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Das eigentliche Subjekt aber ihrer Forschung war, welche Auswirkungen die schmerztherapeutische Vorgeschichte der Patienten mit sich bringt. Neuropsychologen und Schmerzforscher um Professor Herta Flor und Maike Müller vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim stellten außerdem die Hypothese auf, dass bereits mündliche Hinweise auf die Anwendung eines potenten Analgetikums eine entsprechende Wirkung des Placebos bei akuten experimentellen und chronischen Schmerzen erzielt.
Die 49 Teilnehmer waren zwischen 18 und 75 Jahre alt. Sie litten seit mehr als sechs Monaten unter muskuloskelettalen Schmerzen. Die Studienleiter erzählten den Patienten, dass es in der Untersuchung um die Schmerzempfindung unter Einfluss eines stark wirksamen durch die Haut per Pflaster verabreichten Analgetikums gehe. Unterstützend wiesen sie noch darauf hin, dass die Intervention einen stark schmerzlindernden Effekt habe und zentral wirke.
Der Effekt trete schon nach fünf Minuten ein, sowohl bei chronischen als auch akuten Beschwerden. Die Schmerzstärke bewerteten die Teilnehmer über eine visuelle Analogskala. Alle Teilnehmer mussten vor dem Experiment von ihrer bisherigen Erfahrung mit einer Schmerztherapie berichten und beurteilen.
Die Hälfte der Schmerzpatienten erhielt nach dem Aufkleben des Pflasters noch einen akuten Druckschmerzimpuls, der nach und nach verringert wurde. Die These war, dass sich durch diese klassische Konditionierung, bei der der Patient auf jeden Fall eine Schmerzlinderung durch Applikation erfährt, ein Lerneffekt stattfindet, der die Placebo-Wirkung verstärkt.
Im Ergebnis der Studie, bewerteten die Patienten, die auf das pharmakologische Placebo-Pflaster ansprachen, die Stärke des experimentell induzierten akuten Schmerzes um 29 Prozent geringer. Die Beurteilung des chronischen Schmerzes lag bei einer Reduktion von 40 Prozent. Wurden in der aktuellen Studie alle 49 Patienten in die Auswertung miteinbezogen war die Schmerzreduktion immer noch mit 29 Prozent angegeben.
Die Konditionierung verstärkte allerdings nicht - wie bei Gesunden schon früher festgestellt - eine durch Erwartung induzierte Wirksamkeit des Placebos. Dafür sprachen die Patienten mit einer negativen Vorerfahrung von Schmerztherapie, überraschend stärker auf die Placeboanalgesie an, als Patienten mit positiver Erfahrung in der Anamnese.
Die Wissenschaftler erklären sich dieses Ergebnis damit, dass Patienten, die oft schlechte Erfahrungen mit gängiger Schmerztherapie gemacht haben, den größten Effekt von einem neuen potenziell wirksameren Therapieansatz erwarten.
Hier wirkt sich eventuell die Erwartungshaltung positiv aus.
Ul.Ma. / physio.de
PlaceboSchmerzenStudie
Ein Top Thema, da in unserer Ausbildung darüber (und mehr über Psyche) nichts unterrichtet wird.
Bei der TheraPro im Januar 2017 wird auf einem Symposium des VPT mit top Referenten darüber doziert.
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stefan 302 schrieb:
Ok, Placeboeffekte sind gute Effekte, die alle in der Medizin tätigen Therapeuten und Ärzte nutzen (sollten). Allerdings haben diese Effekte begrenzte Wirkungsdauer, so dass es nicht ausbleiben sollte, fundiert zu befragen UND zu untersuchen.
Ein Top Thema, da in unserer Ausbildung darüber (und mehr über Psyche) nichts unterrichtet wird.
Bei der TheraPro im Januar 2017 wird auf einem Symposium des VPT mit top Referenten darüber doziert.
Trotzdem ist aber es nicht immer sinnvoll diesen als therapeutischen Effekt nutzen zu wollen.
Im Beitrag wurde deutlich, dass die Patienten mit negativer Vorerfahrung in der Schmerztherapie am besten von der Placeboanalgesie profitierten. Wenn diese aber jetzt erfahren, dass es nur ein Placebo war das ihnen geholfen hat, sind sie um eine weitere negative Erfahrung reicher. So ist ihr Vertrauen das ganze medizinische System, in die Ärzte, in die Physiotherapie und in die Pharmaindustrie endgültig zerstört.
