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Setzte man bisher große Hoffnung in die Fitness-Tracker hinsichtlich einer Gewichtsreduktion ihrer Nutzer, war das Ergebnis der Untersuchung eher enttäuschend:
Alle 471 Teilnehmer der sogenannten IDEA-Studie (Innovative Approaches to Diet, Exercise and Activity) unterzogen sich in den ersten sechs Monaten einem regulären Abnehmprogramm. Das beinhaltete eine Kalorienreduktion bei gleichzeitiger Steigerung der körperlichen Aktivität.
Ab dem siebten Monat wurden die 18- bis 35-jährigen Übergewichtigen, darunter über 77 Prozent Frauen, in eine Interventions- oder Standardgruppe unterteilt.
Im Standardmodell sollten die Probanden ihre Kalorienzufuhr und Bewegung selbstständig auf einer Internetseite vermerken.
Die Teilnehmer der Interventionsgruppe erhielten stattdessen einen handelsüblichen Fitness-Tracker für den Oberarm. Das Armband zeichnete die körperliche Aktivität auf und lieferte Informationen zum täglichen Energieumsatz seines Anwenders. Über eine Online-Software konnten die Teilnehmer zusätzlich ihre Essgewohnheiten dokumentieren. Die eingetragenen Daten wurden anschließend von den Mitarbeitern der Universität Pittsburgh analysiert und in einem telefonischen Feedback-Gespräch den Probanden mitgeteilt.
Beide Gruppen wurden von den Studienautoren gleichermaßen intensiv betreut und verloren nach Ablauf der Studie von 24 Monaten erheblich an Gewicht. Die Probanden, die den Fitness-Tracker trugen, nahmen allerdings wider Erwarten weniger ab als die Teilnehmer der Vergleichsgruppe. In Zahlen: 3,5 kg (von 96,3 auf 92,8 kg) versus 5,9 kg (von 95,2 auf 89,3 kg).
Dieses Ergebnis überraschte die Forscher umso mehr, als dass die Werte im Hinblick auf die tägliche Kalorienzufuhr sowie körperliche Aktivität von beiden Gruppen vergleichbar waren. Trotz der Intervention habe sich der Anteil der sitzenden Zeit und der Alltagsaktivität im Verlauf der Untersuchung nicht verändert, berichteten die Autoren um Studienleiter John Jakicic von der Universität Pittsburgh.
Die Forscher folgern daraus, dass Geräte, die Aktivitäten aufzeichnen und Ärzten Rückmeldung geben, womöglich keinen Vorteil gegenüber einem Standardprogramm zur Gewichtsreduktion bringen. Das mag daran liegen, dass eine solche Technologie nicht so effektiv ist wie eine professionelle Lebensstilintervention etwa in Form einer Ernährungsumstellung.
Für die Tatsache, dass sich Kalorienzufuhr und Bewegungsumfang zwischen beiden Gruppen nicht unterschieden, und die Teilnehmer ohne Tracker dennoch deutlich mehr abnahmen als diejenigen mit Fitness-Armband, haben die Wissenschaftler allerdings keine Erklärung. Womöglich seien die unterschiedlichen Präferenzen der Probanden zu berücksichtigen, vermuten die Studienautoren: Dem einen taugen Fitness-Tracker, dem anderen eher weniger.
NUR / physio.do
TrackerAbnehmen
Ganz simple Theorie, aber dafür müsste man interdisziplinär über den Tellerrand hinwegdenken (gibt's keine Drittmittel für): Wer seine Werte täglich von einem Gerät ablesen und auf Papier übertragen muss hat, wie auch immer kurz dieser Akt gestaltet wird, sein Bewusstsein im Prozess; kann Ereignisse (oder Nicht-Ereignisse) des Tages mit Schwankungen in den Daten abgleichen. "Heut' ist der Bus eine Haltestelle vor meiner liegengeblieben und ich bin 372 Schritte mehr gelaufen. Ob es wohl eine Wirkung gibt wenn ich morgen einfach früher aussteige auch wenn der Bus nicht liegenbleibt?".
