode verteufelt oder als Unsinn abgetan wird. Da liegt noch soviel Potential brach und viele Behandlungen könnten bei vernünftiger Zusammenarbeit von allen Seiten sehr viel wirkungsvoller sein. Das wird aber m. M. nach immer problematisch bleiben, weil keine Seite zugeben will, dass nicht sie allein die Weiheit mit Löffeln gefressen hat und der alleinige Heilbringer für die Welt ist. Und natürlich Angst hat, dass die andere Seite vielleicht 2 € mehr als sie selbst verdienen könnte. Und dass bei manchen Beschwerden/ Schmerzen die Chemiekeule oder gar eine OP gar nicht nötig sind, sondern andere Dinge sinnvoller sind, dagegen wehrt sich ein Teil der Schulmedizin und ganz besonders die Pharmaindustrie mit Händen und Füßen. Ohne die Selbstheilungskräfte des Körpers nützen weder OP noch Medikamente etwas. Vor kurzer Zeit hatte ich einen Bericht gelesen, in dem ein Professor (Schulmediziner) sagte, "Wir Ärzte können nicht heilen. Wir können operieren, wir können ein Bruch richten, also die besten Voraussetzungen schaffen, aber dann muss der Körper sich selbst helfen. Das haben viele meiner Kollegen noch nicht kapiert". Diese Aussage fand ich sehr beeindruckend und auf den Punkt gebracht. Die Hoffnung bleibt, dass beide Seiten vernünftig werden und eine (im Interesse des Patienten) gute Zusammenarbeit anstreben. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Gruß Britt
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Britt schrieb:

@susulo Du hast sehr Recht. Das Problem ist die immense Macht der Pharmaindustrie und auch, dass viele Ärzte sich damit weder auskennen noch befassen möchten und auch oft gar nicht die Zeit haben, sich damit befassen zu können.
Zum Glück werden es mehr, die über den Tellerrand schauen.
Der Placebo genauso wie der Nonceboeffekt sind ja nichts Neues und schon länger bekannt und werden auch weiter erforscht.
Was ich immer schlimm finde bei diesen ganzen Diskussionen, dass jede Seite Angst hat, dass ihnen ein paar Krümel vom Kuchen weggenommen werden. Warum gibt es keine vernünftige Zusammenarbeit?
Ganz sicher muss bei ernsten Erkrankungen die Schulmedizin zur Anwendung kommen. Aber genauso sicher kann mit alternativen Methoden die Heilung mit begleitet und unterstützt und oft sogar deutlich verbessert werden.
Die Alnativmedizin hat ihre Grenzen und auch die Schulmedizin hat ihre Grenzen.
Ich bin absolut dagegen, wenn z. B. ein Tumorpatient nur auf Alternativheilung setzt, aber ich bin genauso dagegen, dass durch engstirnigen schulmedizinischen Glauben jede andere Methode verteufelt oder als Unsinn abgetan wird.
Da liegt noch soviel Potential brach und viele Behandlungen könnten bei vernünftiger Zusammenarbeit von allen Seiten sehr viel wirkungsvoller sein. Das wird aber m. M. nach immer problematisch bleiben, weil keine Seite zugeben will, dass nicht sie allein die Weiheit mit Löffeln gefressen hat und der alleinige Heilbringer für die Welt ist. Und natürlich Angst hat, dass die andere Seite vielleicht 2 € mehr als sie selbst verdienen könnte.
Und dass bei manchen Beschwerden/ Schmerzen die Chemiekeule oder gar eine OP gar nicht nötig sind, sondern andere Dinge sinnvoller sind, dagegen wehrt sich ein Teil der Schulmedizin und ganz besonders die Pharmaindustrie mit Händen und Füßen.
Ohne die Selbstheilungskräfte des Körpers nützen weder OP noch Medikamente etwas.
Vor kurzer Zeit hatte ich einen Bericht gelesen, in dem ein Professor (Schulmediziner) sagte, "Wir Ärzte können nicht heilen. Wir können operieren, wir können ein Bruch richten, also die besten Voraussetzungen schaffen, aber dann muss der Körper sich selbst helfen. Das haben viele meiner Kollegen noch nicht kapiert". Diese Aussage fand ich sehr beeindruckend und auf den Punkt gebracht.
Die Hoffnung bleibt, dass beide Seiten vernünftig werden und eine (im Interesse des Patienten) gute Zusammenarbeit anstreben. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Gruß Britt

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Titus
25.11.2016 23:02
Griasst eich Kollegen,
der Mensch und Patient ist ein Wesen das angehört, verstanden, wahrgenommen werden will!
Diese bisherigen vier Beiträge zum Thema sind hervorragend. Ohne schimpfen, ohne Besserwisserei, ohne diese unendliche Selbstdarstellung.
Ich freue mich solche Kollegen zu haben!!!
Walter
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Griasst eich Kollegen, der Mensch und Patient ist ein Wesen das angehört, verstanden, wahrgenommen werden will! Diese bisherigen vier Beiträge zum Thema sind hervorragend. Ohne schimpfen, ohne Besserwisserei, ohne diese unendliche Selbstdarstellung. Ich freue mich solche Kollegen zu haben!!! Walter
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Titus schrieb:

Griasst eich Kollegen,
der Mensch und Patient ist ein Wesen das angehört, verstanden, wahrgenommen werden will!
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Ich freue mich solche Kollegen zu haben!!!
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