Weiterhin wird durch Versprechen eines schnellen Behandlungserfolges (im Beitrag 5 min.) eine Erwartungshaltung erzeugt, die für alle, vor allem chronische Schmerzpatienten völlig unrealistisch ist und dazu führt, dass die Selbstwirksamkeit des Patientin immer kleiner wird. Sie fühlen sich manipuliert und sind dann fast nicht mehr behandelbar.
Man sollte deshalb seinem Patienten genau erklären warum man die eine oder andere Behandlung ausführt und auch die Grenzen der jeweiligen Therapie und seines eigenen Handels erklären. Nur so können unrealistische Erwartungen der Patienten verringert werden. Der Patient kann dann seine Therapie selber mitbestimmen und es können konkrete und realistische Ziele vereinbart werden.
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Diese Aussage kann ich nur 100% bestätigen!
Leider - oder genau aus dem Grunde- können sich viele "Pseudo-Therapien" in der PT behaupten, da sie genau das NICHT machen. Daher ist es absolut erforderlich, dass jene Therapieansätze welche sich nicht ausschließlich über den Placeboeffekt behaupten, bewiesen werden und verbreitet.
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stefan 302 schrieb:
"Man sollte deshalb seinem Patienten genau erklären warum man die eine oder andere Behandlung ausführt und auch die Grenzen der jeweiligen Therapie und seines eigenen Handels erklären. Nur so können unrealistische Erwartungen der Patienten verringert werden. Der Patient kann dann seine Therapie selber mitbestimmen und es können konkrete und realistische Ziele vereinbart werden. "
Diese Aussage kann ich nur 100% bestätigen!
Leider - oder genau aus dem Grunde- können sich viele "Pseudo-Therapien" in der PT behaupten, da sie genau das NICHT machen. Daher ist es absolut erforderlich, dass jene Therapieansätze welche sich nicht ausschließlich über den Placeboeffekt behaupten, bewiesen werden und verbreitet.
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Ulf Walther schrieb:
Über den Placeboeffekt und eine positive Erwartungshaltung sollte tatsächlich jeder Therapeut und Arzt Bescheid wissen. In der Schmerztherapie beträgt der Placeboeffekt meist um die 30% (im Beitrag waren es 29%).
Trotzdem ist aber es nicht immer sinnvoll diesen als therapeutischen Effekt nutzen zu wollen.
Im Beitrag wurde deutlich, dass die Patienten mit negativer Vorerfahrung in der Schmerztherapie am besten von der Placeboanalgesie profitierten. Wenn diese aber jetzt erfahren, dass es nur ein Placebo war das ihnen geholfen hat, sind sie um eine weitere negative Erfahrung reicher. So ist ihr Vertrauen das ganze medizinische System, in die Ärzte, in die Physiotherapie und in die Pharmaindustrie endgültig zerstört.
Weiterhin wird durch Versprechen eines schnellen Behandlungserfolges (im Beitrag 5 min.) eine Erwartungshaltung erzeugt, die für alle, vor allem chronische Schmerzpatienten völlig unrealistisch ist und dazu führt, dass die Selbstwirksamkeit des Patientin immer kleiner wird. Sie fühlen sich manipuliert und sind dann fast nicht mehr behandelbar.
Man sollte deshalb seinem Patienten genau erklären warum man die eine oder andere Behandlung ausführt und auch die Grenzen der jeweiligen Therapie und seines eigenen Handels erklären. Nur so können unrealistische Erwartungen der Patienten verringert werden. Der Patient kann dann seine Therapie selber mitbestimmen und es können konkrete und realistische Ziele vereinbart werden.
Und dies mit einem adäquaten ethisch/moralischen Grundverständnis.
Placebos und Nocebos einzig und allein zu nutzen um Anwender zu täuschen bzw. Gutgläubigkeit für eigene Zwecke auszunutzen (auch in Doppelblind-Studien), halte ich moralisch/ethisch für nicht vertretbar.
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frank 248 schrieb:
V.a. sollten Placebo/Nocebo Effekte einzig als therapeutische "Verstärker" verstanden und auch nur so entsprechend eingesetzt werden.
Und dies mit einem adäquaten ethisch/moralischen Grundverständnis.
Placebos und Nocebos einzig und allein zu nutzen um Anwender zu täuschen bzw. Gutgläubigkeit für eigene Zwecke auszunutzen (auch in Doppelblind-Studien), halte ich moralisch/ethisch für nicht vertretbar.
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