Dieser Durchgang durchs Bewusstsein fehlt mir wenn die Daten per Klick von einem Gerät auf's andere übertragen werden. Oder gar vollautomatisch sobald mein Arm sich in die Nähe eines Bluetooth-Dongles bewegt; standardkonform sei "Nähe" hier irgendetwas bis zu 10m Entfernung. In diesem Fall wäre ich nicht wie in der Pen&Paper-Version gezwungen mit den Daten Kontakt zu haben sondern müsste mich aktiv dafür entscheiden die Daten zu kontrollieren. Das mag die erste Woche gut gehen (ist halt was Neues), ist mir persönlich aber spätestens nach 3 Tagen strunzegal... ;)
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Papa Alpaka schrieb:
Ja Wahnsinn, ein Silikonarmband alleine führt nicht zum Gewichtsverlust? Dafür sind sowieso Magnetarmbänder nötig!
Ganz simple Theorie, aber dafür müsste man interdisziplinär über den Tellerrand hinwegdenken (gibt's keine Drittmittel für): Wer seine Werte täglich von einem Gerät ablesen und auf Papier übertragen muss hat, wie auch immer kurz dieser Akt gestaltet wird, sein Bewusstsein im Prozess; kann Ereignisse (oder Nicht-Ereignisse) des Tages mit Schwankungen in den Daten abgleichen. "Heut' ist der Bus eine Haltestelle vor meiner liegengeblieben und ich bin 372 Schritte mehr gelaufen. Ob es wohl eine Wirkung gibt wenn ich morgen einfach früher aussteige auch wenn der Bus nicht liegenbleibt?".
Dieser Durchgang durchs Bewusstsein fehlt mir wenn die Daten per Klick von einem Gerät auf's andere übertragen werden. Oder gar vollautomatisch sobald mein Arm sich in die Nähe eines Bluetooth-Dongles bewegt; standardkonform sei "Nähe" hier irgendetwas bis zu 10m Entfernung. In diesem Fall wäre ich nicht wie in der Pen&Paper-Version gezwungen mit den Daten Kontakt zu haben sondern müsste mich aktiv dafür entscheiden die Daten zu kontrollieren. Das mag die erste Woche gut gehen (ist halt was Neues), ist mir persönlich aber spätestens nach 3 Tagen strunzegal... ;)
Wie Papa alpaka schon schrieb, solange das Bewußtsein nicht eingeschaltet wird und der Mensch aktiv mitgestaltet, wird sich nicht das Geringste ändern. Mit aktiv meine ich nicht einen Knopf oder was auch immer auf einem Armbändchen zu drücken oder einen Blick auf die Daten zu werfen. So etwas verankert sich nachweislich nicht.
Das ist eigentlich auch schon lange bekannt und auch erforscht, aber ein neues technisches "Hilfsmittel" bringt dem Erfinder halt mehr Kohle.
Bitte kein Mißverständnis, ich bin durchaus für neue technische Dinge, wenn sie denn sinnvoll sind und echter Unterstützung dienen. Trotzdem kann keiner sein Hirn an der Garderobe abgeben, ausschließlich die Verantwortung der Technik übergeben und dann vernünftige Ergebnisse erwarten.
Gruß Britt
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Ingo Friedrich schrieb:
Vielleicht wird ja bald wieder das gute alte Tamagotchi liebgehabt, gefüttert....oh nein......ich meinte trainiert :)
Bei Läufern kann eine Sportuhr ( mit GPS ) schon motivierend sein. Besser gesagt kaum noch einer ist ohne unterwegs.
Garmin hat im letzten Jahr +325% hingelegt. Und Apple bewirbt seine Watch jetzt nur noch Richtung Sport weg von Lifestyle. Nicht ohne Grund wurde das neue Modell wasserdicht und hat GPS bekommen.
Beste Sportwatch für mich Samsung Gear Fit 2.
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tom1350 schrieb:
Das war ja auch die falsche Zielgruppe in der Untersuchung.
Bei Läufern kann eine Sportuhr ( mit GPS ) schon motivierend sein. Besser gesagt kaum noch einer ist ohne unterwegs.
Garmin hat im letzten Jahr +325% hingelegt. Und Apple bewirbt seine Watch jetzt nur noch Richtung Sport weg von Lifestyle. Nicht ohne Grund wurde das neue Modell wasserdicht und hat GPS bekommen.
Beste Sportwatch für mich Samsung Gear Fit 2.
Das war ja auch die falsche Zielgruppe in der Untersuchung.
Bei Läufern kann eine Sportuhr ( mit GPS ) schon motivierend sein. Besser gesagt kaum noch einer ist ohne unterwegs.
Garmin hat im letzten Jahr +325% hingelegt. Und Apple bewirbt seine Watch jetzt nur noch Richtung Sport weg von Lifestyle. Nicht ohne Grund wurde das neue Modell wasserdicht und hat GPS bekommen.
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In der Richtung: Ja, wer sich interessiert (und später mit den gesammelten Daten auseinandersetzt) kann von diesen Dingern profitieren. Unabhängig davon das ich persönlich mich gelegentlich einfach zur Entspannung bewege und mir so'n Ding mehr Stress als persönliches Wohlbefinden verschafft.
Die umgekehrte Richtung, Beeinflussung der körperlichen Leistung (hier beurteilt an der Gewichtsveränderung) durch ein Armband funktioniert ohne persönliches Interesse nicht so ganz. Das ist allerdings an und für sich keine Überraschung... ;)
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Papa Alpaka schrieb:
tom1350 schrieb am 27.10.16 13:43:
Das war ja auch die falsche Zielgruppe in der Untersuchung.
Bei Läufern kann eine Sportuhr ( mit GPS ) schon motivierend sein. Besser gesagt kaum noch einer ist ohne unterwegs.
Garmin hat im letzten Jahr +325% hingelegt. Und Apple bewirbt seine Watch jetzt nur noch Richtung Sport weg von Lifestyle. Nicht ohne Grund wurde das neue Modell wasserdicht und hat GPS bekommen.
Beste Sportwatch für mich Samsung Gear Fit 2.
In der Richtung: Ja, wer sich interessiert (und später mit den gesammelten Daten auseinandersetzt) kann von diesen Dingern profitieren. Unabhängig davon das ich persönlich mich gelegentlich einfach zur Entspannung bewege und mir so'n Ding mehr Stress als persönliches Wohlbefinden verschafft.
Die umgekehrte Richtung, Beeinflussung der körperlichen Leistung (hier beurteilt an der Gewichtsveränderung) durch ein Armband funktioniert ohne persönliches Interesse nicht so ganz. Das ist allerdings an und für sich keine Überraschung... ;)
. Unabhängig davon das ich persönlich mich gelegentlich einfach zur Entspannung bewege und mir so'n Ding mehr Stress als persönliches Wohlbefinden verschafft.
:OO)
auf den Punkt gebracht.
Warum nur kriege ich das Gefühl nicht los, dass in unserer Zeit alles - und damit meine ich alles - dem Leistungsprinzip untergeordnet wird? Irgendwas mal zweckfrei nur aus Freude tun ??? Fehlanzeige....
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Susulo schrieb:
Papa Alpaka schrieb am 27.10.16 13:57:
. Unabhängig davon das ich persönlich mich gelegentlich einfach zur Entspannung bewege und mir so'n Ding mehr Stress als persönliches Wohlbefinden verschafft.
:OO)
auf den Punkt gebracht.
Warum nur kriege ich das Gefühl nicht los, dass in unserer Zeit alles - und damit meine ich alles - dem Leistungsprinzip untergeordnet wird? Irgendwas mal zweckfrei nur aus Freude tun ??? Fehlanzeige....
Das beste Beispiel sind doch viele unserer Patienten, ich meine die, die wegen Bewegungsmangel früher oder später bei uns in den Praxen landen.
Würden mehr Menschen aus Spaß an der Bewegung mehr für sich und ihren Körper tun, würden diese Trackingbänder gar kein Trend sein und die Menschen fitter und schmerzfreier sein.
Ich kenne viele Patienten, die zum ersten Mal in eine PT-Praxen kommen und sagen: "Sie müssen mich jetzt wieder gesund machen."
Eigeninitiave ist heute sehr rar geworden und viele brauchen heute als Anreiz technischen Schnickschnack.
Manche brauchen solche Motivation nicht und sehr viele, die so einen Tracker haben, benutzen ihn nach einer bestimmten Zeit nicht mehr.
Fazit: Die, die ohne technische Hilfsmittel sich immerschon mehr bewegt haben, geht es meist besser physisch und auch psychisch und ist nach Verletzungen oder OPs auch wieder schneller fit.
Bei Bewegungsmuffeln kann ein Tracker nützlich sein, aber ob dies auf Dauer bei solchen Menschen hilft?...
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Lars Christiansen schrieb:
Zweckfrei aus Freude tun?
Das beste Beispiel sind doch viele unserer Patienten, ich meine die, die wegen Bewegungsmangel früher oder später bei uns in den Praxen landen.
Würden mehr Menschen aus Spaß an der Bewegung mehr für sich und ihren Körper tun, würden diese Trackingbänder gar kein Trend sein und die Menschen fitter und schmerzfreier sein.
Ich kenne viele Patienten, die zum ersten Mal in eine PT-Praxen kommen und sagen: "Sie müssen mich jetzt wieder gesund machen."
Eigeninitiave ist heute sehr rar geworden und viele brauchen heute als Anreiz technischen Schnickschnack.
Manche brauchen solche Motivation nicht und sehr viele, die so einen Tracker haben, benutzen ihn nach einer bestimmten Zeit nicht mehr.
Fazit: Die, die ohne technische Hilfsmittel sich immerschon mehr bewegt haben, geht es meist besser physisch und auch psychisch und ist nach Verletzungen oder OPs auch wieder schneller fit.
Bei Bewegungsmuffeln kann ein Tracker nützlich sein, aber ob dies auf Dauer bei solchen Menschen hilft?...
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Problem beschreiben
Britt schrieb:
Zu putzig diese Technikgläubigkeit. Da wird mal wieder ein neues "Spielzeug" erfunden und dann wundert man sich, dass Menschen, ein jahrzehntelanges, eingeschliffenes Verhalten nicht abrupt ändern.
Wie Papa alpaka schon schrieb, solange das Bewußtsein nicht eingeschaltet wird und der Mensch aktiv mitgestaltet, wird sich nicht das Geringste ändern. Mit aktiv meine ich nicht einen Knopf oder was auch immer auf einem Armbändchen zu drücken oder einen Blick auf die Daten zu werfen. So etwas verankert sich nachweislich nicht.
Das ist eigentlich auch schon lange bekannt und auch erforscht, aber ein neues technisches "Hilfsmittel" bringt dem Erfinder halt mehr Kohle.
Bitte kein Mißverständnis, ich bin durchaus für neue technische Dinge, wenn sie denn sinnvoll sind und echter Unterstützung dienen. Trotzdem kann keiner sein Hirn an der Garderobe abgeben, ausschließlich die Verantwortung der Technik übergeben und dann vernünftige Ergebnisse erwarten.
Gruß Britt
Nele
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Neli K schrieb:
Zumindest hatten gelangweilte Wissenschaftler wieder einmal die Chance, eine sinnfreie Studie zu machen. Wir wäre da sonst nie drauf gekommen, dass so ein Ding keine Verhaltensänderung bewirkt, oder?
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